Bei Schwangerschaft Hebamme sofort aufsuchen?

vom 16.04.2014, 00:30 Uhr

Als ich damals feststellte, dass ich schwanger bin, war ich schon im 3. bis 4. Monat. Da meine Periode sowieso gelegentlich ausblieb, habe ich mir darüber zu Beginn keine Sorgen gemacht, aber nach ein paar Monaten wundert man sich natürlich. Am Bauch hatte ich bis zum letzten Quartal fast gar nicht zugenommen. Ich ernähre mich relativ gesund, wobei ich gelegentlich auch Süßigkeiten esse. Ich trinke weder Kaffee noch Alkohol und auch rauchen tue weder ich noch mein Partner oder dessen Familie. Alles in allem hatte ich keinerlei Bedenken, dass es meinem Baby an irgendetwas fehlen könnte. Der Familie meines Partners haben wir es nicht mitgeteilt und sind auch nie zu einem Arzt oder Hebamme gegangen, weil diese hier sowieso nur das nötigste Machen und einen gerne mal krank nach Hause schicken.

Als wir dann im letzten Quartal zu einer Hebamme sind, hatte sie aufgrund unserer Verspätung von Beginn an einen Hass auf uns. Wir sind von diesem Zeitpunkt an jede Woche, wie verlangt, erschienen und zu allen erforderlichen Tests und Scans gegangen. Von der Krankheit unseres Babys haben sie dennoch nichts bemerkt, weil man dies weder sieht noch verhindern kann. Es ist einfach "Pech", wie die Krankenschwester so überaus elegant erklärte.

Nach der Geburt fing dann für uns die Hölle auf Erden an. Nicht nur, dass wir mit unserem Neugeborenen die ersten 2 Monate im Krankenhaus verbrachten und ihn fast durch Ersticken verloren hätten, nein wir hatten außerdem noch eine Hebamme am Hals. Als wenn ein krankes Baby nicht nervenaufreibend genug wäre. Sie kam also mit der Gesundheitsschwester, welche jede Familie die ersten Wochen unterstützt. Diese konnte uns auch nicht ausstehen und schaltete das Sozialamt ein, wegen Vernachlässigung unseres Babys.

Dies war wie ein Schlag ins Gesicht für uns. Wir haben 2 Wochen lang im Krankenhaus gelebt, wobei ich nach der Geburt das Krankenhaus nicht einmal verlassen hätte, dürfen, da ich einen Dammschnitt hatte und die dürfen nicht hielten.

Alle Mütter, welche diese Erfahrung machen mussten, wissen sicher, wie unangenehm dies ist, selbst wenn man die verordnete Ruhe einhält. Ich bin täglich auf den Beinen gewesen, Treppen auf und ab gerannt. Mal abgesehen davon, dass Krankenhausstühle alles andere als bequem sind. Soviel zum Thema Baby Vernachlässigung. Wir sind nicht gerade reich aber unseren Kleinen fehlt es an nichts und bekommt nur Liebe. Wir haben ihn nie angemeckert, selbst dann nicht, wenn er nächtelang durchweint und wir völlig gestresst waren.

Der Sozialarbeiter sah dies zum Glück genauso und kam nach seinem ersten Besuch niemals wieder. Die Hebamme hat, wie wir von ihm erfuhren, sogar gemutmaßt, dass mein Freund mich häuslich misshandeln würde, weil ich doch sehr ruhig bei den Treffen war. Dies liegt ganz einfach daran, dass ich von Natur aus eher ruhig bin, was wir ihr auch sagten.

So, lange Rede kurzer Sinn. Mich würde wirklich interessieren ob man wirklich verpflichtet ist sich zu Beginn der Schwangerschaft bei einer Hebamme zu melden, und ob es einer Hebamme erlaubt ist, solche Mutmaßungen über ihre Patienten zu äußern. Ich würde es Verleumdungen nennen. Zumal sie mich auch beschuldigte, meinen Freund das Kind unterjubeln zu wollen. Meiner Meinung nach eine bodenlose Frechheit.

» xZombieKitten » Beiträge: 538 » Talkpoints: 13,88 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also, dass was du dort erlebt hast, ist schon eine bodenlose Frechheit. Ich würde an deiner Stelle einen Anwalt aufsuchen und schauen, ob man gegen die Hebamme rechtlich vorgehen kann. Immer hin kann die Hebamme nicht einfach wahllos Behauptungen aufstellen, sie muss ihre Behauptungen auch widerlegen können, was sie anscheinend ja nicht kann, da der Sozialarbeiter nun bei euch war und auch keinen Grund zum Handeln gesehen hat und wohl auch kein zweites Mal zu Besuch kam. Nur weil du von Natur aus ruhig bist, kann die Hebamme doch nicht behaupten, dass du häusliche Gewalt erleben musst und die Hebamme kann auch nicht einfach sagen, dass du das Baby deinem Freund unterjubelst. Nur weil die Sympathie zwischen euch und der Hebamme nicht stimmt, hat die Hebamme nicht das Recht solche Behauptungen aufzustellen, das geht meiner Meinung gar nicht und ich würde mir das auch nicht gefallen lassen.

Bei uns ist es so, dass man bei einer Schwangerschaft eine Hebamme sich aussuchen muss. Die Hebamme begleitet die schwangere Person und die dazugehörige Familie durch die ganze Schwangerschaft und steht bei Rat und Tat zur Seite. Auch die Nachbetreuung zu Hause wird durch die Hebamme ausgeführt. Auf jeden Fall ist das bei uns so. Ich hatte bis zum Ende der Schwangerschaft Zeit mir eine Hebamme auszusuchen, da nur die Nachbetreuung sichergestellt sein muss, wenn der Frauenarzt die Schwangere durch die Schwangerschaft begleitet.

Wir haben hier relativ viele Hebammen, sodass die Auswahl schon groß ist und ich mir eine nette Hebamme aussuchen konnte. Meine Hebamme war aber auch wirklich toll. Sie war immer nett und verständnisvoll und, wenn wir Fragen hatten, war sie immer da. Ich habe nicht solche Erfahrungen sammeln müssen, wie du. Und vielleicht nimmst du dir bei deiner nächsten Schwangerschaft eine andere Hebamme und suchst dir vielleicht früher eine Hebamme, sodass du sicherstellen kannst, dass die Hebamme auch sympathisch ist und ihr euch versteht. Ansonsten hast du immer noch Zeit dich nach einer anderen Hebamme umzugucken, damit du nicht noch einmal solche Erfahrungen sammeln musst.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also wir haben da gestern noch drüber gesprochen. Im Bekanntenkreis ist eine Schwangere, die sehr früh von ihren Umständen erfahren hat und bereits in der sechsten Woche danach krähte sich unbedingt eine Hebamme suchen zu müssen. Andere (werdende) Mütter in unserem Umfeld haben das sehr erstaunt zur Kenntnis genommen.

So hat eine Bekannte ihre Zwillinge schon zur Welt gebracht und wurde dann im Krankenhaus gefragt, welche Hebamme denn die Nachsorge etc. machen will. Eine andere werdende Mama plant das ähnlich. Meine Freundin hat irgendwie kurz vor der Geburt erfahren, dass einige andere Mütter im Vorbereitungskurs sich bereits Hebammen angelacht haben und hat dann entsprechend einfach die Kursleiterin angesprochen.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Eine solche Hebamme hätte ich erst gar nicht an mich oder mein Baby heran gelassen, außer sie wäre im Krankenhaus vor Ort gewesen. Da sieht es anders aus, aber nach hause zu mir wäre sie sicherlich nur ein einziges Mal gekommen. Mit solchen Verleumdungen hätte sie mich nicht konfrontiert.

Ich hatte zum Glück das große Glück, dass ich eine super tolle, sehr fürsorgliche Hebamme hatte, die sich sowohl rührend um die Kinder wie auch um mich gekümmert hat. Ich war sogar sehr traurig, als sie nicht mehr zu mir nach Hause kam. Ich hätte sie gerne länger gehabt .

Bei uns ist es keine Pflicht einen Frauenarzt oder eine Hebamme aufzusuchen, soweit ich weiß, aber es wird natürlich vorausgesetzt. Außerdem denke ich auch, dass jede Mutter, die ein Pflichtbewusstsein hat, wenigstens die "Pflichtuntersuchungen" beim Frauenarzt machen lässt.

Ich war bei meinem ersten Kind nur bei einem Frauenarzt. Ich habe erst zum Vorbereitungskurs mit einer Hebamme Kontakt aufgenommen. Das war wohl, als ich etwa in der zwanzigsten Woche schwanger gewesen bin. Davor wusste ich gar nicht, dass man auch schon vorher zu einer Hebamme gehen kann oder soll. Diese Hebamme war dann auch zur Nachsorge bei mir und meinem Sohn. Und da sie so super toll war und mir der Frauenarzt absolut nicht gepasst hat, weil es einfach sehr unpersönlich dort ist, habe ich mir bei meinem zweiten Kind gleich wieder die gleiche Hebamme angelacht. Da war ich gerade eben so schwanger gewesen.

Im Nachhinein muss ich auch sagen, dass ich diese Vorgehensweise auch nur jedem raten kann, der keinen Stress in der Schwangerschaft haben möchte und sich gut betreut fühlen möchte. Der Arzt handelt einen doch eher als einen von vielen ab und hält Gespräche nur so kurz wie nötig. Die Hebamme geht viel mehr auf einen ein und man fühlt sich wert geschätzt. Allerdings muss das Zwischenmenschliche zwischen einem und der Hebamme zu hundert Prozent stimmen und man muss der Hebamme vertrauen können, ansonsten bringt es einem nicht viel und man macht sich doch nur wieder unnötigen Stress.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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