Wenn Kinder zu spät kommen
Weiß nicht genau wer von Euch Kinder hat die schon alleine weg dürfen. Aber wenn ja, wie handhabt ihr das wenn Eure Kinder zu spät heim kommen. Also ihr vereinbart eine Zeit und die Kinder kommen beispielsweise gleich 1 Stunde später. Vorausgesetzt ist natürlich das die Kinder die Uhr schon können.
Bestraft ihr die Kinder gleich? Wenn ja mit was? Oder sprecht ihr nur mit den Kindern über Unpünktlichkeit? Meine Kinder gehen noch nicht alleine weg und wenn dann hole ich sie ab, da sie beide noch keine Uhr können. Aber wenn sie die können und alt genug sind weg zu gehen, dann erwarte ich schon das sie pünktlich daheim sind, sonst macht man sich ja Sorgen.
Meine Tochter ist bereits 16 (na ja, übermorgen will sie es zumindest werden) und wir haben schon seit langer Zeit ausgemacht, dass wenn sie zu spät kommt es auf jeden Fall einen Tag Hausarrest gibt. Sie kommt fast immer pünktlich (bis fünf Minuten danach bin ich noch kulant).
Ich würde sie wahrscheinlich nicht gleich bestrafen sondern sie eher ins Gebet nehmen, die Sachlage erklären (von wegen Angst dass was passiert sein könnte etc.) und sie bitten beim nächsten Mal pünktlich zu sein und wenn je alle Stricke reißen sollten, einfach anrufen und Bescheid geben. Wie alt ist denn dein Nachwuchs? Wenn ich fragen darf.
Eine Bekannte vom Internet nimmt die Zeit mal 10 wo das Kind zu spät kommt. Wenn ein Kind nur 30 Minuten zu spät kommt wären das 300 Minuten wo es den nächsten Tag früher kommen muß. Finde ich nicht übel. Besser als Hausarrest oder Fernseh-Verbot. Glaube das werde ich dann so machen, wenn es bei uns soweit ist, daß die Kids alleine mit ihrer Uhr on Tour sind. Aber das hat sicher noch 2 bis 3 Jahre Zeit bis der Große damit anfängt. Aber man muß dann sicher schnell Angst haben, wenn die vereinbarte Zeit um ist und kein Kind in Sicht ist.
Ich habe meinen Kindern bevor sie alleine weg bzw. raus zum spielen durften erklärt, dass es wichtig ist, dass sie pünktlich sind, weil ich mir sonst sehr große Sorgen mache. Sie haben dass, als sie noch Kind waren auch sehr gut verstanden und sind vom Spielen nie später nach Hause gekommen als vereinbart.
Erst, als man sie zu Jugendlichen zählen konnte, fing das an und wenn sie eine Stunde zu spät kamen, dann mussten sie das nächste mal eine Stunde früher zu Hause sein. Also wenn sonst 8 Uhr abgemacht war, dann mussten sie um 7 zu Hause sein. Das hat eigentlich immer genutzt. Sind sie sehr viel zu spät gekommen und haben nicht mal angerufen, dann war das nächste mal komplette Ausgangssperre.
Ich weiß aber nicht, ob ich da richtig gehandelt habe. Denn sobald meine Tochter 18 wurde, hat sie sich absolut nie wieder was sagen lassen, von wegen zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein oder wenn wir noch was vorhatten, wo sie zu Hause sein sollte. Sie meinte dann, dass ich ihr ja jetzt nichts mehr zu sagen habe und sie nun das tut, was sie will. Wäre ich lockerer gewesen, wäre sie vielleicht kompromissbereiter auch als Volljährige gewesen.
Also unsere Große (5) hat eine Armbanduhr und kann sie auch schon lesen. Wenn sie alleine zu Freunden darf (meist nur 2 Häuser weg), dann sag ich ihr die Zeit, wann sie zurück sein muss. Außerdem muss sie dort auch einem Erwachsenen sagen, wann sie zuhause sein muss. Das ist hier unter uns Müttern so üblich. Also auch, wenn ein Kind zu uns kommt, frage ich, was die Mutter gesagt hat, wann es heim muss. Weiß es das Kind nicht, dann ruf ich dort kurz an oder ich geh kurz rüber und frage.
Wenn die Kinder draußen in der Siedlung spielen, dann wissen sie, dass sie um 18°° Uhr rein müssen zum Abendbrot. Normalerweise klappt das auch super, aber 2-3 Minuten Verspätung sind schon auch drin. Ich weiße dann darauf hin und lasse es gut sein, es kommt so selten vor und sie sind ja auch noch so klein.
Wenn die Kinder größer sind, erwarte ich Pünktlichkeit, denn ich mag es auch von Erwachsenen überhaupt nicht, wenn sie nicht rechtzeitig sind! Ich denke, da spielt die Vorbildfunktion eine große Rolle! Sollten meine Kinder dann doch zu spät kommen, kommt es auf den Grund an. Ist es, weil man einfach keine Lust hatte, pünktlich zu sein, wird es auf jeden Fall eine Konsequenz nach sich ziehen.
In welcher Form, darüber mach ich mir derzeit noch keine Gedanken, aber ich denke, dass man das z.B. so lösen kann, wenn z.B. eine Party, Fest, Veranstaltung ist, wo die Kids dann das nächste Mal hingehen wollen, man einfach auch mal 30 Minuten oder so später hinfährt, also wenn schon alles angefangen hat oder so. Da merken die Kids schnell, wie es ist, irgendwo unpünktlich zu erscheinen. Aber das hat alles noch ein bisschen Zeit.
Wenn man erstmal 18 ist, dann genießt man seine Freiheit. Ich habe damals postwendend meine unfreiwilligen Klavierstunden geschmissen, mit der Begründung, du kannst mir gar nichts mehr. Nur, wenn sich das nicht wieder gibt, sollte man sich Gedanken machen. Aber dann hängt das sicher nicht nur mit der Ausgehzeit zusammen, sondern mit anderen Differenzen, die Kinder nun mal mit den lieben Eltern haben. Und mit 18 sind sie noch lang nicht raus aus der Trotzphase.
Ich finde deine Regelung mit der Stunde gut und fair! Ich selber bin eigentlich nicht direkt bestraft worden, wenn ich zu spät kam. Meine Ma hat dann zwar immer ziemlich geschimpft, aber Ausgehsperre oder sonstige Verbote bekam ich deswegen nie auferlegt. Das einzige, was wirklich überhaupt nicht geduldet wurde, waren so Sachen wie Abend zu spät daheim, morgens zu müde für die Schule. Das habe ich einmal versucht, da hat mich meine Ma praktisch an den Ohren aus dem Bett gezogen.
Ich durfte aber ohnehin ausgesprochen wenig - meine Ma war sehr ängstlich - weshalb ich, nachdem ich volljährig war erstmal meine Freiheit genossen habe. Aber nach einer Weile war es für mich damit genug und ich habe wieder kürzer getreten.
Ich habe für mich beschlossen meinen Kindern später mal etwas mehr Freiheit einzuräumen als ich die hatte, weil es schon sehr ätzend war, dass alle anderen immer durften und ich daheim hocken musste, weil mir ja eventuell etwas hätte passieren können. Wenn ich aber großzügig bin mit den Ausgehzeiten, denke ich, dass ich auch erwarten kann, dass die Kinder sich daran halten. Do ut des, wie der Lateiner so schön sagt (Ich gebe, damit du auch etwas gibst). Ich glaube, die Regelung mit der Stunde, bzw, Echtzeit, werde ich mir merken, denn wegen 30Min 300Min zu verlangen, erscheint mir etwas zu hart. Aber Strafe muss sein, vor allem wenn man keine gute Entschuldigung für die Verspätung hat.
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