Activeboard in Grundschulen: Wie gut kommen sie an?

Ich habe heute erfahren, dass es von nun an in der Volksschule / Grundschule in die mein Sohn in 1,5 Jahren gehen wird, keine klassischen Schultafeln mehr gibt. Statt dessen gibt es so genannte Active-boards, auch interaktive Whiteboards genannt Hier ist ein Link zu so einer Schultafel.

Auf den ersten Blick war ich baff, was für eine tolle Schultafel ist. Im Prinzip ist es ja einfach wie ein überdimensionaler Computer, mit unterschiedlicher Software. Ich bin davon überzeugt, dass das vielen Kindern sehr gut gefallen wird. In einem anderen Video habe ich auch gesehen, dass es zusätzlich auch noch für jedes Kind so Art Fernbedienungen dazu gibt. Die Kinder und natürlich auch die Lehrer können mit Stiften darauf "schreiben", sehr viel geschieht einfach mit Drag and Drop.

Multimedial ist das ganze also auf jeden Fall. Ich kann mir gut vorstellen, dass es den Unterricht belebt. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich durchaus auch ein paar Bedenken. Die Technik dahinter ist großartig, aber vor allem in der Grundschule arbeitet man ja doch sehr viel mit der Tafel. Und da wird immer wieder gepredigt, dass Kinder nicht zu lange vor einem Computer- oder Fernsehbildschirm sitzen sollen und dann kommt da gleich so ein Riesending, was ja das gleiche Prinzip ist. Natürlich ist die Software pädagogisch abgestimmt, aber es geht ja auch darum, wie gut so ein Bildschirm für Augen und Co verträglich sind.

Da es diese Boards ja scheinbar schon in vielen Schulen gibt, wollte ich hier einmal nachfragen, wie gut diese Boards ankommen. Mich würden da Meinungen von allen Seiten interessieren, sowohl aus Sicht des Kindes, der Eltern als auch der Lehrer. Welche Vor- und Nachteile bringen diese Tafeln?

Der Hinweis, Kinder mögen nicht so viel vor dem Computer sitzen hat ja zwei Gründe. Zum Einen konsumieren Kinder zu Hause eher Spiele als Unterricht am Computer, was zu Reizüberflutung führen kann. Zum Anderen geht es ja auch darum, dass die Kinder sich in der Freizeit einfach auch mal bewegen sollen und da der Computer eher hinderlich ist. Da man hier in der Schule aber eh traditionell sitzt, fällt das für den Gebrauch in der Schule auch weg.

Praktisch für den Unterricht ist, dass man ein Tafelbild einfach am Rechner abspeichern kann. Wenn die Stunde zu Ende ist, ist manchem Lehrer schon passiert, dass ein übereifriger Tafeldienst, Lehrer anderer Klassen die den Raum mit benutzen oder Reinigungspersonal die mühsam erarbeitete Anschriften entfernt haben. Das ist ärgerlich und raubt Zeit. Mit so einem Smartboard kann man das auch im nächsten Schuljahr zu Wiederholung wieder hervor holen. Beispielsweise, wenn die Schüler schon wieder vergessen haben, wann man Doppelkonsonanten in einem Wort schreibt und wann einfache. Zudem lassen sich auch Tafelbilder zu Hause vorbereiten und der Lehrer muss nicht vor Stundenbeginn in der Pause schnell vorkritzeln.

Letztlich werden unsere Kinder, so nicht ein furchtbarer Krieg oder eine furchtbare Katastrophe kommt, niemals ein Leben ohne Computer führen, so dass es schon entscheidend ist, dass sie den vernünftigen und zweckdienlichen Umgang mit diesen Geräten lernen und nicht nur damit spielen.

Wie gut das für Kinderaugen ist, weiß ich nicht. Ich bin kein Augenarzt. Aber ich finde, dass man an dem Modell, das ich so kenne, ganz angenehm sehen kann und auch die Anzeige bei Bedarf vergrößern kann. Das unterschiedet sich aber möglicherweise von Hersteller zu Hersteller.

Die klassischen grünen Tafeln waren zwar prinzipiell Augenfreundlich. Aber wehe, sie waren etwas älter und vom vielen Putzen schon die Oberfläche glänzend. Dann war das für die Augen auch keine Freude mehr und man musste ständig die Gardinen zu ziehen, um überhaupt noch etwas sehen zu können. Und die weißen Tafeln mit den Filzstiften sind für die Grundschule meines Erachtens keine perfekte Wahl, da auch der engagierteste Lehrer da krakelig drauf schreibt, weil die Stifte eben keine vorbildliche Handschrift ermöglichen und die Kinder kein schönes Schriftvorbild haben.