Beamte verdienen nicht so viel, wie man immer denkt
Verwandte von mir haben eine Zeit lang im Landratsamt unserer Region gearbeitet. In meinem Bundesland wurde sie dafür nicht verbeamtet, sie waren nur normale Angestellte, teils auch mit befristeten Verträgen und es war auch keine Verbeamtung möglich. Sie haben aber immer mit Bewunderung auf den Landrat geschaut, der nämlich verbeamtet war. Sie haben dann das Wunschbild entworfen, wie schön es ist, verbeamtet zu sein, weil man dann in Sicherheit lebt, unkündbar sei und mehr verdienen würde. Daher habe ich auch früher gedacht, dass Beamte ja keine finanziellen Probleme haben werden.
Bis ich mitbekommen habe, was verbeamtete Polizisten oder Verwaltungsangestellte mit Beamtenstatus verdienen – und das lag nicht gerade hoch. Zumindest hätte ich mehr erwartet. Ich denke, dass man immer die Verbeamtung als das Tor zum Glück sieht. Aber wenn die Betreffenden dann dadurch gar nicht mehr verdienen, als normale Angestellte auch oder sogar noch darunter liegen, dann bringt dieser als so besonders angesehene Status ja gar nichts. Ein bleibender Vorteil ist natürlich der Kündigungsschutz, wobei ich gar nicht genau weiß, ob das auch so stimmt.
Habt Ihr Euch schon einmal damit beschäftigt, wie viel Beamte verdienen? Seid Ihr überrascht, dass es oftmals gar nicht mehr als bei normalen Angestellten ist?
Keine Ahnung warum immer so viele Menschen zu glauben scheinen, dass man als Beamter viel verdient. Als Lehrer oder Polizist ist der Verdienst wirklich nicht sonderlich hoch, da muss man sich schon nach was anderem umschauen, wenn man viel verdienen möchte. Mein Freund verdient als Richter auch weniger, als ich als Chemikerin, obwohl er eben verbeamtet ist und ich nicht. Dabei denken die meisten Leute auch immer, Richter wäre so ein toller Job, bei dem man so viel verdienen würde, aber das ist gar nicht so, in anderen Branchen kann man da doch deutlich besser verdienen.
Dafür hat man als Beamter aber andere Vorteile, beispielsweise muss man nicht um seine Gehaltserhöhung betteln und ist eben unkündbar. Das ist in der heutigen Zeit ja auch schon sehr viel Wert, schließlich gibt es genug Menschen, die sich um ihren Arbeitsplatz fürchten und Angst haben, bald auf Hartz IV leben zu müssen. Aber das Beamte jetzt großartig mehr verdienen würden habe ich noch nie gehört und meine Erfahrung zeigt da auch was ganz anderes.
Man kann halt nicht einfach Beamtentum pauschalisieren. Am Ende kommt es ganz einfach auch auf den Beruf an. Teilweise verdient man als Beamter schon mehr als als Angestellter, wobei da immer mehr versucht wird die Gehälter anzugleichen. Aber es gibt eben einfach auch Berufe, die sind von Haus aus nicht gut bezahlt zumindest gemessen am Einsatz den man bringen muss, da wird man dann auch mit Verbeamtung nicht reich.
Allerdings hat man schon Vorteile, da man bei gleichem Bruttolohn ganz einfach weniger Abzüge hat als Beamter. So braucht man nichts in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und kriegt dennoch eine angemessene Pension ohne jemals einen Cent dafür ausgegeben zu haben. Damit bleibt netto ja schon mal deutlich mehr über als beim Angestellten. Ebenso wird man als Beamter ja privat krankenversichert und kann einen guten Teil des normalen Beitrags sparen, da der Arbeitgeber in Form der Beihilfestelle je nach Familienstand bis zu 70% des Beitrages übernimmt. Damit zahlt man dann unter Umständen bei deutlich besserer Krankenversorgung weniger Beitrag als der Angestellte in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Aber wie schon gesagt in vielen Berufen werden diese Vorteile nach und nach ausgeglichen und die Beamten stehen finanziell nicht mehr unbedingt besser dar als ein vergleichbarer Angestellter.
Wie schon erwähnt ist ein Vergleich des Gehaltes gar nicht so leicht. Den Bruttolohn kann man schon einmal gar nicht heran ziehen, weil die Sozialversicherungen ganz anders geregelt sind. Und der Nettolohn ist ja dann auch sehr stark von Steuerklasse und Werbungskosten abhängig.
Die Wertigkeit der privaten Krankenversicherung darf man auch nicht unterschätzen. Da gibt es in Deutschland eben doch einen riesigen Unterschied in Bezug auf die Leistung. Das sollte man beim Vergleich des Gehaltes schon berücksichtigen.
Auch bei Beamten gibt es natürlich große Unterschiede zwischen den Berufen. Ein Polizeibeamter im mittleren Dienst dürfte sich von seiner Qualifikation auf der Höhe eines Sachbearbeiters auf der untersten Stufe in einem Industrieunternehmen sehen. Von daher dürfte er auch nicht viel mehr Geld verdienen.
Und es gibt natürlich immer Berufe in der freien Wirtschaft, in denen man deutlich mehr Geld verdient. Gerade in technischen Berufen kommt man doch relativ leicht über ein Beamtengehalt. Allerdings hat man dort auch in der Regel mit etwas mehr Stress zu rechnen (wobei es ganz sicher auf beiden Seiten Ausreißer gibt). Und als Beamter kann man auch kaum Millionär werden, es sei denn man gewinnt im Lotto oder hat ein goldenes Händchen beim Aktienhandel. Als Unternehmer in der freien Wirtschaft hat man da bessere Karten.
Ich denke, dass man die Berufe der Beamten nicht unbedingt alle über einen Kamm scheren kann. Man kann das vom Gehalt nicht alles vergleichen und sicherlich gibt es da auch Beamte, die besser als ein Angestellter verdienen. Bei einem Angestellten ist aber auch die Frage, wie die Summe zum vergleichen ist. Es gibt Angestellte, die arbeiten für 100 € im Monat und welche die 4000 € und mehr bekommen.
Bei einem Beamten wird es aber nicht so sehr auf das Gehalt ankommen, sondern auf andere Sachen. Der Job ist ja relativ sicher und man bekommt auch keine schlechte Rente, was man mal nicht außer Acht lassen darf. Man entscheidet sich ja aber auch nicht immer nach dem Gehalt für einen Job, sondern aus Interesse, allein schon deswegen hinkt der Vergleich.
Nein, ich habe mich damit nie beschäftigt, aber im Grunde muss ich sagen, dass die Beamten in gewisser Weise doch mehr Geld bekommen. Sie bekommen regelmäßig ihr Geld, ein anderer könnte dagegen arbeitslos werden. Sie haben somit keine finanziellen Sorgen. Es geht mir ja nicht danach, dass sie unbedingt mehr verdienen, aber ich gehe in einigen Berufen davon aus. Lehrer und Polizisten gehören dazu eher nicht, aber es gibt schon einige Beamte, dessen Gehalt nicht zu leugnen ist.
Man kann doch gar keine pauschale Aussage dazu treffen, dass Beamte im Vergleich zu normalen Angestellten teilweise sogar weniger verdienen. Da spielen viele Faktoren rein, wie unter anderem das Bundesland, auch das Alter der Person und dann auch eine Art Dienstgrad. Da gibt es in jedem Bundesland feste Vergütungstabellen, so dass eben ein Lehrer in Sachsen für die selbe Arbeit weniger verdient als ein Bayern oder Baden-Württemberg. Und das gilt eben für alle anderen Beamten auch.
Dafür haben sie aber eben auch andere Vorteile. Sie müssen nie ein Gehalt verhandeln, selbst wenn von der Stadtverwaltung ins Landratsamt wechseln. Sie können auch nicht einfach gekündigt werden, wenn der Arbeitsplatz abgeschafft wird. Und ich denke allein diese Sicherheit ist vielen Menschen sehr wichtig. Nicht umsonst gab es bei der Deutschen Bahn AG und auch in anderen großen Betrieben Sonderverträge, wo man auf einen Teil der Lohnerhöhung verzichtet hat, um für einen gewissen Zeitraum nicht kündbar zu sein.
Also hier bei uns ist es so, dass nicht jeder Angestellte des Staates verbeamtet wird, es gibt innerhalb bestimmter Ämter/Schulen usw. jeweils Beamte und Angestellte, die jeweils dieselbe Arbeit machen. Und bei diesen gleichen Tätigkeiten ist es schon so, dass der Beamte mehr verdient als der Angestellte. Eine Bekannte von mir hat auf Lehramt studiert und war zunächst für ein Jahr bei einer Schule angestellt, danach wurde sie dann verbeamtet. Und sie hatte dadurch einiges mehr am Ende des Monats, auch wenn sie davon dann noch die privaten Krankenversicherungsbeiträge zahlen musste.
Für angestellte Lehrer ist diese Situation doppelt blöd: Sie müssen sich mehr anstrengen, um ihren Arbeitsplatz zu halten, da sie kündbar sind und viele auch nur einen Zeitvertrag haben. Und dann haben sie am Ende des Monats davon auch noch weniger... Ich finde das echt nicht in Ordnung!
Also generell würde ich nicht sagen, dass Beamte immer viel oder wenig verdienen - aber sie verdienen für dieselbe Tätigkeit mehr als ihre angestellten Kollegen.
Schön dass Mal jemand dieses Thema aufgreift, ich kann das nur bestätigen. Ich persönlich bin mit meinem Gehalt zufrieden, auch wenn es nun nicht so viel ist. Ich hätte es bedeutend schlimmer treffen können, allerdings auch besser. Ich will aber nicht auf hohem Niveau jammern sondern einmal den Nichtwissenden die Fakten aufzeigen.
Sicherlich gibt es einige Spitzenverdiener die es auf sehr hohe Summen monatlich bringen. Die darf man aber nicht so einfach auf den kleinen Polizisten übertragen der jedes Wochenende seinen Kopf bei Demonstrationen oder Fußballspielen hinhält. Es gibt sehr viele Geringverdiener in den unteren Chargen und ohne jede Aufstiegsmöglichkeit die so etwas ändern könnte. Sicherlich kann man sich weiterbilden um höherwertige Arbeiten durchzuführen, aber letztendlich sieht es dann so aus dass man diese höherwertige Arbeit dann auch übertragen bekommt, aber nicht die Bezahlung dafür erhält. So sind bei uns alle Kollegen seit der Verbeamtung 1993 noch nie befördert worden und es gibt welche die machen schon seit Jahren höherwertige Jobs ohne einen Cent mehr Geld zu sehen. Sogar bei den Abteilungs- und Amtleitern gibt es so etwas.
Ich kann auch nur immer darauf hinweisen dass die Beamtengehälter um ein paar Euro unter denen der vergleichbaren Angestellten liegen. Begründet wird so etwas damit dass man ja Beiträge für die staatlichen Abgaben spart. Das ist sicherlich korrekt und letztendlich gleicht sich das auch aus. Aber vergessen sollte man es nicht. Auch ist es so dass die Tarifergebnisse des öffentlichen Dienstes nicht einfach so für Beamte übernommen werden. Die Finanzminister der Bundesländer legen dann eben fest dass dieses auf Grund der Haushaltslage erst ein Jahr später erfolgen kann und schon gar nicht rückwirkend zum Jahresanfang wie bei den normalen Arbeitnehmern. So trifft das dann mit schöner Regelmäßigkeit alles erst 1,5 Jahre verspätet ein. Auch gibt es davon Rücklagen für die späteren Pensionen. Das heißt es werden nicht die tariflich ausgehandelten 2 Prozentpunkte beim Gehalt aufgeschlagen sondern nur ein Teil davon. Viel ist dieser Abzug natürlich nicht wert aber er fehlt halt und es summiert sich auch im Laufe der Jahre.
Woran aber kaum jemand denkt sind die Zusatzbonis die Beamte leider nicht bekommen, das sind nämlich auch Einnahmen die fehlen. Es gibt kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubgeld, bei den vermögenswirksamen Leistungen gibt es so etwas um die sechs Euro pro Monat. Bei der Beihilfe, dass ist so eine Art Abrechnungsstelle für die Krankenausgaben wurde einfach mal so festgelegt dass ab sofort erst einmal 150 Euro Selbstbehalt jeder selbst zu tragen hat. Daneben wird dann auch noch gnadenlos an Leistungen gekürzt, genau wie bei den anderen Arbeitnehmern. In der freien Wirtschaft bekommt man nach meistens nach 30-jähriger Betriebszugehörigkeit einen kleinen Bonus ausgezahlt, hier eine Urkunde aus dem Drucker und einen feuchten Händedruck. Wenn ich noch eine Weile überlegen würde dann fallen mir bestimmt noch ein paar Sachen ein, aber ich denke dass sie auch so die Situation genügend beschreiben.
hooker hat geschrieben:Woran aber kaum jemand denkt sind die Zusatzbonis die Beamte leider nicht bekommen, das sind nämlich auch Einnahmen die fehlen. Es gibt kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubgeld, bei den vermögenswirksamen Leistungen gibt es so etwas um die sechs Euro pro Monat. Bei der Beihilfe, dass ist so eine Art Abrechnungsstelle für die Krankenausgaben wurde einfach mal so festgelegt dass ab sofort erst einmal 150 Euro Selbstbehalt jeder selbst zu tragen hat. Daneben wird dann auch noch gnadenlos an Leistungen gekürzt, genau wie bei den anderen Arbeitnehmern. In der freien Wirtschaft bekommt man nach meistens nach 30-jähriger Betriebszugehörigkeit einen kleinen Bonus ausgezahlt, hier eine Urkunde aus dem Drucker und einen feuchten Händedruck.
Wobei es aber auch mehr als genug Angestellte gibt, die keine Bonuszahlungen mehr bekommen, ebenso gibt es auch oft genug Angestellte, die keine Betriebsjubiläen gesponsert bekommen. Auf der anderen Seite gibt es auch Beamte, die keinen Eigenanteil bei der Beihilfe leisten müssen. Meine Frau zahlt zum Beispiel keinen Cent Eigenanteil.
Ebenso gibt es ja gerade bei Polizisten oder auch Feuerwehrleuten teilweise noch die Freie Heilfürsorge, die alle Krankenkosten übernimmt ohne, dass man wie andere Beamte für einen gewissen Anteil privat vorsorgen muss. Das kann man also auch alles nicht so einfach über einen Kamm scheren. Gerade durch unterschiedlich Sozialabgaben und Krankenversicherungen fällt es da schon recht schwer einen vernünftigen Vergleich anzustellen, da hier ja selbst der Nettolohn unter Umständen nicht so richtig vergleichbar ist.
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