Warum will niemand mehr SchuldirektorIn werden?

Allein im Osten Deutschlands zählt man weit über 100 unbesetzte Stellen von Schuldirektoren oder Schulleitern. Rechnet man diese Zahl mal auf das gesamte Land hoch dürften es wohl einige hundert Stellen sein. Aber was mag denn wohl der Grund sein, dass niemand mehr Schuldirektor oder -direktorin sein möchte? Was macht diesen Beruf denn so unattraktiv, dass ihn niemand ergreifen möchte? Es gibt doch bestimmt schlimmere und schlechter bezahlte Jobs!

Der Beruf des Schuldirektors bringt immense Verantwortung mit sich. Die ganze Schule muss organisiert werden vom Stundenplan bis hin zur Verwaltung. Auch gibt es ständig Ärger mit Schülern, Lehrern, Eltern und möglicherweise auch mit den Behörden. Das in Relation zu dem mickrigen Gehalt würde mich auch davon abhalten, Schuldirektorin zu werden. Der Mehraufwand lohnt sich einfach nicht, je größer die Schule ist.

Das in Relation zu dem mickrigen Gehalt würde mich auch davon abhalten, Schuldirektorin zu werden.

Das Direktorengehalt muss man ja auch erstmal bekommen. Zwar kann grundsätzlich jeder Lehrer Schuldirektor werden, aber die damit verbundene Beförderung ist nicht direkt an die Stelle, sondern zum Großteil an Dienstjahre gebunden. Das kann also de facto bedeuten, dass man sogar als junger Lehrer zeitig Schuldirektor wird, aber für Jahre keine adäquate Gehaltserhöhung für den Mehraufwand bekommt.

Aber eben auch für diejenigen die das entsprechende Gehalt bekommen ist der Aufschlag oft überschaubar. Dafür kommen aber eben auch viele zusätzliche organisatorische Aufgaben auf einen zu. Vor allem bei kleinen Schulen kann man sich aber dennoch oftmals aus dem Unterrichten nicht wirklich zurückziehen und leistet dann einfach Mehrarbeit. Damit gewinnt man natürlich heutzutage nur noch wenige Leute. Da werden nur noch die Direktor(-in), die wirklich idealistisch bei der Sache dabei sind. Für viele andere dagegen ist es eben nicht einsehbar, warum man für wenig Geld auf viel Freizeit und Familienleben verzichten soll, wenn es nicht wirklich anerkannt wird.

Zum einen wird das ja nun auch nicht jeder werden können, da man sicherlich ein bisschen Verantwortung dafür braucht und das in der Regel an vielen positiv verlaufenen Dienstjahren festgemacht wird. Zudem hat man mit dem Job viel Verantwortung, sicherlich auch mehr Stress und weniger Kontakt zu den Schülern und wenn dann keinen positiven Kontakt. Den Job als Lehrer ergreift man ja auch nicht unbedingt um Rektor zu werden, man sucht den Kontakt zum Schüler und will Wissen verbreiten, was man im Büro nicht machen kann.