Mögt ihr lieber starre oder flexible Arbeitszeiten?
Ich muss sagen, dass ich lieber starre Arbeitszeiten mag, damit ich planen kann. Mein Freund hingegen mag es, wenn er flexible sein kann oder wenn er nicht so starre Arbeitszeiten hat. Er meint, dass er dann zwar nicht planen kann, aber er kann dann genauso mal sagen, wann er arbeiten kann und wann nicht und der Arbeitgeber ebenso. Er hat eine gleitende Arbeitszeit und kann morgens ruhig mal ein wenig verschlafen. Dafür muss er nachmittags dann ein wenig länger arbeiten. Auch kann es sein, dass er an einem Tag in der Woche frei hat und samstags arbeiten muss.
Wie findet ihr eine starre Arbeitszeit nach "Stechuhr"? Findet ihr es besser, wenn ihr ganz genau planen könnt von wann bis wann ihr arbeitet?
Ich mag eigentlich beides. Mir ist es nur wichtig am Ende des Monats mein Geld zu haben und wie ich dann arbeiten muss ist mir prinzipiell egal. Natürlich ist arbeiten in Gleitzeit immer schön, wenn man beispielsweise Kinder hat und man das gemeinsam organisieren muss, dennoch hat es auch den Nachteil, dass man schnell mal länger schläft und dann bis spät am Nachmittag arbeiten muss.
Ich hatte aber auch schon Arbeitgeber, die mich einfach nur angerufen haben, gefragt haben ob ich Zeit habe und wo ich dann arbeiten gegangen bin und nicht mal wusste wie lange ich dort sein werde. So etwas finde ich sehr unschön. Natürlich kann man dann auch immer sagen, dass man keine Zeit hat, aber man bekommt dann eben auch weniger. Da hätte ich schon lieber feste Termine.
Es hat alles Vor- und Nachteile. Noch arbeite ich nur in Nebenjobs, kann mir also gut aussuchen, was ich machen will und dann kann ich mir auch aussuchen in welcher Art und Weise das ist. Meistens entscheide ich mich für starre Zeiten, weil man damit besser planen kann, aber ich bin auch flexibel genug um anders arbeiten zu können.
Ich finde geregelte Arbeitszeiten sehr wichtig, auch wenn ich zur Zeit an der Uni einen Job habe, der auf Gleitzeit ausgelegt ist. Aber prinzipiell finde ich es einfacher, wenn man einen festen Zeitplan hat, da man sich selbst nicht so viele Gedanken machen muss. Außerdem verfalle ich auch gerne in den Trott, dass ich mir dann sage, dass ich heute ja einmal länger schlafen kann. Dann fange ich erst um 10 Uhr an und muss länger auf der Arbeit bleiben.
Andererseits bin ich auch manchmal so motiviert, vor allem wenn schönes Wetter ist, dass ich schon um 7 statt um 8 Uhr auf der Arbeit bin, sodass ich früher gehen kann. In diesem Fall finde ich die Gleitzeit dann schon angenehm, da ich mir den tag dann so einteilen kann, sodass ich noch das gute Wetter genießen kann.
Es gibt ja schon verschiedene Arten von flexibler Arbeitszeit. Wenn flexible Arbeitszeit bedeutet, dass man innerhalb einer Rahmenarbeitszeit selbst festlegen kann, wann man arbeitet, kann man ja durchaus regelmäßige Arbeitszeiten festlegen. So arbeite ich in meinem momentanen Job. Ich kann im Prinzip arbeiten, wann ich möchte (außer nachts und am Wochenende), ich muss nur auf meine vertragliche Arbeitszeit kommen. Normalerweise fange ich immer zur gleichen Zeit an. Das Arbeitsende ist etwas flexibler, je nachdem was an dem Tag ansteht. Durch ein Gleitzeitkonto geht die Zeit nicht verloren. Auf der anderen Seite kann ich auch mal später kommen oder früher gehen, wenn irgend ein Termin ansteht.
Eine Stechuhr findet man übrigens nicht nur bei Arbeitgebern mit starren Arbeitszeitmodellen. Auch oder gerade bei flexiblen Arbeitszeitmodellen ist eine Stechuhr sehr hilfreich, weil sie gleich die echte Arbeitszeit erfasst. Das System kann dann automatisch die vertragliche Arbeitszeit abziehen und den Saldo auf das Gleitzeitkonto übertragen. So kann man sich wirklich sicher sein, dass die Zeit stimmt. Aufgeschriebene Stunden verschwinden bei manchen Arbeitgebern ja gerne einmal.
Wenn flexible Arbeitszeit allerdings bedeutet, dass der Arbeitgeber die Zeiten kurzfristig festlegt. Es gibt ja auch welche, die quasi in letzter Minute noch die Dienstpläne ändern und dann bekommen die Arbeitnehmer große Schwierigkeiten, wenn man einen privaten Termin hat.
Ich kenne so etwas auch aus einem größeren Industriebetrieb in der Gegend. Dort gibt es zwar prinzipiell geregelte Arbeitszeiten, aber es kann mal passieren, dass man einen Tag unter der Woche daheim bleiben muss und dafür samstags arbeiten muss, weil sich beispielsweise eine Teilelieferung verzögert hat. Teilweise wird das erst ein bis zwei Tage vorher angekündigt. Allerdings ist es dort auch so, dass man sich auch mal verweigern kann, wenn eine Zusatzschicht geplant wird. Normalerweise finden sich immer genügend Freiwillige, weil dann ein Bonus gezahlt wird. Nur wenn man zu oft ablehnt, kann es passieren, dass man innerhalb der Gruppe Ärger bekommt.
Im Normalfall finde ich geregelte Arbeitszeiten viel besser. Dann muss man auch nicht viel nachdenken und passt seinen Tagesablauf einfach an. Allerdings gibt es auch Momente im Leben, die flexible Arbeitszeiten erforderlich machen. Beispielsweise bin ich jetzt als Studentin sehr froh darüber, dass ich flexible Arbeitszeiten habe und so meine Arbeit an die Vorlesungen anpassen kann. Ich könnte beispielsweise nicht 2-3 Tage am Stück arbeiten und die anderen beiden Tage die Woche arbeiten. Im Moment habe ich das so geregelt, dass ich in den Freistunden oder morgens vor der Vorlesung noch schnell zur Arbeit gehen kann und das ist die für mich ideale Lösung in dieser Situation.
Nach dem Abschluss würde ich schon gerne geregelten Arbeitszeiten nachgehen, da Familienplanung erst zum Thema wird, wenn ich schon etwas gearbeitet habe. Ich könnte mir aber vorstellen, dass gerade mit Kleinkindern wieder flexible Arbeitszeiten notwendig werden, weil die Kinder ja auch zum Kindergarten oder später zur Grundschule gefahren werden müssen. Bei sehr starren Arbeitszeiten kann man sich da nicht erlauben mal zu spät zu kommen.
Ich habe starre Arbeitszeiten und so finde ich es auch besser. Ich mag es, wenn ich planen kann und auch Wochen vorher eben schon weiß, dass ich an einem bestimmten Nachmittag in der Woche frei habe und meine Termine ruhig auf den Tag legen kann. Es kommt aber natürlich auch darauf an, was flexible Arbeitszeiten im Einzelnen bedeuten. Wenn ich die Zeiten selber planen kann und entscheiden kann, wann ich mal mehr oder auch mal weniger arbeiten kann und trotzdem meine Stunden erreiche, dann finde ich es nicht schlecht. Wenn es aber bedeutet, dass ich flexibel einspringen muss, wenn der Chef es verlangt, dann finde ich das starre Modell besser.
In meiner Branche ist es nicht möglich, flexibel zu erscheinen. Dies mag aber in einen Büro gehen. Wenn man aber in der Pflege arbeitet, muss man schon starre Arbeitszeiten nachgehen und es stört mich auch gar nicht, denn so kann man viel besser planen und seinen Tag strukturieren. Flexible Arbeitszeiten sagen ja auch nichts darüber aus, dass man in der Woche mal frei hat. Das kann man auch bei starren Arbeitszeiten haben. Jeder halt so, wie er es mag, würde ich jetzt kurz und bündig sagen. Einer mag es eben so, der andere bevorzugt es so.
Ich selbst habe bei meinem Job eine flexible Arbeitszeit, so dass ich immer an völlig unterschiedlichen Tagen arbeiten muss. Dabei arbeite ich neben meinem Studium immer am Wochenende in der Gastronomie, wobei es immer unterschiedlich ist, ob ich nun Freitag, Samstag oder Sonntag arbeiten muss. Manchmal muss ich dabei an zwei Tagen arbeiten, während es manchmal nur ein Tag ist. Und manchmal sind die beiden Tage hintereinander, während ich oftmals jedoch auch Freitag und Sonntag arbeiten muss. Dabei ist auch die Uhrzeit unterschiedlich, zu der ich anfangen muss und manchmal habe ich Frühschicht, während ich manchmal Nachtschicht habe. Manchmal fange ich jedoch auch mitten am Tag an.
Bei mir ist es auch so, dass ich nicht immer die acht Stunden arbeiten muss. Manchmal bin ich nämlich nur für fünf Stunden eingeteilt, während ich manchmal sogar neun Stunden arbeiten muss. Das ist immer ganz unterschiedlich und auch jede einzelne Woche anders, so dass es gar nicht möglich ist, meine Wochenenden längerfristig zu planen. Stattdessen muss ich dann immer abwarten, bis der Plan fertig ist und dann schauen, was ich an einem Wochenende mache. Von daher entscheide ich dann auch immer erst kurz vorher, ob ich ins Kino gehen möchte oder ob ich an einem Wochenende überhaupt etwas unternehmen möchte, da es anders auch gar nicht möglich ist.
Mir wäre es viel lieber, wenn ich feste Arbeitszeiten hätte. Immerhin könnte ich mein Wochenende dann immer längerfristig planen und ich könnte mir dann auch immer vorher überlegen, ob ich etwas unternehmen möchte oder nicht. So wie es jetzt ist, weiß ich das jedoch immer erst kurz vorher, was sehr nervig ist. Immerhin muss sich mein Freund dann eigentlich auch immer nach mir richten und es ist dann auch immer sehr problematisch, wenn er gerade dann etwas vorhat, wenn ich gerade nicht arbeiten muss. Immerhin kann es dann auch gut sein, dass wir uns überhaupt nicht an einem Wochenende sehen, weil es aufgrund meiner Arbeitszeiten leider auch nicht möglich ist. Das finde ich dann immer sehr nervig.
Beides hat seine Vorteile. Flexible Arbeitszeiten erlauben einen eine freie Zeiteinteilung und starre Arbeitszeiten geben einem ein Gefühl von Planungssicherheit, aber auch Routine. Ich bin eher für die Flexibilität da man so tagesformabhängig entscheiden kann, wann man was und wo erledigt. Wenn der Morgen schon nicht so gut läuft dann kann es am Mittag oder Nachmittag doch schon wieder besser aussehen.
MissMarple hat geschrieben:
Wie findet ihr eine starre Arbeitszeit nach "Stechuhr"? Findet ihr es besser, wenn ihr ganz genau planen könnt von wann bis wann ihr arbeitet?
Die Verwendung von "Stechuhren" stehen ja flexiblen Arbeitszeiten nicht entgegen. Diese Zeiterfassungssysteme dienen ja nur dazu, die Arbeitszeiten der Mitarbeiter zu registrieren. Arbeitet man länger, erhält man die Zeit gutgeschrieben, arbeitet man kürzer, wird sie abgezogen. Für mich persönlich ist das ein guter Kompromiss, weil ich meine Zeiten recht flexibel einteilen kann, aber andererseits trotzdem nicht zu sehr ausgedehnten Überstunden ohne Gegenleistung gezwungen werden kann. Wenn ich mal wegen vieler Aufgaben eine Weile länger arbeiten muss, kann ich mir die Zeit später quasi zurückholen, indem ich mir am Nachmittag frei nehme.
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