Bier laut Haltbarkeitsdatum noch ok - flockt aber

Darüber, ob Bier eigentlich schlecht werden kann, wie lange es dauert, und ob man Bier nach Ende des aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatum noch trinken kann, habe ich hier ja vor einiger Zeit schon einmal geschrieben, beziehungsweise einige Fragen dazu gestellt. Damals ging es um ein Bier, das schon eine Weile hier stand, und dessen Mindesthaltbarkeitsdatum bereits abgelaufen war, das an sich aber noch völlig normal aussah. Nun erlebe ich seltsamerweise aber genau das Gegenteil.

Ich habe vor bloß zwei oder drei Wochen eine Flasche Weißbier gekauft. Diese stand seitdem im Kühlschrank. Nun habe ich sie trinken wollen und musste leider feststellen, dass sich in der Flasche irgendwelche kleinen Flocken gebildet haben. Laut aufgedrucktem Haltbarkeitsdatum müsste es allerdings noch etliche Wochen haltbar sein. Allerdings habe ich ja vor einer Weile erfahren, dass Flocken im Bier ein eindeutiges Zeichen dafür sein sollen, dass das Bier verdorben ist.

Also was nun? Eine Bekannte meinte, Bier könne auch, wenn es zu kalt gelagert würde, flocken. Stimmt das? Wie kann man, wenn das denn so ist, unterscheiden, ob die Flockung im Bier bloß kältebedingt ist, oder ob das Bier wirklich schlecht ist? Kann man sich auf den Geruch oder Geschmack des Bieres verlassen, also darüber bestimmen, ob es noch in Ordnung ist? Oder sollte Bier, in dem sich Flocken befinden, auf jeden Fall weggeschütttet werden? Und spielt es eine Rolle, ob die Flocken sich nach leichtem Schwenken auflösen, oder nicht?

Übrigens wurde das Bier immer kalt und dunkel gelagert. Ich habe gelesen, dass Biere, wenn sie zu stark erhitzt werden oder lange in der Sonne stehen, vorzeitig verderben können. Aber das lässt sich bei dieser Flasche definitiv ausschließen.

Ich denke, dass es sehr stark auf die konkrete Temperatur des Kühlschrankes und die Sorte des Bieres ankommt. Im Grunde handelt es sich um Eiweiße, also Proteine, die sich - untechnisch gesprochen - bei niedrigen Temperaturen zusammenballen und dann eben ausflocken. Der Effekt lässt sich aber zumeist durch kurzer Erwärmen (maximal auf Zimmertemperatur oder so) und sehr leichtes Schütteln umkehren, das heißt, dass dann keine Flocken mehr zu sehen sein sollten.

Gesundheitsgefährlich ist das nicht, aber der Geschmack leidet oft da drunter. Ich halte es da wie bei allen Nahrungsmitteln: Wenn es seltsam schmeckt oder riecht, kommt es weg. Das mag brutal klingen, aber meine Gesundheit ist mir da schon sehr wichtig.

Es kommt aber auch auf die Farbe und Form der Flocken an. Wenn die bereits schwarz sind, ist das Bier definitiv verdorben. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass kalt und dunkel gelagertes Bier verdirbt, da Bier nur dann verdirbt, wenn sich entsprechende chemische oder biologische Prozesse in Gang setzen, die das Bier beziehungsweise dessen Bestandteile zersetzen. Und chemische beziehungsweise biologische Prozesse laufen in Kälte und Dunkelheit sehr langsam oder überhaupt nicht ab. Hierbei muss man aber beachten, dass das Ausflocken eher ein physikalischer Prozess ist, ähnlich dem Gefrieren von Wasser.

Gesundheitsgefährlich ist das nicht, aber der Geschmack leidet oft da drunter. Ich halte es da wie bei allen Nahrungsmitteln: Wenn es seltsam schmeckt oder riecht, kommt es weg. Das mag brutal klingen, aber meine Gesundheit ist mir da schon sehr wichtig.

Was denn nun? Ist es nun potentiell schädlich, oder nicht? Deine Aussage finde ich etwas widersprüchlich. Denn wenn es bloß unangenehm schmecken würde, aber nicht gesundheitsgefährdend wäre, dann müsstest Du Dir ja keine Sorgen um Deine Gesundheit machen?

Bei Zimmertemperatur und nach leichtem Schwenken der Flasche sind die Flocken wieder verschwunden. Und schwarz waren sie definitiv auch nicht! Dann hätte ich den Inhalt der Flasche sicher gleich weggekippt. Nein, die Flocken waren hell und auch nicht zu extrem verklumpt. Ich denke nun auch, dass es vermutlich mit der sehr niedrigen Lagerungstemperatur zusammenhing.