Fünf Jahre Führerschein und dennoch nie selbst gefahren
Ich habe ein größeres Problem, was mich sehr belastet. So habe ich selbst seit nun fünf Jahren meinen Führerschein. Ich habe ihn so gemacht, dass ich ihn mit achtzehn Jahren bekommen habe. Meine Eltern haben mir damals den Führerschein finanziert und obwohl es mir damals auch gar nicht wichtig war, den Führerschein zu machen, bestanden sie darauf. Immerhin war es ihnen wichtig, dass ich ihn machte und da sie mir die Stunden eben auch bezahlt hatten, habe ich ihn auch gemacht.
Als ich den Führerschein dann gemacht hatte, freute ich mich darauf, auch ab und zu selbst mit dem Auto fahren zu können. Allerdings kam dann etwas, womit ich absolut nicht gerechnet hatte, denn meine Eltern wollten es mir partout nicht erlauben, das Auto allein zu nutzen. Immerhin ist das Auto das absolute Heiligtum meines Vaters und außer ihm darf nie jemand damit fahren. Von daher wollte er dann auch irgendwann einen Kompromiss mit mir schließen und bot mir an, dass er ja immer mitkommen könnte, wenn ich das Auto nutzen würde, so dass er dann auf dem Beifahrersitz sitzen würde. Allerdings wollte ich ungern immer meinen Vater mitnehmen, wenn ich zu Freunden gefahren bin, wobei ich es eben gleich habe sein lassen.
Bisher war ich auch nie richtig auf ein Auto angewiesen, da ich immer mit dem Zug zur Schule gefahren bin und nun auch mit dem Zug zur Uni fahre. Das lohnt sich ohnehin besser und ist mir auch lieber. Allerdings brauche ich das Auto eben doch ab und zu, wenn ich zu Freunden fahren möchte. Da lässt mein Vater jedoch absolut nicht mit sich reden und sagt dann immer, dass er mich fährt oder dass ich eben selbst fahren könnte, wenn er dabei sitzt. Dabei ist es dann immer so, dass ich es einsehe, dass ich keine Chance habe und ihn dann fahren lasse und ich mich dann auch abholen lasse. Immerhin möchte ich nicht selbst fahren, wenn er nebenan sitzt und ständig in Schweißausbrüche ausbricht, weil ich ja einen Unfall bauen könnte.
Während ich gleich nach meinem Führerschein einige wenige Male mit meinen Eltern gemeinsam gefahren bin, habe ich es irgendwann ganz bleiben lassen. Immerhin hatte ich auch keine Lust auf die ständige Kritik und mir war es auch unangenehm, überall meine Eltern im Gepäck zu haben. Von daher ist es nun immer so, dass mein Vater mich irgendwohin fährt, wenn keine Züge mehr fahren. Fahrpraxis habe ich daher natürlich überhaupt keine und mittlerweile würde ich mich nach fünf Jahren auch gar nicht mehr trauen, mich ans Steuer zu setzen. Immerhin bin ich eben nur einige Monate in der Fahrschule gefahren, wobei ich dann eben fünf Jahre gar nicht mehr gefahren bin. Und da ich mir als Student auch kein eigenes Auto leisten kann, werden es wohl noch einige Jahre mehr werden, in denen ich nicht Auto fahren kann.
Ich frage mich nun, was ich machen sollte, falls ich mir einmal ein Auto kaufen werde. Immerhin wäre es absolut undenkbar für mich, mich einfach ins Auto zu setzen und los zu fahren. Und auf den Verkehrsübungsplatz zu gehen, wäre auch keine Option für mich, da ich wohl nicht nur vergessen habe, wie man fährt, sondern auch alle Verkehrsregeln vergessen habe. Zudem kann man einen Verkehrsübungsplatz ja auch gar nicht mit dem normalen Verkehr auf der Straße vergleichen.
Was würdet ihr an meiner Situation tun? Könnte ich mich in meinem Fall später noch einmal in der Fahrschule anmelden und meinen Führerschein quasi noch einmal neu machen?
Ich kenne das, ich habe meinen Führerschein im Sommer 2012 gemacht und bin danach auch sehr wenig gefahren. Meine Eltern haben mich zwar ab und zu fahren lassen, aber mein Problem ist, dass ich selbst nicht besonders viel Lust habe zu fahren. Ich bevorzuge es, Beifahrerin zu sein, ich weiß selbst, wie dumm das eigentlich ist und wie falsch. Aber es geht mir wie dir, ich bin nicht auf ein Auto angewiesen, ich kann Bus und Bahn fahren und bin außerdem ein wenig geizig, sodass ein Auto für mich in meiner derzeitigen Situation nicht in Frage kommt. Jetzt wohne ich außerdem über 100 km entfernt von meinen Eltern, sodass sich selbst das gelegentliche Fahren erübrigt hat.
Ich habe keine Ahnung, wie es mit mir und meiner Fahrpraxis weitergehen soll, ich denke, es wird noch ein paar Jahre dauern, bis ich mich völlig überwunden haben werde und Auto fahren für mich normal ist. Es ist komisch, ich habe irgendwie Angst, war auch schon damals vor jeder Fahrstunde aufgeregt, aber als ich dann im Auto saß, habe ich keine Angst mehr empfunden, dann war ich immer recht entspannt, aber das Gefühl davor, oder die Gedanken daran, mich ins Auto setzen zu müssen, sind sehr unangenehm.
Ich weiß nicht genau, was ich an deiner Stelle machen würde, ich glaube, um erneut einen Führerscheinkurs zu besuchen, wäre ich viel zu geizig, denn das kostet ja doch schon eine Menge Geld. Vielleicht würde ich versuchen, noch einmal mit meinen Eltern zu reden, oder Freunde zu fragen, ob du dich mit ihnen wieder langsam ans Auto fahren herantasten kannst. Die nötige Fahrpraxis erlangst du aber wahrscheinlich so oder so nur allein, wie mein Fahrschullehrer immer zu sagen pflegte und es noch einmal nach meiner bestandenen Praxisprüfung wiederholte: "Die eigentliche Prüfung folgt jetzt, im Verkehr ohne mich an deiner Seite, in dem du auf dich allein gestellt bist und mit Situationen konfrontiert werden kannst, die wir hier nie geübt haben."
Dass du keine Lust hast, mit deinem Daddy durch die Gegend zu juckeln, finde ich total nachvollziehbar. Ich hatte da mehr Glück, meiner hat mich eher zum fahren gedrängt. Es ist natürlich schade, dass du keine Fahrpraxis erwerben konntest. Wenn aber dein Auto auf dich zu kommt, würde ich mich einfach im Freundeskreis umhören. Da findet sich bestimmt jemand, der ein mal mit dir ein paar Runden drehen kann. Man kann sich ja dann von ruhigen Ecken in den Verkehr hinein tasten. Falls sich dann herausstellt, dass du total unsicher wirst, kannst du ja ein paar Fahrstunden bei einem Profi in der Fahrschule nehmen. Ich denke so fünf Stunden sind auch noch einigermaßen bezahlbar.
Du hast zwar einen Führerschein, aber nach der langen Zeit glaube ich auch nicht, dass es für dich so einfach sein würde, ein Auto unfallfrei fahren zu können. Da brauchst du ganz klar Hilfe. Wenn es soweit ist, dass du einen Wagen bekommst oder eine andere Gelegenheit Auto zu fahren, könntest du dir dein Theoriebuch vornehmen und das alles nochmals durcharbeiten. Sitzt das gut, könntest du mit Bekannten zusammen das Fahren üben oder ein paar Stunden nehmen. Aber ins Auto setzen und losfahren, das kannst du vergessen.
Wenn du dir ein Auto kaufen solltest, kannst du auch wieder Fahrstunden nehmen, das müssen nicht viele sein, aber zum Auffrischen ist das das Beste, weil du keine Angst um das Auto haben musst und wieder ganz langsam anfangen kannst. In der Regel erinnert man sich dann auch an die Dinge, die man mal gelernt hat und wenn man dann mit dem eigenen Auto weiter dranbleibt, wird man auch besser fahren können und die Angst verlieren.
Wenn du wirklich so viel Angst davor haben solltest, deine Fahrkünste verlernt zu haben, dann kannst du dir notfalls immer noch Fahrstunden nehmen. Ansonsten würde ich an deiner Stelle vielleicht einfach mit einem Freund oder einer Freundin um den Block fahren. Dass du mit deinem Vater nicht durch die Gegend tuckern möchtest, ist zwar nachvollziehbar, aber nach so einer langen Zeit vielleicht auch nicht verkehrt.
Das Theoriebuch der Führerscheinstunden wird dir nicht viel bringen. Maximal um diverse Regeln in Erinnerung zu rufen, aber ich sage ganz ehrlich, ich verwende überhaupt nichts mehr, was ich aus dem Theoriebuch gelernt habe, außer das Rechts-vor-Links und die Höchstgeschwindigkeiten. Es gibt außerdem in größeren Städten Mietwagen, die man sich ab und zu und stundenweise ausleihen kann. Vielleicht kannst du mit einer Freundin mal eine Runde mit solch einem Auto fahren.
Die wahre Fahrpraxis erlangst du leider erst durch das Fahren ohne Fahrlehrer. Deswegen würde ich fast schon eher sagen, dass du wirklich erst einmal durch Straßen fahren solltest, in welchen geringes Verkehrsaufkommen herrscht, allein um dir die Regeln ins Gedächtnis zu rufen. Mach dich nicht zu verrückt, das wird schon wieder. Ich habe meine Prüfung mit Schweißausbrüchen bestanden und mittlerweile fahre ich wie eine Eins. An die Fahrstunden erinnere ich mich nur noch minimal.
Apropos, wenn du zu Freunden fährst und dein Vater will mitfahren, dann ist das nicht um dich zu blamieren. Ich denke eher, dass er dich dabei unterstützen möchte, dass du mehr Auto fährst und dieses Angebot solltest du vielleicht auch annehmen und ihn dann nicht fahren lassen. Jeder Anfang ist schwer, aber du wirst dich schnell an alles gewöhnen. Was meinst du, wie ich mir am Anfang in die Hosen gemacht habe?
Ich habe mich jahrelang vor dem Führerschein gedrückt und habe mich letztendlich getraut und jetzt fahre ich durch die Gegend. Und wenn du fahren kannst, wirst du deine Eltern nicht immer im Gepäck haben, aber wenn du nicht fährst und deinen Standpunkt klarmachst, wirst du da eh nie weiterkommen. Und wegen der Kritik, ich denke, dass niemand es dir krumm nimmt, wenn du sagst, dass du Tipps möchtest, aber keine Kritik.
Außerdem solltest du die Einstellung ablegen, dass du niemanden neben dir sitzen haben möchtest. Das ist nicht mal so verkehrt, mein Freund hat den Schein über 12 Jahre und mittlerweile bin ich sogar froh, dass er mich am Anfang nicht alleine gelassen hat. Jetzt darf ich alleine fahren, weil ich bewiesen habe, dass ich es doch kann. Deswegen nur Mut.
Ich finde es toll von deinen Eltern, dass sie dir den Führerschein finanziert haben, aber ich verstehe es nicht, warum dir dein Vater dann nicht das Auto leiht. Ihm müsste doch auch klar sein, dass ein Führerschein ohne Fahrpraxis nicht viel bringt. Da hatte ich auch größeres Glück, dass mein Vater nur einige Male mitfuhr und dann sein Auto auch mal mir alleine überlassen hat. Einer Bekannten von mir geht es aber ähnlich wie dir, auch wenn es bei ihr bislang "nur" zwei Jahre ohne Fahrpraxis sind.
Aber trotzdem hat auch sie mittlerweile das Problem, dass sie sich nicht trauen würde, sich einfach in ein Auto zu setzen und zu fahren, was ich gut verstehen kann. Ich denke auch, dass du dir das Buch für die Theorie nochmal vor einer Fahrt durchlesen und vielleicht einige Fahrstunden nehmen solltest. So bekommst du bestimmt wieder recht schnell ein Gefühl für das Fahren.
Den Führerschein musst du nicht neu machen, aber du solltest auf jeden Fall noch ein paar Fahrstunden nehmen und auch die Theorie noch einmal auffrischen. Ein Verkehrsübungsplatz als zusätzliche Fahrpraxis ist immer eine gute Idee, auch wenn man nicht ungeübt ist.
Ich hatte direkt nach dem Ablegen meines Führerscheins fünf Jahre Fahrpraxis mit einem eigenen Auto und danach dreißig Jahre nicht mehr. Ich würde auch den Führerschein nicht noch mal machen (obwohl ich eine solche gesetzliche Vorschrift sinnvoll fände), sondern einzelne Fahrstunden nehmen - wahrscheinlich würden es mehr als bei einem Führerscheinneuling.
Du kannst in den meisten Fahrschulen auch Fahrstunden nehmen ohne dich auf den Führerschein vorzubereiten. Du bezahlst dann also wirklich nur die einzelnen Stunden und kannst je nach Bedarf so viele Stunden nehmen, wie du brauchst. Als ich den Führerschein gemacht habe hatte ich eine Frau in der Fahrschule, die seit zwanzig Jahren nicht gefahren ist.
Und was die Theorie betrifft - da gibt es auf jeden Fall online die Möglichkeit diese aufzufrischen. Vor einiger Zeit hat mir mal jemand einen Test nach dem Motto "würden sie den Führerschein heute noch bestehen?" geschickt. In die Richtung wirst du sicher einiges finden.
Ich war nie in einer solchen Situation, da ich immer ein Auto hatte und damit auch sehr gerne und oft fahre. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass du nach fünf Jahren ohne echte Fahrpraxis nicht einfach so fahren möchtest. Du schreibst ja sogar, dass eher noch ein paar Jahre mehr vergehen werden, bis du dir dann vielleicht ein eigenes Auto leisten kannst. Wenn man direkt aus der Fahrschule kommt, ist man auch noch kein guter Fahrer, sondern man wird es erst im Laufe der Zeit, wenn man einige Fahrpraxis hat.
In deiner Situation würde ich mich, wenn es denn mal soweit ist, zunächst mit der Theorie auseinandersetzen. Das ist ja alles ziemlich simpel und man kann das gut alleine machen. Ich denke, dass es im Internet auch genügend Tests dieser Art gibt. Ansonsten hast du vielleicht auch noch Material aus deiner Fahrschulzeit, das du zur Auffrischung verwenden kannst.
Danach würde ich dir empfehlen, mit jemandem aus deinem Umfeld mal gemeinsam auf einen Verkehrsübungsplatz zu fahren. Das sollte natürlich schon jemand sein, der recht sicher beim fahren ist und einige Fahrpraxis mitbringt, also kein Führerscheinneuling. Du hast doch bestimmt ein paar Freunde und Freundinnen, die eigene Autos haben oder zumindest regelmäßig eines benutzen können. So jemand könnte dann mit dir fahren.
Falls du merkst, dass du dich sehr schwer damit tust, wieder mit dem Auto zu fahren, kannst du immer noch einzelne Fahrstunden nehmen. Ich würde aber ehrlich gesagt nicht direkt in die Fahrschule gehen, sondern es zunächst auf anderen Wegen versuchen.
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