(Horror-)Filme nach wahren Begebenheiten glaubhaft?

Vor einiger Zeit lief in den Kinos der Film "Conjuring" an. Es handelt sich dabei um einen Horrorfilm, der angeblich auf wahren Begebenheiten beruht. Eine Familie bezieht ein altes Haus und wird dann von Geistern heimgesucht. Ihnen zu Hilfe eilt ein Ehepaar, das als Dämonenaustreiber arbeitet. Die echten Familienmitglieder kommen auch zu Wort und bestätigen, dass das im Film gezeigte Geschehen wirklich passiert sei.

Hier im Forum gab es auch schon einen Beitrag über den Film Amityville Horror, der angeblich auch auf wahren Begebenheiten basieren soll. Und dieser kleine Zusatz scheint wirklich Anklang zu finden. Nur weil ein paar Produzenten das am Anfang ihres Films hinschreiben, glauben plötzlich die Zuschauer, dass da wirklich Geister am Werk waren. Laut Wikipedia hat ein Anwalt die Geister erfunden, um seinen Mandanten rauszuhauen.

Ich habe einen Freund in Kenia, wo sie ja wirklich sehr gläubig sind. Für ihn war der Film und die beschriebenen Geschehnisse ein Beweis für die Existenz Gottes. Aber es ist und bleibt doch ein Film.

Aber es gibt natürlich auch Filme aus zahlreichen anderen Genres, die angeblich auf wahren Begebenheiten beruhen. Meist ist das wohl bei Dramen der Fall. Da wird es natürlich wahrscheinlicher, dass es wirklich so passiert sein könnte. Aber dennoch wird für den Film doch auch vieles dramatisiert, erfunden oder weggelassen.

Ich würde nicht mal annehmen, dass es da gesetzliche Bestimmungen gibt, wann man diese Anmerkung vor einem Film machen kann. Man muss ja keiner Behörde nachweisen, dass das alles stimmt. Wenn man nicht die echten Namen der Beteiligten verwendet, ist das ja auch gar kein Problem. Oft hat man mit ihnen wahrscheinlich nicht mal persönlich gesprochen.

Beeindruckt euch das, wenn ein Film auf wahren Begebenheiten beruhen soll? Schaut ihr den Film dann mit anderen Gefühlen an?

Wir haben den Film Conjuring damals gesehen, und obwohl wir den Film nicht schlecht fanden und das eine oder andere Mal einen Schrecken bekamen, würde ich nicht sagen das uns die Aussage "Wahre Begebenheit" besonders interessiert hat. Dinge wird in Filmen eh immer alles überspitzt dargestellt. Um so etwas zu glauben, bin ich dann doch schon zu alt für. So etwas zieht vielleicht noch bei Jugendlichen und Menschen, die an diese Ereignisse wie Geister, Aliens und Co. glauben wollen.

Es gibt durchaus viele Filme die den Zusatz wahre Begebenheit haben. Da wäre zum Beispiel The Blair Witch Project, welchen ich damals als recht unheimlich empfand. Nicht, aber weil es angeblich eine wahre Geschichte war, sondern weil ich einfach noch sehr jung war.

Ich denke doch, dass wir einen guten Horrorfilm genießen und uns erschrecken, weil die Handlung und Atmosphäre authentisch ist und nicht weil uns gesagt wird es ist eine wahre Geschichte.

Für die Qualität eines Filmes ist es doch total irrelevant woher die Inspirationen kommen. Eine "wahre Begebenheit" macht einen Film nicht gut, wenn die Filmemacher ihren Job nicht verstehen. Außerdem denke ich, dass eh fast alle Filme ihre Inspiration irgendwo in der Realität haben, auch die, die nicht groß damit Werbung machen.

Die Frage ist dann natürlich auch, was man überhaupt unter "wahrer Begebenheit" versteht. Wenn ich jetzt zum Beispiel einen Menschen interviewe, der mir erzählt, wie er von Aliens entführt wurde, und ich mache daraus dann einen Film. Ist das dann eine "wahre Begebenheit", obwohl jeder logisch denkende Mensch weiß, dass das genauso schwachsinnig ist wie Geister, Dämonen und das ganze übernatürliche Zeuge?

Natürlich gibt es Leute, die sich von so etwas beeindrucken lassen, weil sie sich beeindrucken lassen wollen. Die sehen auch Beweise für ihren Gott in einem Toast oder in den Käfern, die vom dem Baum vor ihrer Kirche auf sie herunter pinkeln. Die letzte Bemerkung beruht übrigens tatsächlich auf einer wahren Begebenheit, so was kann man sich nicht ausdenken.

Es gibt durchaus viele Filme die den Zusatz wahre Begebenheit haben. Da wäre zum Beispiel The Blair Witch Project

Da muss ich dich leider enttäuschen. Die Filmemacher haben sich sehr viel Mühe gegeben diesen Eindruck zu erwecken, aber tatsächlich ist alles frei erfunden.

Da muss ich dich leider enttäuschen. Die Filmemacher haben sich sehr viel Mühe gegeben diesen Eindruck zu erwecken, aber tatsächlich ist alles frei erfunden.

Ich muss gestehen ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, ob sie irgendwo erwähnen, dass dies auf eine wahre Geschichte basiert. Ich glaube sie interviewten Leute zu Beginn des Filmes. Da bin ich wahrscheinlich durcheinander gekommen. Nichtsdestotrotz ein guter Film.

Filme wie Paranormal Activity, Rec. und Cloverfield vermitteln ja auch noch mal eine ganz andere Stimmung. Klar weiß man bei Rec. das es eher unwahrscheinlich ist, dass jemand dies tatsächlich gefilmt hat und der Alienangriff in Cloverfield wären uns sicher auch irgendwie aufgefallen. Dennoch mag ich diese Art Filme, wenn sie gut gemacht wurden.

Ich muss gestehen ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, ob sie irgendwo erwähnen, dass dies auf eine wahre Geschichte basiert. Ich glaube sie interviewten Leute zu Beginn des Filmes. Da bin ich wahrscheinlich durcheinander gekommen. Nichtsdestotrotz ein guter Film.

Das Marketing für den Film hat auf jeden Fall diesen Eindruck erweckt. Also nicht nur der Film selber mit seinem dokumentarischen Stil, sondern auch die dazugehörigen Webseiten, die angeblich historischen Wurzeln und die angeblich echten Interviews. Ich habe darüber vor einer Zeit mal einen Artikel gelesen und fand es faszinierend, wie viel Mühe sich die Filmemacher gegeben haben um ihrem Film einen realistischen Anstrich zu geben.