Seltsamer Brief über Graberbe
Heute läutete der Postbote mit einer eingeschriebenen Sache. Ich bekam den Brief vom Friedhof und hatte schon Angst, dass etwas mit dem Grab meiner Mutter nicht stimmen könnte. Dabei wurde ich aufgefordert ein Grab in Wien 19 zu sanieren, von Leuten, die ich namentlich nicht einmal kannte. Ich rief bei der Bestattung an und die meinte, ich hätte durch meine verstorbene Mutter ein Grab geerbt. Ich habe noch nie gehört, dass dies möglich wäre.
Sie hätte es von Frau Muzek und Tschischek geerbt, Namen, die ich noch nie erwähnt gehört habe. Auch gibt es eine andere Frau in Wien, die genauso heißt, wie meine Mutter, die einen seltenen Namen hat. Auch meinte man bei der Bestattung, dass dies alles durch ein Verlassenschaftsdokument und durch das Gericht bestätigt wäre. Ich konnte nur staunen, aber ich kann auch auf die Sanierung verzichten.
Habt Ihr schon mal von Briefen gehört, die besagen, dass man Besitzer eines Grabes wäre? Auch konnten die alle meine Daten nennen und meinten, ich wäre Graberbe und ich habe selbst in den notariellen Unterlagen nichts davon stehen und frage mich, wie dies sein kann?
Das klingt wirklich komisch und ich hätte im ersten Moment wohl auch nicht gedacht, dass das möglich ist, aber wenn die alle deine Daten haben und scheinbar kein Irrtum vorliegt, bist du wohl Graberbe. Eine ziemlich komische Begrifflichkeit. Ich dachte, dass es nur Liegezeiten gibt, die man sich erkauft und nicht unbedingt das Grab oder die Grabstätte selber. Nun solltest du aber entscheiden, ob du dann bei deiner Mutter liegen willst oder eben nicht und ob du das Grab erhalten willst oder nicht. Ich würde mich dazu auch von der Friedhofsverwaltung noch mal informieren lassen.
Meine Mutter liegt ganz wo anders, nämlich am Zentralfriedhof. Dieses geerbte Grab soll meine Mutter zu Lebzeiten geerbt haben und das von Damen, die sie nie erwähnt hatte. Das Grab soll total verwahrlost sein und kann noch bis Oktober saniert werden. Wenn die Telefonnummer nicht echt gewesen wäre, hätte ich gedacht, dass hier nehmen den Neffentricks auch schon andere Gags im Umlauf sind, die auf Abzocke aus sind. In diesem geerbten Grab liegen zwei Damen, die weder mit uns verwandt sind noch sonst irgendwie bekannt.
Vielleicht hat die Frau mit dem Namen deiner Mutter das Grab geerbt und man hat sich eben darum nicht gekümmert und nur deine Mutter namentlich am Standesamt herausgesucht. Wenn du Gelegenheit hast, ruf die Frau doch mal an, ob sie die beiden Damen kennt. Auch das Gericht kann sich mal irren. Die haben nur gesehen, dass du als Erbe deiner Mutter eingetragen bist und haben ihre Unterschrift unter das Dokument gesetzt. Aber was vorangegangen ist, nämlich das Suchen des Erben, damit hat das Gericht nichts zu tun. Und gerade da scheint ein Fehler passiert zu sein.
Ich hoffe nur, dass man dich nicht dazu verdonnert, das Grab in Ordnung zu bringen. Denn ein verwahrlosten Grab ist für alle Friedhofsgänger kein schöner Anblick. Vielleicht haben sich schon einige Menschen darüber beschwert. Ich würde wenigstens versuchen, diese Frau ausfindig zu machen. Wenn du nichts unternimmst, bekommst du eines Tages eine Rechnung über Friedhofsgebühren, soweit würde ich es nicht kommen lassen.
Von so einer Sache habe ich auch noch nichts gehört. Im ersten Moment habe ich auch gedacht, dass vielleicht die Frau das Grab geerbt hat, die so heißt wie deine Mutter. Dann ist vielleicht etwas durcheinander geraten und nun wurdest du als Erbe informiert. Sonst müsstest du doch eigentlich etwas in den Unterlagen finden, wenn deine Mutter das Grab zu ihren Lebzeiten geerbt hat und sich darum kümmern musste. Komisch ist das alles schon. Ich habe auch allgemein noch nichts davon gehört, dass man ein Grab erben kann. Hast du dich denn mal erkundigt, was dieses Erbe für dich bedeutet?
Heißt das nun, dass du dich immer um dieses Grab kümmern musst, auch wenn du die Menschen noch nicht einmal kanntest, die dort begraben liegen? Wie lange ist denn noch die Liegezeit? Was passiert denn mit dem Grab, wenn die Liegezeit abgelaufen ist? Gehört es dir dann noch immer? Das sind alles Fragen, die mich sehr interessieren würden. Ist es denn möglich, dieses Erbe auszuschlagen, wie es ja bei anderen Erbschaftsangelegenheiten geht, oder ist das dabei gar nicht möglich?
Ich habe dort angerufen und der Sachbearbeiter meinte, es gäbe keine gesetzlich Grundlage dafür, dass ich die Grabpflege übernehmen müsste. Daran habe ich auch kein Interesse, weil ich diese Leute nicht kenne. Wenn ich bis Oktober das Grab nicht sanieren, fällt es in den Besitz der Stadt zurück und das war es dann.
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