Sind deutschsprachige Menschen auch im Geiste Deutsche?
Vorweg: Hier geht`s nicht um eine nationale Debatte von wegen Großdeutschland und blablabla sondern mit geht es vor allem um die Frage:
Inwiefern fühlen sich Menschen, die dem deutschen Kulturraum zugerechnet werden können, als Deutsche fühlen oder Deutschen zugehörig fühlen oder als Gegenfrage: Fühlt man sich eher nicht verbunden mit Deutschen / Deutschland und eher unabhängig?
Darunter fallen nach allgemeinen Verständnis:
- Österreicher
- (deutschsprachige Schweizer)
- Liechtensteiner
- Luxemburger
- Süddänen
- teilweise Belgier (Flamen)
- Holländer
- Elsässer
- deutschsprachige Minderheiten in Europa / Statusdeutsche
Warum ich die Frage stelle? Nun, wir kamen da letzte Woche im Seminar drauf, als eine EU Initiative diskutiert wurde die im Grunde von anderen EU Staaten abgelehnt wird. Hierbei geht es kurz gesagt darum, dass man nationalen Minderheiten mehr Rechte auf EU Ebene und nationaler Ebene (daher die Schweizer auch in Klammern) einräumen möchte - dies scheiterte aber daran, dass viele Staaten Angst vor einem "deutschen Übergewicht" hatten, da
- einerseits Deutschland das bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste Land ist und somit ohnehin viel "Macht" hat
- diese "Macht" sich bei diesem Vorhaben mindestens verdoppeln würde, wenn man den Kulturraum und die Minderheiten anrechnen würde sowie deren Stimmrechte
- viele Staaten Angst haben, dass "die Deutschen" dann zusammenhalten gegen den Rest und so eine noch stärkere Hegemonialstellung in der EU hätten
Angesichts dieser Ängste somit die Frage: Fühlen sich Statusdeutsche und Angehörige des deutschen Kulturraums überhaupt als Deutsche? Ist die Angst berechtigt, dass diese eher für deutsche Interessen abstimmen und eintreten würden bzw. würden Angehörige deutschsprachiger Minderheiten eher gegen "ihren Staat" und für Deutschland votieren? Z. B. Bei EU Beschlüssen und EU weiten Abstimmungen.
Hm, ich denke nicht, dass die Deutschen Minderheiten, sich mit Deutschland blind zugehörig fühlen. In keinster weise trifft das auf die Österreicher zu, aber auch andere Minderheiten sind auf ihre Unabhängigkeit sehr stolz. Da ist schon der geschichtliche Unterschied zwischen den Ländern zu groß, um da eine große Gemeinsamkeit neben der Sprache zu finden.
Allein schon die Südtiroler, die es geschichtlich gesehen, noch nicht so lange gibt. Wenn man einen Südtiroler fragt ob er sich als Italiener oder doch eher als Österreicher sieht, dann sagt er, weder-noch er is a Südtiroler.
Von daher denke ich, war die Befürchtung der EU unberechtigt.
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