Was gehört alles in ein Baumtagebuch?

vom 15.04.2014, 19:07 Uhr

Die Tochter einer etwas älteren Kollegin geht aktuell auf eine Gesamtschule. Ganz genau weiß ich es nicht, aber ich denke, sie müsste so um die 14 Jahre alt sein. Jedenfalls erzählt besagte Kollegin ab und zu ein paar Kleinigkeiten über ihre Tochter, teilweise mir gegenüber, teilweise auch gegenüber anderen Kollegen.

Heute habe ich beiläufig eine Erzählung mitbekommen, dass die Tochter nun an der Schule ein Baumtagebuch schreiben müsse. Genau genommen wohl eines über einen Ahornbaum. Genauer erläutert wurde das nicht. Offenbar wusste die angesprochene Kollegin auch genau, was ein Baumtagebuch ist. Jedenfalls hat sie auch nicht nachgefragt. Ob es wirklich so geläufig ist, zu wissen, was ein Baumtagebuch ist? Muss ich mich meiner Wissenslücke schämen? ;) Ich habe so etwas in meiner Schulzeit übrigens gar nicht gemacht.

Aber interessieren würde es mich dann schon. Also, was genau ist ein Baumtagebuch, welches in der Schule geschrieben oder generell hergestellt wird? Was steht dort drin? Besteht es nur aus Text, oder werden auch Fotos oder Zeichnungen eingefügt? Und in welchem Fach macht man das eigentlich in der Schule, in Bio? Ich könnte mir vorstellen, dass man vielleicht in diesem Baumtagebuch verzeichnet, wie die Blüten und Blätter sich entwickeln und wann erstmals Früchte erscheinen. Aber stimmt das so? Oder sollen auch noch Angaben darüber hinaus in das Baumtagebuch hinein?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also von einem Baumtagebuch habe ich vorher noch nie was gehört. Muss ich mich wegen dieser Wissenslücke jetzt auch schämen? :D

Ich musste mal ein Herbarium anfertigen mit bestimmten Pflanzengruppen, die darin vorkommen musste. Da musste ich dann von einer Pflanzengruppe, beispielsweise Asteraceae eine Blüte trocknen und aufkleben inklusive Stengel und Blatt. Eine Beschriftung und kurze Beschreibung durfte auch nicht fehlen.

Spontan würde ich dir Recht geben. Man kann ja schlecht das Wachstum der Äste, Zweige und des Baumstammes dokumentieren, dafür müsste man schon Jahre dieses Tagebuch führen und direkt von Anfang an das Wachstum und die Entwicklung dokumentieren. Bei einem bereits ausgewachsenen Baum kann man allerdings nur noch die Entwicklung der Blätter und Blüten im Laufe der Jahreszeiten dokumentieren. Ich nehme an, dass Fotos da auch nicht fehlen dürfen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ja, in der Regel geht es darum, einen Baum zu beobachten. Oft wird das eben zum Beispiel im Herbst oder eben im Frühling begonnen, da kann man mehr berichten. Natürlich geht es nicht darum, dass man die Länge der Äste misst, sondern wie du bereits geschrieben hast, ist es vor allem die Beobachtung, wann die Blätter abfallen, mit der Erkenntnis, dass wohl nicht alle zur gleichen Zeit abfallen, oder vor allem im Frühling eben, wo man zunächst nur kahle Äste sieht, dann die ersten zaghaften Sprossen, aus denen dann kleine Blätter werden, die immer größer werden. Eventuell ist der auserwählte Baum ja auch ein Obstbaum. So gibt es auch noch Blüten zu beobachten und dann schaut man, was aus der Blüte wird und so weiter.

Also so ein Baum kann ganz schön aktiv sein. Ein direktes Baumtagebuch habe ich zwar noch nicht geführt, aber ich habe bei uns in der Nähe auch einen Baum "ausgesucht" und den beobachte ich mit meinem Sohn konkret. Er ist nun fünf Jahre alt und natürlich weiß er, dass sich ein Baum im Lauf des Jahres verändert, aber wenn man es so ganz bewusst beobachtet, ist es eben wieder etwas anderes. So sieht er, dass die Blätter nicht durch Zauberhand auf einmal auf den Bäumen sind, sondern wie sie sich eben entwickeln und so weiter.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ja, wie sehr Bäume sich so über die Monate hinweg verändern können, sehe ich an meinem aktuellen Wohnort auch sehr deutlich. Direkt vor dem Schlafzimmerfenster steht ein riesiger Kastanienbaum. Dort werden derzeit die Blätter wirklich von Tag zu Tag sichtbar größer. Manchmal staune ich richtig, wie viel die Blätter weiter aufgegangen sind, wenn ich morgens aus dem Fenster sehe und daran denke, wie die Blätter noch am vorherigen Abend ausgesehen haben.

Schade eigentlich, dass ich so etwas in meiner Schulzeit nie gemacht habe. Es wäre sicherlich eine nette Aufgabe geworden. Wobei, ein Herbarium anzulegen, die Aufgabe hatten wir immerhin einmal, ich glaube, in der 5. Klasse. Ein Baumtagebuch wäre aber wirklich auch nicht schlecht gewesen. In welchen Klassenstufen werden die eigentlich typischerweise im Lehrplan behandelt? Vielleicht weiß das hier ja auch jemand?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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