Museum: Aufkleber statt Eintrittskarte aus Papier

vom 08.04.2014, 23:35 Uhr

Ich besuche seit vielen Jahren regelmäßig Museen. So habe ich innerhalb Deutschlands schon sehr zahlreiche gesehen, ebenso einige im Ausland. Seit knapp zwei Jahren habe ich aber eine Veränderung bemerkt, die ich schon ziemlich interessant finde.

Ursprünglich kannte ich nur das System, dass man an der Kasse ins Haus hinein kommt, und dort seinen Eintrittspreis bezahlt. Dann erhielt man eine ausgedruckte Eintrittskarte, also ein Stück Papier oder dünnere Pappe. Diese musste man dann beim weiteren Hineingehen in das Museum vorzeigen. Man sollte sie auch behalten, da es im gesamten Museumsbereich möglich war, noch einmal nachkontrolliert zu werden. Offenbar wollte man so ausschließen, dass sich vielleicht doch möglicherweise jemand an der Kasse einfach so vorbeigeschlichen haben könnte.

Nun hingegen habe ich allerdings, gleich mehrfach letztes Jahr, ein anderes Verfahren bemerkt. Statt einer Eintrittskarte aus Papier erhielt man an der Kasse einen Aufkleber. Den sollte man sich auf das Hemd kleben. Da wurde auch direkt penibel drauf geachtet. Diesen Aufkleber sollte man dann auch dauerhaft, also jedenfalls während des gesamten Aufenthaltes im Museum, auf seiner Kleidung kleben lassen. Es wurde sogar streng darauf hingewiesen, dass das Tragen dieses Aufklebers eine Bedingung für den Aufenthalt im Museum sei. Sollte man ihn abnehmen, würde man von Mitarbeitern ermahnt werden, und müsse der Aufforderung, den Aufkleber wieder anzubringen, Folge leisten. Ansonsten müsse man das Haus verlassen.

Das fand ich schon ziemlich übertrieben. Auch, wenn ich natürlich nachvollziehen kann, dass ein reibungsloser Ablauf beim Tragen dieser Aufkleber für das Personal die Kontrolle erleichtert, man hätte das auch freundlicher und mit weniger Drohungen formulieren können. Aber ich weiß nicht, ob nicht möglicherweise die Frau an der Kasse einfach nur schlechte Laune hatte oder aus irgendeinem anderen Grund herumgesponnen haben könnte. Erlebt habe ich das übrigens im Museum für Kommunikation, ehemaliges Postmuseum, in Berlin.

Aber das Verfahren, dass man statt einer Eintrittskarte einen Aufkleber erhielt, den man dann auch sichtbar tragen musste, habe ich auch noch in anderen Museen erlebt. Ganz genau weiß ich nicht mehr, welche Häuser das waren, weil das während meines letzten langen Sommerurlaubs war, wo ich sehr viel durch die Gegend gereist war und auch eine Unmenge an Museen besucht hatte. Aber ich glaube, das eine Museum war in Greifswald gewesen, das andere in Schwerin. Ganz genau weiß ich es aber leider auch nicht mehr. Aber dass ich das Verfahren mit den Aufklebern als Eintrittskarte mehrfach erlebt habe, das kann ich noch ganz genau sagen.

Habt Ihr das schon einmal erlebt? Setzt sich das derzeit in immer mehr Museen durch? Gibt es das eigentlich auch in anderen Ländern, oder bislang nur in Deutschland? Oder gibt es möglicherweise sogar schon Länder oder Regionen, wo dieses Aufkleber-System normale Eintrittskarten bereits komplett abgelöst hat? Und was haltet Ihr eigentlich von diesem Vorgehen? Welche Vorteile und welche Nachteile seht Ihr? Empfindet Ihr es eigentlich als unangenehm, wenn Ihr etwas auf Eure Kleidung kleben müsst?

Ich muss ja zugeben, ganz wohl war mir dabei damals nicht. Oftmals ist es bei solchen Aufklebern ja so, dass sie entweder fast gar nicht halten, oder aber ziemlich heftig kleben. Und ich hatte doch etwas Sorgen, ob bei dem schon ziemlich stark klebenden Aufkleber das eine Mal nicht irgendwelche hässlichen Kleberspuren in meiner Kleidung hängen bleiben könnten, die sich dann nur schwer wieder entfernen ließen. Andererseits hatte ich immerhin nichts so Teures oder Empfindliches an. Sonst wäre es wohl noch unangenehmer gewesen. Das hätte aber durchaus wirklich vorkommen können, denn im Vorfeld darüber informiert, dass man in diesen Museen einen Aufkleber auf seiner Kleidung tragen müsse, würde man ja nun auch nicht. Das hat man erst spontan an der Kasse erfahren.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Einen Aufkleber für die Kleidung statt einer Eintrittskarte, habe ich vorletztes Jahr auch erstmalig erlebt. Dies geschah allerdings nicht in einem Museum, sondern bei einer Führung durch unseren örtlichen Flughafen. Diese Aufkleber mussten ebenfalls gut sichtbar getragen werden und erlaubten den Zutritt zu sensiblen Bereichen und verfärbten sich nach circa zwei Stunden von weiß nach rot und wurden somit ungültig.

Wir sind vor der Führung auch nicht darüber informiert worden, dass wir solche Aufkleber für die Kleidung bekommen, allerdings waren diese auch nicht allzu klebrig und haben auf der Kleidung dementsprechend keine nachhaltigen Abdrücke hinterlassen. Ich muss jedoch dazu sagen, dass ich den Aufkleber auf meinem Mantel trug, da es kalt draußen war und wir auch im Freien herumliefen, bot es sich an, den Mantel anzulassen und den Aufkleber dort gut sichtbar aufzubringen. Wäre es Sommer gewesen und ich hätte ein empfindliches Stück Stoff - wie beispielsweise Seide getragen - hätte ich mir auch eine andere Lösung einfallen lassen müssen. Dann hätte ich ihn mir vielleicht auf die Stirn geklebt. :D

Was ich ein bisschen schade an den Aufklebern finde ist, dass ich beispielsweise gerne Eintrittskarten sammle und in meine Reisefotoalben mit einklebe als Erinnerung an den Ausflug oder das Museum. Das wird bei solchen Aufklebern als Eintrittskarten dann hinfällig. Praktischer für die Veranstalter ist es natürlich bei den Kontrollen und vielleicht auch ein wenig kostengünstiger, als wenn sie eine große Eintrittskarte ausgeben. Dieser Aspekt ist aber natürlich von Museum zu Museum unterschiedlich. Bei manchen bekommt man nicht mal mehr eine Eintrittskarte, sondern nur einen Kassenbon oder so einen kleinen Abriss wie man ihn in der Diskothek häufig bekommt.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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