Lehrstuhl Theologie unantastbar an Universitäten?

vom 21.04.2014, 02:31 Uhr

Die Universitäten bekommen immer weniger Finanzierungsmittel und das bedeutet natürlich, dass in gewissen Bereichen Kürzungen vorgenommen werden müssen. Sogenannte Ausstattungsmittel werden nicht mehr aufgestockt, sodass auch viele Hiwistellen nicht mehr finanziert werden können. In unserem Fachbereich gehen viele Professoren in Rente und die ehemaligen Professorenstellen werden nicht mehr neu besetzt, weil kein Geld vorhanden ist. Das ist besonders für Naturwissenschaften wirklich traurig, da besonders diese Fächer eine Universität repräsentieren und in den Bereichen noch die Chance besteht, von Industrien finanziert zu werden.

Zur Zeit steht an unserer Universität Jura auf der Kippe, da Jura auch noch an einer anderen Universität angeboten wird, die mit dem Zug aus erreicht werden kann. Demnach soll an unserer Universität zukünftig das Jurastudium nicht mehr möglich sein. Allgemein werden in vielen Bereichen auch viele Professuren nicht mehr besetzt, sodass ganze Arbeitskreise weg fallen und die Lehrstühle immer kleiner werden.

Nur bei den Lehrstühlen der Theologie sieht es anders aus. Da Theologie verfassungsrechtlich verankert ist, ist es hier unmöglich die Professuren zu kürzen und die Lehre einzuschränken. Allerdings stellt sich hier doch die Frage, ob das alles noch zeitgemäß ist? Es gibt viel weniger Theologiestudenten als Jurastudenten, dennoch ist der Lehrstuhl der Theologie im Verhältnis zu den Studenten überbesetzt. Wie sieht es bei auch an den Universitäten aus und wie steht ihr zu dem Thema?

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» Chiquitalina » Beiträge: 2311 » Talkpoints: -3,62 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



An meiner Universität gibt es sowohl Jura als auch Theologie. Aber bei mir sieht die Situation eigentlich anders aus, als du sie beschreibst. Während Jura hat ein eigenes Gebäude hat, befindet sich die Theologie im Gebäude der Historisch-Philosophischen und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Die Juristen haben zudem auch mehr Professoren und Stellen, als die Theologen. Und es gibt einen viel größeren Teilbereich in der Bibliothek für juristische Literatur.

Aber ich finde es eigentlich gar nicht so schlimm. Wie bei dir auch, gibt es mehr Jurastudenten als Theologiestudenten an meiner Universität. Ich selbst studiere als Teilfach Theologie und bin trotz des kleinen Teilbereichs ganz zufrieden. Ich glaube es liegt einfach viel an der Organisation und dem Aufbau der Uni. Wenn man es als Universitätsverwaltung gut anstellt, kann man beides unter einen Hut bekommen, auch ohne viele Studentengebühren.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wie das explizit bei der Theologie ist habe ich so noch nicht mitbekommen. Aber an meiner Alma Mater habe ich auch mitbekommen, wie Institute geschlossen worden sind, weil das Geld einfach nicht reichte. Unter anderem wurde die Slawistik damals bei uns eingestampft, sodass man keine entsprechenden Kurse mehr belegen konnte. Das war echt schade, denn ich hätte damals gerne ein paar Kurse im Optionalbereich dort belegt. Aber wenn das nicht geht, dann geht es eben nicht.

Abgesehen davon wurde in meiner ehemaligen Universitätsstadt auch oft demonstriert gegen die Schließung von Fachbereichen und Kürzung von Geldern. Es sollen über 20 Fachbereiche geschlossen worden sein oder von der Schließung bedroht worden sein, aber welche das genau gewesen sein sollen habe ich nie überprüft, weil mich das nicht interessiert hat. Sollte das aber stimmen finde ich das schon heftig.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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