Kopfprämie bei bestandener Ausbildung

vom 30.04.2014, 18:44 Uhr

Mein Arbeitgeber gibt jedem Auszubildenden eine Kopfprämie, der die Ausbildung unter bestimmten Kriterien (Notendurchschnitt von 1,0 bis 1,4 beziehungsweise 1,5 bis 2,4) besteht. Es wird ein höherer Bruttobetrag überwiesen. Die Ausbildung dagegen wird sehr gering vergütet. Was haltet ihr von einer solchen Prämie zum Ende der Ausbildung?

Ist es kontraproduktiv, sollte man in die Arbeitslosigkeit zunächst fallen oder ist es eher positiv, da die Auszubildende in der Ausbildung selbst mehr motiviert sind? Wäre es euch wert, in einen solchen Betrieb eure Ausbildung zu absolvieren, nur damit ihr die Prämie abgreifen könnt? Was hat denn der Arbeitgeber dadurch für Vorteile, außer dass er seine Auszubildende gut ausgebildet hat?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Was heißt denn gering vergütet beim normalen Gehalt? Ich finde so eine Sache gut, weil sich der Auszubildende dann vielleicht mehr anstrengt. Eine Ausbildung ist die Grundlage für das ganze Leben, aber oftmals sehen das die Menschen in dem Alter noch nicht und lassen sie schleifen, weswegen so ein finanzieller Anreiz schon eine nette Sache ist. Der Ausbilder macht sich damit einen guten Namen, weil seine Auszubildenden gute Noten haben und das bringt ihm immer wieder Neue.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Du kannst mir nicht sagen, dass 450 bis 550 Euro Bruttoverdienst für eine Ausbildung viel sind. Somit finde ich an sich echt sehr makaber bezahlt für diesen anstrengenden Beruf, den ich am Ende doch ausübe. Als Ausgleich versucht man wohl die Auszubildenden mit einer Kopfprämie zu kördern und potenzielle Mitarbeiter für die eigene Firma auszubilden.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zuerst mal muss man dabei sehen, dass man als Auszubildender keine Fachkraft ist und somit kann man eben auch nicht den Verdienst für eine volle Kraft erwarten. Dazu müsste man wissen, um welchen Beruf es geht, um auf diversen Seiten mal zu schauen, ob die Vergütung im Durchschnitt liegt oder weit darunter. Aber ins gesamt würde ich diese Einmalzahlung nicht Kopfprämie bezeichnen, sondern als Leistungszuschuss. Denn man muss ja vorher etwas geleistet haben, damit man das Geld bekommt.

Eine Kopfprämie ist ja dagegen eine Vermittlungsprovision, die Leute bekommen, wenn sie bestimmte Fachkräfte für ein Unternehmen gewinnen können. Aber insgesamt ist eben diese Prämie zum Ende der Ausbildung ein Anreiz für einen Auszubildenden. Immerhin wird er damit für seine gute Leistung belohnt. Was das allerdings mit einer Arbeitslosigkeit zu tun hat, erschließt sich mir nicht ganz. Denn wenn man solche Prämien auslobt, dann mit Sicherheit nicht, um einen Auszubildenden dann nicht zu übernehmen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Eine Ausbildung kann nicht mit einem normalen Gehalt vergütet werden, weil der Auszubildende auch nicht das leistet, was ein Arbeitnehmer später leistet. Die Ausbildungsvergütung also mit dem späteren Gehalt zu vergleichen, hinkt da schon mal.

Desweiteren wird zwar häufig davon geredet, das Auszubildende als günstige Arbeitskräfte missbraucht werden, aber so günstig sind Auszubildende gar nicht und das kann man nicht immer nur in Geld aufrechnen, sondern auch in Zeitaufwand anderer Mitarbeiter die den Auszubildenden anlernen, Erklärungen geben etc. Es ist eben nicht nur das Ausbildungsgehalt was man dort betrachten darf, dazu kommen Ausfallzeiten für die Berufsschule, die gesamte administrative Arbeit z.B. in der Personalabteilung oder auch wenn unterschiedliche Stationen durchlaufen werden, die sind deutlich höher als bei einem normalen Angestellten. Die Mitarbeiter die sich also um administrative Dinge oder auch um die Einarbeitung und Ausbildung kümmern, verwenden dann einen Teil ihrer Arbeitszeit in den Auszubildenden, was man auch wieder monetär umrechnen kann.

Eine Ausbildung ist sicherlich ebenso anstrengend, aber es ist und bleibt immer noch eine Ausbildung.

Ich finde eine Leistungsprämie am Ende der Ausbildung gar nicht verkehrt, das hat weniger etwas damit zu tun, das man mehr Auszubildende anlocken möchte, sondern eben die Kandidaten für die man sich entscheidet zu motivieren und dazu gehören dann ja nicht nur die schulischen Noten, sondern auch die Leistungen im Betrieb und damit entsteht im Endeffekt ein Synergie-Effekt. Der Arbeitgeber profitiert von einem fleißigen und lernwilligen Auszubildenden, der Auszubildende von einer Motivation seine Ausbildung vernünftig zu absolvieren, was ihm im späteren Leben, immer zu Gute kommt. Sofern der Arbeitgeber den Auszubildenden nach bestandener Prüfung übernimmt, weiß der Arbeitgeber aber auch wieder, dass er jemand guten einstellt.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@Punktedieb: Bei mir heißt es aber Kopfprämie. Selbst das Unternehmen benennt es so. Weil pro Kopf eben eine Prämie ausgezahlt wird, wenn die Bedingungen erfüllt sind. Ich gebe zu mit der Arbeitslosigkeit habe ich es wenig kompliziert ausgedrückt. Ich wollte wissen, wie es denn nach Auszahlung einer solchen Kopfprämie und anschließender Arbeitslosigkeit, wenn auch nur für kurze Zeit, mit dem Arbeitslosengeld aussieht. Diese Kopfprämie wird ja bestimmt angerechnet, sodass man leer ausgeht. Das heißt, man hat sich drei lange Jahre angestrengt und dann erhält man nichts. Somit ist doch die Motivation auch wieder dahin.

Nur mal wegen der Ausbildungsvergütung. Dies sind die Angaben laut Bundesagentur für Arbeit, was ein Altenpfleger in der Ausbildung verdienen sollte. Da kann mir keiner was sagen, dass 400 bis 550 Euro Brutto verdient sind, oder? Die Kopfprämie ist ja schön und gut. Aber könnte man dieses Geld nicht auf die Ausbildungsjahre umlegen?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Dein Link ist recht untauglich. Aber Altenpfleger verdienen so schon nicht die Welt, wie willst du da eine hohe Ausbildungsvergütung erwarten? Außerdem ist dir doch die Vergütung in der Ausbildung vorher bekannt und wenn es dir zu wenig ist, dann musst du keinen Vertrag unterschreiben. Deswegen kann ich jetzt deine Aufregung nicht wirklich verstehen.

Und was eure sogenannte Kopfprämie angeht, so wirkt diese sich dann eher positiv aus, wenn man doch nicht übernommen werden kann. Denn diese Einmalzahlung wird auf das Jahreseinkommen mit aufgerechnet, was sich dann entsprechend erhöht und eben auch mehr Arbeitslosengeld bringt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



@Punktedieb: Ich habe mich nicht über die Ausbildungsvergütung aufgeregt. Ich habe nur gesagt, dass diese wesentlich höher sein könnte. Ich habe hier nämlich nicht alle Aspekte erklärt. Hierzu gehört nämlich auch, dass mir der Job gefällt und ich ihn wirklich gerne mache. Geld ist schließlich nicht alles. Warum sollte der Link aber untauglich sein. Laut Bundesagentur soll man in der Ausbildung wesentlich mehr verdienen. Oder wie empfindest du einfach mal den Unterschied von bis zu 500 Brutto mehr? Es zeigt sich ja auch in unserer Klasse. Einige Betriebe bezahlen noch weniger, andere sogar wesentlich mehr.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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