Sind Fußballer eine Art menschliche Handelsware?

vom 23.04.2014, 22:21 Uhr

Wie sehen die Fußballtrainer ihre einzelnen Fußballer? Sind sie für sie auch in dem Sinne Menschen, mit denen man auch mal über eine Position sprechen kann oder sind es für sie nur Figuren, die man nach Belieben einsetzen kann, sofern sie gesund sind? Mit denen man aber nicht diskutiert über das, was sie als Fußballspieler wollen und sich wünschen. Machen sie den Mund zu weit auf, landen sie auf der Reservebank oder nicht?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ob ein Trainer seine Spieler noch als Menschen sieht, kann ich dir nicht sagen. Denn ich bin kein Trainer und habe auch mit niemanden näher zu tun, der Fußball trainiert. Allerdings sehe ich die Spieler nicht als menschliche Handelsware. Sie werden ja nicht gegen ihren Willen verkauft. Die Spieler entscheiden ja selbst, ob und wohin sie wechseln.

Würden einfach die Vorstände von verschiedenen Vereinen darüber entscheiden, wohin welcher Spieler verkauft wird, wäre das schon eher als menschliche Handelsware zu sehen. Ansonsten gehe ich aber davon aus, dass ein guter Trainer seinen Spieler nicht auf die Bank setzt, weil er offen seine Meinung sagt. Im Gegenteil, eine Mannschaft kann nur erfolgreich sein, wenn die Kommunikation zwischen ihr und dem Trainer stimmt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Fußballer sind schlicht selbständige Unternehmer (Künstler, wenn man so will), welche ihre Arbeitskraft so verkaufen, wie dies z.B. auch ein gemeiner Bandarbeiter machen würde. Hier ziehen die Gesetze des Marktes. Ganz gleich, ob Ingenieur, Prostituierte oder Hilfsarbeiter. Der Unternehmer braucht eine Arbeitskraft auf einer bestimmten Position und sucht sich eine entsprechende Fachkraft.

Man stelle sich vor, du stellst für deinen Haushalt eine Putzhilfe ein: wann würdest du mit der dann darüber Diskutieren wollen, ob diese Putzhilfe in Zukunft nicht doch lieber für dich kochen soll?

Ähnliches gilt ja auf für Fußball: ein Trainer hat im Idealfall ein Konzept, welches er umsetzen will (und der Verein trägt diese Idee mit!). Dann werden Spieler geholt, die dieses Konzept umsetzen können bzw. die vorhandenen Spieler werden so eingesetzt, dass das Konzept aufgehen kann. Will ein Trainer nur mit einen Stürmer spielen, wird er sich kaum auf Diskussionen einlassen, evtl. doch 2 oder 3 reine Stürmer aufzustellen. Wenn doch, dann handelt er letztlich eher plan- und konzeptlos. Für das Ergebnis müsste übrigens auch der Trainer gerade stehen - was noch mal dagegen sprechen würde, sich hier reinreden zu lassen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Fußballer sind in meinen Augen eine Mischung aus Arbeitnehmer und Selbstständiger bei den jeweiligen Vereinen. Ich sehe es auch so, dass sie sich schlicht und ergreifend ihr Talent/ihre Arbeitskraft bezahlen lassen und dabei noch mit dem geliebten Sport Geld verdienen. Das klingt jetzt allerdings einfacher als tatsächlich gemeint. Ein einfacher Beruf ist das sicher nur für die wenigsten (die immer wachen Medien mal außer Acht gelassen).

Für viele ist der Transfermarkt eine Art Handelsplatz für die Fußballer. Letztendlich handelt es sich bei den Transferkosten aber auch nur um Gebühren, die der "verkaufende" Verein nimmt, damit sie gegebenenfalls bestehende Verträge auflösen, wobei die Formulierungen "gekauft" und "verkauft" sicherlich etwas unglücklich ist, sich aber wahrscheinlich der Einfachheit halber durchgesetzt hat.

» Hoffi » Beiträge: 409 » Talkpoints: 3,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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