Waffengesetz / Waffenrecht in Amerika überholungsbedürftig?

Wer regelmäßig die Nachrichten verfolgt bemerkt sicher die immer wiederkommenden Berichte über Amokläufe und Personen die versehentlich auf fremden Grundstücken erschossen wurden. Jüngste Ereignisse sind der Fall des Diren Dede oder der geplante Amoklauf des John LaDue.

Natürlich ist es nicht in Ordnung auf fremden Grundstücken herumzuschnüffeln, aber dies kann ja viele Gründe haben. Es kann einfach nur der Vater oder die Mutter eines Kindes sein, welches seinen Ball auf das Grundstück des Nachbars gekickt hat. Möglicherweise eine Person, welche Hilfe benötigt und vieles anderes. Wo kommen wir den hin, wenn man einfach seine Waffe zückt und alles über den Haufen schießt?

Bei Letzteren wird die Schuld fast immer in der Vorliebe für blutrünstige Filme oder gewalttätige Spiele gesucht. Das es in Amerika für jedermann unglaublich leicht ist an Waffen zu gelangen, davon redet dort kaum jemand. Zuviel Profit wird doch mit dem Verkauf von Waffen und entsprechenden Lizenzen gemacht. Doch ist es das wirklich wert? Ist Geld wirklich alles das zählt? Sollte man in Amerika nicht langsam über eine Verschärfung des Waffengesetzes nachdenken und bemüht sein dies auch durchzusetzen?

Wie seht ihr diese Problematik im Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Denkt ihr wie ich, dass hier eine Überholung des Waffengesetzes mehr als überfällig ist oder denkt ihr, dass es jedem seine eigene Schuld ist, wenn er fremde Grundstücke betritt? Das nicht die Waffen schuld an den ständigen Amokläufen sind, sondern die Familienmitglieder, welche Waffen nicht gut genug verschließen und somit für Kinder und Jugendliche unzulänglich aufbewahren.

Den Fall von dem Schüler, der in der Garage erschossen wurde, finde ich auch sehr erschreckend. Der Besitzer der Garage wurde ja in den Wochen davor zwei Mal bestohlen und hatte daher eine Falle in Form einer Handtasche aufgestellt. Das empfinde ich schon fast als Einladung. Es ist doch auch so, dass die Versicherung nicht oder weniger zahlt, wenn man die Haustür aufgelassen hat und daraufhin bestohlen wurde.

Außerdem gibt es wirklich viele harmlose Gründe, in die Garage eines Nachbarn zu gehen, die es nun wirklich nicht rechtfertigen, denjenigen zu töten. Auch Diebstahl wäre keine Rechtfertigung. Ich finde es unverantwortlich, Normalbürgern diese Macht in die Hände zu legen. Auch den Waffenbesitzern selbst gegenüber, denn diese haben oft auch damit zu kämpfen, sobald sie ihren Fehler einsehen.

Also ich kann dir nur zustimmen und würde eine Überarbeitung des Waffengesetzes in den USA sehr begrüßen. Leider ist das nicht so einfach. Es ist nicht nur so, dass Waffen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Sie spielen auch eine große kulturelle Rolle. Für die Amerikaner gehört es wirklich zu ihren Grundrechten, eine Waffe zu tragen und ihr Leben und ihren Besitz im Notfall zu verteidigen. Würde man in Deutschland ein Grundrecht abschaffen, wäre ich auch sauer.

Es ist aber nicht so, dass in Amerika niemand darüber nachdenkt, dass da etwas schiefläuft und geändert werden muss. Viele Amerikaner sind für eine Verschärfung und haben auch aus diesem Grund Barack Obama gewählt statt seiner waffenverliebten Gegenkandidaten. Es ist aber eben nicht so leicht, solche tiefverwurzelten Gesetze zu ändern und die Waffenlobby ist extrem stark und hat viel politischen Einfluss.

In den USA ticken die Uhren eben anders.Gerade im ländlichen Bereich gibt es teilweise auch sehr gefährliche Tiere, gegen die man ohne Schusswaffe eben nicht ankommt. Dies ist in Deutschland nicht der Fall.

Natürlich braucht man kein Sturmgewehr, um in Los Angeles einen Bären zu bekämpfen, aber daran können wir in Deutschland nichts ändern. Sobald die Amerikaner genug Tote haben, werden sie schon selber auf den Trichter kommen, aber dies dauert eben noch einige Zeit.