Angebotenen Job als Abteilungsleiter annehmen?

vom 20.04.2014, 23:49 Uhr

Ich habe ein "Komfort-Problem".:o Man hat mir einen Job als Abteilungsleiter in meiner Abteilung angeboten. Die Stellvertretung mache ich schon über 4 Jahre, habe die volle Akzeptanz meiner Kollegen (18 MA) und auch sonst im Unternehmen. Eigentlich mache ich schon den vollen Job, da mein jetziger Chef sich immer mehr auf andere Dinge konzentriert.

Das angebotene Gehalt passt für mich. Allerdings bekomme ich dann einen AT-Vertrag mit 40h und es werden min. 120 Jahresüberstunden erwartet (unentgeltlich). Z.Zt. habe ich einen 35h Vertrag, mache allerdings Überstunden und komme fast immer auf 40h. Diese kann ich aber abbummeln oder bezahlen lassen. Das bringt bei Bedarf noch mal ein paar Tage extra Urlaub (oder Geld) - man ist jedenfalls flexibel.

Ich bin 47 und weiß, es ist eine riesen Chance. Aber ich bin nicht sicher, ob ich die geforderten Stunden und den zunehmenden Stress auf Dauer (und mit zunehmenden Alter) packe. Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr Euch entschieden oder habt ihr einen Tipp für mich?

» versteher » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,13 »



Als leitender Angesteller hat man ja in der Regel volle Kontrolle über Arbeitszeiten und Arbeitsort. Man muss zwar meistens mehr arbeiten - ich glaube kaum, dass es bei nur 120 Stunden im Jahr bleibt - aber man kann ja zum Beispiel einen gewissen Teil auch von zuhause erledigen. Die Abteilungsleiter in meinem Unternehmen beantworten E-Mails häufig abends und am Wochenende. Einige schaffen es durchaus, mit nicht viel mehr als 40h Anwesenheitszeit pro Woche auszukommen.

Der größere Nachteil ist eigentlich auch eher die ständige Erreichbarkeit. Je nach Unternehmen kann es durchaus sein, dass man immer Abends, am Wochenende und auch im Urlaub erreichbar sein muss. Besonders die nächst höheren Vorgesetzten erwarten das häufig. Für viele ist das eine größere Belastung als ein paar Stunden in der Woche mehr zu arbeiten.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Du schreibst ja selber, das du den Job ja jetzt schon fast machst. Du bist derzeit als Stellvertretende Abteilungsleiterin eingestellt und machst ja nun schon mehr, als man von dir eigentlich für deine Stelle verlangt. Ich denke nicht, das es dir größere Probleme bringt, wenn du die Stelle offiziell annimmst, denn inoffiziell machst du es ja schon und dann kannst du auch das Geld und den neuen Vertrag für dich beanspruchen.

Du wirst mit Sicherheit auch nicht großartig merken, das es anders sein wird und auch die Mehrstünden werden wie im Flug dazukommen. Du bist dann ja auch ständig erreichbar und sobald es um die Firma geht, ob von zuhause oder in der Firma, laufen die Stunden für dich. Ich würde diese Chance nutzen und wenn es gar nicht gehen sollte, dann rede mit deinem Chef und ihr findet auch da eine Lösung.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich würde ihn erst mal annehmen. Sicherlich ist es auch nicht viel mehr als du momentan eh schon machst und die Überstunden schaffst du sicherlich auch noch. Einen Teil der Arbeit kann man sicherlich auch von zu Hause aus machen und so wird dir die Mehrarbeit vielleicht nicht so sehr auffallen, wie du nun denkst. Es ist ja auch so, dass du mit den Leuten reden kannst. Solltest du es nun also nicht schaffen, kennt man dich ja trotzdem als guten Arbeitnehmer und wird dir eine andere Stelle anbieten. Jemanden erst mal anzulernen dauert ja auch immer lange und da nimmt man lieber Menschen, die man schon kennt. Ich denke also, dass das Wagnis nicht so groß wäre.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Kleine Ergänzung noch zu meiner Arbeit: Erreichbarkeit außerhalb der Arbeit ist eher die absolute Ausnahme. Ich trage zwar Verantwortung für ein firmenweites PDM-System, aber Erreichbarkeit in meiner Freizeit für meine MA oder meinen Chef ist eher unüblich und kein Standard.

Ein Punkt bringt mich auch noch ins grübeln: der "Verlust" meines jetzigen KnowHows der Systemadministrationskenntnisse. D.h. sollte ich irgendwann mal arbeitslos werden oder mich wo anders bewerben müssen, dann geht das wohl nur noch als Führungskraft. Denn spezielles Fachwissen ist dann ja nicht mehr auf Stand (hoffe ihr versteht das "Problem"...).

» versteher » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,13 »


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