Wie ging es euren Kiga-VerweigerInnen in der Schule?
Es gibt ja immer wieder im Kindergarten Kinder, die den Kindergarten mehr oder weniger über die ganze Zeit nicht mögen. Die Tochter einer Freundin von mir ist so ein Fall. Sie geht nun bereits seit über zwei Jahren in den Kindergarten und vor allem die Verabschiedung war von Anfang an ein großes Dilemma. Aber nicht nur die Verabschiedung, sondern auch während sie dort war, flossen schon zahlreiche Tränen und das regelmäßig.
Fast alle Kinder haben Phasen, wo sie eben eine Zeit lang nicht so gerne in den Kindergarten gehen. Aber es gibt ja eben auch immer wieder Kinder, bei denen diese Phase eben auch die ganze Kindergartenzeit dauert.
Kennt ihr auch solche Kinder? Mich würde interessieren, wie es diesen Kindern dann beim Wechsel in die Volksschule / Grundschule gegangen ist. Mir ist natürlich klar, dass das bei jedem Kind anders sein wird. Mir geht es ja auch nicht um eine "Vorhersage". Mich würde eben einfach interessieren, ob sich bei euren Kindern die Situation mit der Schule verbessert hat, oder ob die Kinder weiterhin unglücklich waren, wenn sie nicht zu Hause waren. Wie lange hat das dann angedauert?
Bei der Tochter meiner Freundin nehmen die Tränen einfach kein Ende. Sie ist nun inzwischen 5 Jahre alt. Ein reiner Trennungsschmerz ist das denke ich nicht mehr. Ich vermute eher, dass es da mehr oder weniger um Machtkämpfe geht. Meine Freundin ist da leider sehr nachgiebig. So ist sie schon öfters mit der Kleinen in den Kiga gegangen und wenn der Terror beim Verabschieden dort zu groß war, ist sie mit ihr einfach wieder nach Hause gegangen. Natürlich hatte da die Kleine bald einmal den Bogen raus. Und sie wendet diese "Taktik" ja auch in anderen Bereichen immer wieder an.
Nun geht dieses Nachgeben in der Schule dann natürlich nicht mehr. Zum Glück, weil sonst würde meine Freundin sie fürchte ich auch dort nicht hinschicken. Aber wie geht es dann weiter? Bereits jetzt im Kindergarten steigert sich die Kleine oft so rein, dass sie sich einfach übergibt, wenn sie ihren Willen nicht durchsetzen kann. Das ist ja auch nicht mehr normal. So in etwa kann ich mir vorstellen, dass es dann in der Volksschule sein wird, weil es da sicher zu ordentlich heftigen Reaktionen kommen wird und die Kleine es dann gar nicht mehr verstehen wird, warum sie mit ihrem Terror bei Mami nicht mehr durchkommt.
Ich würde mich dann an der Stelle auch mal fragen, ob der ausgesuchte Kindergarten so gut ist. Oftmals liegt es ja auch an den Erziehern, dass die Kinder nicht hinwollen. In dem Alter kann es schon ein Machtkampf sein und man hat dem Kind nun auch gezeigt, dass es nur lange genug durchhalten muss, was sicherlich kein guter Schachzug war, aber es kann eben auch andere Gründe haben.
Bei mir war es beispielsweise auch so, dass ich immer geweint habe und selten gerne hingegangen bin, weil ich eine schlechte Erzieherin hatte. Als ich dann eine andere bekam, ging ich auch gerne hin. Man geht eben auch als Kind nicht gerne zu Leuten, die sich wie ein Feldwebel verhalten. In der Schule muss man dann natürlich auch Disziplin zeigen und das wird in dem von dir beschriebenen Fall sicherlich noch mal ganz schwer, weil die Kleine sich sicherlich wieder durchsetzen will, aber da muss man dann konsequent bleiben, sie hat ja auch nichts davon, wenn sie immer zu Hause ist und im Leben nicht weiterkommt, solche Einrichtungen haben ja auch einen Sinn.
Mit meinen Kindern habe und hatte ich solche Probleme zum Glück nicht. Im Unterrichtspraktikum habe ich aber ein solches Kind kennen gelernt. Und nein, das Verhalten ist mit der Einschulung leider nicht einfach so verschwunden. Dem Kind war überhaupt nicht einsehbar zu machen, dass man dank Schulpflicht nicht mehr einfach so seinen Kopf durchsetzen kann.
Das Problem war eben, dass das Kind nicht etwa mit dem Schreien aufgehört hat, wenn die Eltern weg waren. Es schrie ständig und wiederholt, wenn etwas gegen den Strich ging. Hatte das Kind im Unterricht etwas zu erledigen, wozu es keine Lust hatte, schrie es. Hatte es im Sport bei einem Spiel schnell ausscheiden müssen, fing es wieder an zu schreien. Und das, obwohl es schon über ein Jahr beschult wurde.
Im Kindergarten können sich in so einem Fall immer noch die Erzieher fürsorlich kümmern. In der Schule ist das nicht mehr möglich. Im Normalfall sind dann eben noch über zwanzig andere Kinder, die im Zweifel was lernen wollen und sich gestört fühlen. Das betreffende Kind hatte folglich unter den Mitschülern einen ziemlich schlechten sozialen Status, weil sie das einfach nicht nachvollziehen konnten, dass ein Kind so einen Aufstand macht. Zudem haben die Lehrer oft eben weder die Zeit noch die Ausbildung, so etwas zu therapieren.
Mein Rat: Als Mutter würde ich den Kinderarzt des Kindes aufsuchen und schildern, wie das Verhalten das Kind belastet. Ich persönlich halte es nicht für übertrieben, wenn ein guter Kinderpsychologe mal ein paar Sitzungen mit dem Kind macht. Vielleicht kann der ja helfen, die Ursachen für die Trennungsängste zu finden und die Ängste abzubauen? Das wäre optimal. Und möglicherweise ist im Kindergarten ja etwas vorgefallen, was dem Kind einen triftigen Grund verleiht, so überzureagieren.
Wenn das Kind nämlich in der Schule erst mal in der Schublade Problemkind steckt, wird der Start viel schwieriger werden, als wenn es die Probleme schon im Vorfeld in den Griff bekommt. Und das wäre schade, wenn man dem Kind solche Steine in den Weg legt, die nicht sein müssen.
Da hast du schon recht. Es ist normal, dass es Kinder gibt, die diese Phasen immer Kindergarten haben. Manche Kinder können sich ohne Tränen von ihren Eltern verabschieden und manchen Kindern fällt es schwere. Bei manchen Kindern dauert diese Phase ganz lange an und man hat das Gefühl, es hört nie auf. Und bei anderen Kindern wiederum ist die Phase nur kurzzeitig.
Meine Tochter hat letztes Jahr den Kindergarten gewechselt. Vorher ging sie auch schon zwei Jahre lang in den Kindergarten. Im alten Kindergarten war es wirklich so, dass diese sogenannten Phasen immer wieder kamen. Es war da so, dass man meine Tochter zwei Wochen lang ohne Tränen in den Kindergarten bringen konnte und die Verabschiedung auch reibungslos vonstattenging. Und dann kamen wieder Phasen, die wochenlang anhielten und meine Tochter immer einen Aufstand gemacht hat, wenn sie nur hörte, dass sie nun in den Kindergarten fährt und dort flossen auch sehr viele Tränen und nicht nur bei der Verabschiedung. Manchmal hab ich sie bei der Abholung auch weinend abgeholt, sodass ich das Gefühl hatte, dass die Kleine stundenlang im Kindergarten geweint hat. Aber diese Phasen wechselten sich ständig ab.
Ich weiß nun nicht, ob es sich in deinem Fall wirklich nicht um Trennungsschmerz oder um einen Machtkampf handelt. Das kann ich als Außenstehende nicht beurteilen, da ich deine Bekannte und ihre Tochter nicht kenne. Aber es kann durchaus sein, dass es sich dort um einen Machtkampf handelt, der etwas gepaart wird mit dem Trennungsschmerz. Deine Bekannte scheint auch ziemlich schnell nachzugeben und der kleinen Tochter ihren Willen zu geben, was meiner Meinung nach, sehr falsch ist. Wenn deine Bekannte ihre Tochter nach dem Theater wieder mit nach Hause nimmt, wird sich nie etwas ändern. Immer hin weiß die Kleine schon, wie sie ihren Willen bekommt und, was sie dafür tun muss, damit die Mutter sie nicht im Kindergarten lässt.
Ich habe meine Tochter auch nie wieder mit nach Hause genommen. Immer hin finde ich es wichtig, dass die Kinder lernen, das sie mal irgendwo alleine bleiben müssen, ohne die Eltern. Wie soll das denn in der Schule werden? Da wird die Kleine sicherlich auch den Aufstand erproben, auf der Hoffnung, dass die Mutter sie wieder mit nach Hause nimmt und sie nicht die Schule besuchen muss. Vielleicht sollte deine Bekannte sich auf die letzten Monate noch einmal durchsetzen und sie auch mal weinend im Kindergarten sitzen lassen. Irgendwann wird sich die Kleine beruhigen und spielen gehen. Natürlich ist der Anfang schwer und es ist herzzerreißend, wenn man sein eigenes Kind dort weinend sitzen lässt. Aber die Kinder müssen es nun mal lernen. Immer hin kommt man doch immer wieder, um das Kind abzuholen. Und mit der Zeit wird sich die Kleine auch den Umständen anpassen und sich daran gewöhnen.
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