Im Mitarbeiterfragebogen das, was einen stört, verschweigen?

vom 07.05.2014, 14:09 Uhr

Ich habe auf Arbeit einen Mitarbeiterfragebogen erhalten. Den füllen wir alle aus, d.h. auch alle meine Kollegen haben so einen Fragebogen erhalten. In den Fragen geht es etwa darum, ob wir mit den Fortbildungen zufrieden sind oder ob wir uns gut unterstützt fühlen. Zudem gibt es offene Fragen, wo man eintragen kann, ob einen etwas stört.

Nun gibt es schon Dinge, die mich stören, aber ich denke nicht, dass es etwas bringt, wenn ich das dort notiere. Mich stört etwa, dass es manchmal in meiner Mittagspause Meetings gibt, sodass ich gar keine richtige Pause habe und diese dann gewissermaßen ins Wasser fällt. Das stört mich schon ziemlich. Heute etwa war das auch wieder so und das hat dazu geführt, dass ich jetzt noch gar nichts gegessen habe. Ich hatte früh auch vergessen, mir etwas zum Trinken mitzunehmen und wollte mir in der Mittagspause was kaufen, woraus auch nichts wurde.

Mich stört auch, dass es so viele Weiterbildungen gibt. Die bringen mir gar nichts, aber ich werde richtig genötigt, mich da bei irgendwelchen Weiterbildungen anzumelden. Da habe ich gar keine Lust drauf. Ich will einfach nur meinen Job machen, das Geld dafür bekommen und gut ist. Ich möchte mich weder andauernd mit anderen in irgendwelchen Wir-Besprechen-Unsere-Probleme-Runden austauschen müssen, noch will ich zu Sonderveranstaltungen herangezogen werden, die ich nicht bezahlt bekomme.

Aber was bringt mir das, wenn ich das da eintrage? Änderst sich dann was? Ich denke nicht. Der Fragebogen ist zwar anonym, aber vielleicht identifiziert mich nachher noch jemand anhand meiner Schrift, das muss ich auch nicht haben. Daher überlege ich mir, ob es überhaupt Sinn macht, da was einzutragen.

Wie würdet Ihr das denn machen? Würdet Ihr ehrlich schreiben, was Euch stört oder das lieber sein lassen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ist das dein ernst? Klar würde ich ehrlich schreiben was mich stört. Wenn nicht habt ihr doch selber schuld wenn sich nichts ändert und wenn du da sogar noch Angst vor hast, würde ich mich fragen warum ich dort überhaupt noch arbeite. Ich würde als Chef meine Mitarbeiter fragen warum sich niemand beschwert hat. :D Ich sage meinem Chef alles, wenn mich was stört, schließlich verbringe ich ja einen Großteil meiner Lebenszeit dort.

» lukaswinter » Beiträge: 13 » Talkpoints: 2,65 »


Natürlich sollte man diese Art von Fragebogen so ehrlich wie es geht beantworten. Wie sonst soll sich denn etwas ändern. Die Leute aus dem Management sind meist gar nicht in der Lage immer einen kompletten Einblick in alle Dinge zu bekommen, weil sie meist mit wichtigeren Aufgaben vertraut sind. Daher sind solche Fragebögen sehr wichtig. Wenn du jetzt allerdings nichts sagst, dann geht man natürlich davon aus, dass alles okay ist und kein Bedarf besteht etwas zu ändern. Also ruhig Mut zeigen und konstruktive Kritik üben, das ist meist sehr gerne gesehen.

» caain » Beiträge: 271 » Talkpoints: 35,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn es dich stört, dann solltest du es auch aufschreiben. Wenn es machbar ist, dann gleich einen Lösungsvorschlag anbieten. So was kommt dann immer recht gut an. Zum Beispiel bei den Meetings in der Mittagspause. Eine Möglichkeit wäre entweder eine bessere Planung oder dann eben die eigenständige Verschiebung der Pause. Wobei ich selten Firmen kennengelernt habe, wo es wirklich feste Zeiten gab und jeder Mitarbeiter sich das zeitlich nach seiner Arbeit eingeteilt hat.

Auch die Fortbildungen, die du für dich als unnötig empfindest, kannst du anführen. Aber dann solltest du es auch gut begründen können, warum du dich da fehl am Platze fühlst. Nur wenn niemand zugibt, was ihm im Magen liegt, kann sich eben auch nichts verändern.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Solche Bögen sind immer blöd, weil die Schrift erkannt werden kann und am Ende hat man sich vielleicht selber auf das Abstellgleis gestellt. Ein guter Chef sollte aber immer auch mit Kritik umgehen können und so sollte er sich dieser auch annehmen und solche Bögen nur verteilen, wenn er auch wirklich etwas ändern will.

Dass du dich nun nicht traust die Wahrheit zu schreiben ist schon ein bisschen traurig, weil es heißt, dass du nicht das Vertrauen in deinen Chef hast, dass er damit gut umgehen könnte. Solche Bögen sollte man schon ehrlich beantworten, allerdings braucht man dazu auch den passenden Chef. Wenn dich die Weiterbildungen nerven, solltest du es ansprechen und deine Pause einfordern, denn sie steht dir ja auch gesetzlich zu. Zumindest das mit den Pausen hätte ich unbedingt erwähnt, da der Chef das vielleicht vor lauter Betriebsblindheit nicht erkennt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde auf jeden Fall eintragen, was mich stört, auch wenn sich dadurch nichts ändert. Schließlich kann sich auch nichts ändern, wenn man es nicht anspricht. Wenn du nicht erkannt werden willst, kannst du den ja auch mit links ausfüllen (oder wenn du Linkshänder bist mit rechts), sodass man deine Schrift nicht zuordnen kann. :wink:

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mitarbeiterfragebögen gibt es in vielen Firmen. Du bist der Meinung, es reicht, wenn du deinen Job machst und anschließend dein Geld bekommst. Das ist richtig. Aber du vergisst, dass es zu deinem Job gehört, Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen mitzumachen. Es gibt im Laufe der Jahre immer wieder etwas Neues, was du kennenlernen musst. Dann ändert sich eine Strategie und du musst auch hier umdenken. Es reicht nicht, wenn man das in einer schriftlichen Mitteilung macht.

Die Fort- und Weiterbildungen, die ich mitgemacht habe, gingen über 8 oder 14 Tage in einem anderen Ort im Schulungszentrum, wo dann Kollegen/Kolleginnen aus ganz Deutschland zusammen kamen. Jeder hatte ein schönes Einzelzimmer. Es gab ein Schwimmbad, das Essen war gut und es war eigentlich alles vorhanden. Neben Lernen und Rollenspielen gab es auch einige Prüfungen zu bestehen. Eine Kollegin von mir musste sogar für eine Woche nach Hongkong.

Was bitte hast du gegen Weiterbildungsmaßnahmen? Das kann doch nur von Vorteil für dich sein. Allerdings musst du auch etwas dafür tun. Den Befragungsbogen würde ich ehrlich ausfüllen und auch meine Meinung über die dir zustehende Mittagspause dahinein schreiben. Die Firmenleitung will nicht nur Mitläufer und Jasager haben, sondern auch kritische Mitarbeiter.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Was bitte hast du gegen Weiterbildungsmaßnahmen? Das kann doch nur von Vorteil für dich sein. Allerdings musst du auch etwas dafür tun. Den Befragungsbogen würde ich ehrlich ausfüllen und auch meine Meinung über die dir zustehende Mittagspause dahinein schreiben. Die Firmenleitung will nicht nur Mitläufer und Jasager haben, sondern auch kritische Mitarbeiter.

Ich möchte in meiner Freizeit nicht zu Weiterbildungsmaßnahmen herangezogen werden. Denn es ist meine Freizeit und dich möchte ich frei gestalten und nichts machen müssen, was ich nicht mag und wofür ich noch nicht einmal Geld erhalte. Ich habe studiert, ich habe schon viele Weiterbildungen gemacht, es reicht auch mal. Ich weiß alles, was ich wissen muss. Und wenn ich etwas wissen möchte, dann kann ich das googeln, mir was dazu durchlesen und dann weiß ich es.

In meinem Beruf gibt es keine großartigen Veränderungen. Es ist nicht damit zu rechen, dass sich da in den nächsten 10 Jahren irgendwas Wesentliches verändert oder dass es da Neuerungen gibt. Ich erfahre somit in den Weiterbildungen nichts Neues, sondern höre mir nur das, was ich ohnehin schon weiß, zum x-ten Mal an und langweile mich – und das in meiner Freizeit.

Dass ich nach Honkong oder in irgendwelche anderen Länder geschickt werde, kann mir vermutlich nicht passieren. Zum Zwangsauslandsaufenthalt würde ich mich auch nie verpflichten lassen, spätestens dann wäre ich weg.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn das so ist, dass du alles weißt und die Fortbildungen dir auch nichts Neues bringen, dann habe doch den Mut, dass in den Fragebogen zu schreiben. Dann kann deine Firma sich das Geld für eine Weiterbildung doch sparen. Ich finde, dass man da auch mal offen darüber sprechen sollte. Denn frustrierte Mitarbeiter sind ja nun nicht gewünscht. Diejenigen, die eine Familie hatten, also ein oder mehrere Kinder, waren auch nicht immer erbaut, wenn sie eine oder zwei Wochen von zu Hause weg waren. Aber anders ging das nicht zu machen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich kann es schon verstehen, dass du befürchtest, über deine Handschrift identifiziert zu werden, aber ich denke eigentlich nicht, dass es den Chefs bei einem solchen Fragebogen darum geht, die Mitarbeiter zu erkennen und damit zu erfahren, was welcher Mitarbeiter über das Unternehmen denkt. Ein solcher Fragebogen soll eine Chance sein, die Meinung aufzuschreiben, wenn man es nicht schafft, solche Dinge offen anzusprechen. Es gibt aber doch auch die Möglichkeit, den Fragebogen an einer Schreibmaschine auszufüllen, wenn du eine solche nutzen kannst. Sonst könntest du auch in Druckschrift schreiben. So gibt es doch einige Möglichkeiten, nicht direkt erkannt zu werden.

Auf jeden Fall aber finde ich es wichtig, dass man Probleme dort schon thematisiert und so würde ich es auch machen, wenn es mir wichtig wäre, dass sich gewisse Dinge ändern. Gerade die Besprechungen in der Pause sind ein wichtiges Thema, das ich auf jeden Fall dort hinein schreiben würde. Du schreibst, dass sich doch sowieso nichts ändert. Gleichzeitig bist du aber in manchen Bereichen unzufrieden, die du aber nicht thematisieren möchtest. Das passt für mich nicht zusammen. Wenn man eine Änderung wünscht, muss man dieses Thema auch erwähnen, sonst kann sich doch auch nichts ändern.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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