Etwas nur deshalb bei Meeting sagen, um motiviert zu wirken?

vom 29.04.2014, 21:19 Uhr

Bei einem meiner Jobs gibt es einmal in der Woche eine Besprechung. Eigentlich bräuchte man die nicht unbedingt, denn alles, was die einzelnen Abteilungen machen, wird im PC dokumentiert. Aber manchmal hat jemand eine Frage usw. und da erspart das Meeting einen langen Austausch per Mail und führt alle Beteiligten einmal zusammen. Ganz sinnlos ist das Meeting also doch nicht.

Manche fallen dort mehr auf, weil sie zu nahezu allem etwas zu sagen haben. Das sind gar nicht so wichtige Dinge, das sind manchmal einfach nur Kommentare. Manche sagen auch gar nichts. Wobei mir diejenigen, die gar nichts sagen, irgendwie komisch vorkommen. Es wirkt merkwürdig, wenn jemand einfach nur dort sitzt und gar nichts beiträgt.

An diejenigen, die so viel erzählt haben, erinnert man sich nachher. Man denkt daran, dass die bei der Besprechung dabei waren, dass die anwesend waren und eben etwas beigetragen haben. Man denkt dann, dass die richtig motiviert und aktiv sind und daher ihre Aufgabe besonders wichtig nehmen.

Und weil das so positiv wirkt, wenn sich jemand bei dem Meeting beteiligt, habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, auch ab und an was beizutragen. So Dinge wie „Das ist mir auch aufgefallen“ oder „Ich denke Folgendes“ usw. Auch keine wirklich wahnsinnig relevanten Dinge, aber ich möchte ja auch aktiv und beteiligt wirken.

Sagt Ihr bei Besprechungen auch manchmal was, um einfach nur positiv aufzufallen? Das macht so ein Meeting aber auch zu einer Bühne der Selbstdarstellung, wenn jeder nur deswegen etwas sagt, damit er motiviert wirkt oder?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Im Grunde genommen will dein Chef nur eines von dir wissen: Ob du deine Arbeit ordentlich schaffst? Es bringt daher nichts, wenn du ihm ewig auf den Ohren liegst, wie toll du bist. Allerdings solltest du dein Licht auch nicht unter den Scheffel stellen. Es ist schwer, hier einen Ratschlag zu geben, da ich weder die Arbeit noch das berufliche Umfeld genau einschätzen kann. Welcher Typ ist dein Chef zum Beispiel? Bei einem Choleriker würde ich so wenig wie möglich sagen. Bei einem Melancholiker kommt es auf die Stimmung an. Bei einer eher technischen Arbeit macht viel Gerede auch wenig Sinn während in der Modebranche alles ziemlich blumig umschrieben werden sollte. Grundsätzlich sollte aber immer deine Arbeit für sich sprechen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Heute heißt es Meeting, früher hat man "Besprechung" gesagt. Der Zweck ist üblicherweise, dass man sich über betriebliche Angelegenheiten verbal austauscht. Deshalb halte ich es für strategisch unklug, sich in ein Meeting zu setzen und stumm vor sich hin zu starren. Man wirkt sonst schnell arrogant, desinteressiert, schüchtern oder schlicht dämlich, und das sollte man als Arbeitnehmer besser vermeiden.

Natürlich geht es hier vor allem um Selbstdarstellung, aber meiner Erfahrung nach hängen Job und Karriere auch davon ab, wie man sich darstellt und verkauft. Man kann seine Aufgaben noch so perfekt erfüllen: Wenn es keiner bemerkt, kannst du Beförderungen und Aufstiegsmöglichkeiten vergessen. Ich habe auch jahrelang geglaubt, wenn ich still vor mich hin werkle, nie krank bin und effizient alle meine Aufgaben erledige, zahlt sich das irgendwann aus. Karriere gemacht haben statt dessen die, die vor allem durch ihr Auftreten beeindruckt haben. Das ist wohl ein Naturgesetz.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Bei einer Besprechung sollte man sich schon dazu aufraffen, etwas Verwertbares von sich zu geben. Bestätigt man nur die Meinung des Chefs durch eine Floskel, so bleibt ihm das bestimmt nicht verborgen. Wirft man nur dauernd irgendwelche unwichtigen Sachen ein, kann der Schuss nach hinten losgehen. Dann lieber nur einmal etwas Vernünftiges sagen, was Hand und Fuß hat. Immerzu schweigen ist auch tödlich und kommt bestimmt nicht gut an.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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