Zensurenvergabe während Teilnahme an Klassenfahrt?

vom 07.04.2014, 23:48 Uhr

Als ich mich mit einem guten Freund neulich über unsere Erlebnisse während seiner Schulzeit unterhielten, kamen wir auch auf das Thema Klassenfahrten zu sprechen. Sowohl er als auch ich haben da unterschiedliche Erfahrungen gemacht. So gab es durchaus Fahrten, die toll waren und die dauerhaft positiv in Erinnerung geblieben sind, allerdings auch Fahrten, die ziemlich mies gelaufen waren. Außerdem habe ich selber zwei Fahrten nicht mitgemacht, sondern bin stattdessen lieber freiwillig in eine Parallelklasse gegangen. Eine Erfahrung, die ich absolut nicht bereue.

Verwundert hat mich eine Sache, die zur Sprache kam, als mein Freund von seiner ersten Klassenfahrt an der Berufsschule, also zu Beginn seiner Ausbildungszeit, erzählte. Er meinte, dass dort während der Klassenfahrt regelmäßig kleine Übungen stattgefunden hätten, und dass es zum Ende der Klassenfahrt hin auch eine Gesamtnote gegeben haben soll. Als ich fragte, wie das denn gewesen wäre, wenn jemand nicht mitgefahren wäre, meinte er, dass dies so eigentlich nicht direkt vorgesehen gewesen sei. Aber eine Berufsschülerin, die spontan erkrankt war, musste statt der Übungen auf der Klassenfahrt eben einen Aufsatz schreiben, und hat dann eben dafür eine Zensur bekommen.

Ist das so üblich? Dass man bei Nichtteilnahme an einer Kursfahrt die Aufgaben zuhause nacharbeiten oder eine Parallelklasse besuchen muss, kenne ich ja selber. Aber wird tatsächlich bei Berufsschulklassen am Ende der ersten Vorstellungsfahrt eine Zensur vergeben? Und ist es üblich, dass Leute, die nicht mitfahren, stattdessen einen Aufsatz schreiben müssen, der bewertet wird? Es soll übrigens auch ein relativ langer Aufsatz gewesen sein, mit 15 Seiten. Und ist das eigentlich irgendwo in der Schulordnung festgelegt? Oder worauf basiert das Verfahren genau?

Mir ist schon klar, dass, wenn diese Note einfach dringend notwendig ist, diese bei Nicht-Teilnehmern der Fahrt eben auch irgendwie ermittelt werden muss. Aber dass einige Schüler die Note während der Fahrt für ein paar Übungen erhalten, und Leute, die nicht mitfahren, stattdessen 15 Seiten schreiben müssen, das empfinde ich schon als etwas seltsam. Jedenfalls nicht als unbedingt gleichwertig, vom Arbeitsumfang her. Die Übungen vor Ort sollen übrigens nicht länger als 30 Minuten pro Tag gedauert haben, und die Fahrt an sich ging bloß fünf Tage.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also dass man während einer Klassenfahrt oder Studienfahrt Zensuren bekommt ist mir neu. Ich musste in der Oberstufe an einer Fahrt teilnehmen und habe hinterher eine Note dafür bekommen. Bevor wir die Fahrt angetreten haben, wusste der Lehrer ja, wer dabei sein wird und wer nicht. Er hat dann diverse Themen und Exkursionstage auf die Teilnehmer aufgeteilt und wir mussten dann nach der Klassenfahrt einen Aufsatz über unser Thema schreiben, der dann benotet wurde.

Manche Lehrer machen das aber auch so, dass sie einem erster nach der Klassenfahrt sagen, worüber man einen Aufsatz schreiben muss, der dann benotet wird. Sie wollen denke ich mal vermeiden, dass manche Schüler faul sind und sich die ganze Zeit amüsieren und nicht aufpassen. So kann man sich definitiv sicher sein, dass die teilnehmenden Schüler die ganze Zeit aufpassen und sich fleißig Notizen machen, weil sie ja nicht wissen können ob sie das später vielleicht nicht doch brauchen werden.

In der Uni ist das ein wenig anders. Da musste ich mal mit einer Gruppe zu einer Exkursion, die etwa 4 Tage gedauert hat. Wir mussten vorher zu bestimmten Themen uns schlau machen und vor Ort sogar das Thema den anderen sehr ausführlich und verständlich erläutern. Am Ende wurde per Zufallsprinzip entschieden, wer über welchen Teil der Exkursion einen Bericht schreiben musste und sogar der Inhalt der vor Ort gehaltenen Referate durfte nicht fehlen. Am Ende wurde der etwa 15 Seiten Bericht auch noch benotet.

Ich finde das auch gar nicht schlimm. Klassenfahrten sollten meiner Meinung nach nicht zum Vergnügen da sein und wenn man nur zuhören soll und nicht mitschreiben muss, dann hört man sowieso nicht zu und vergisst die Hälfte. Ich erinnere mich noch an eine Klassenfahrt in der 9. Klasse nach Nürnberg. Dort haben wir dann auch das Geburtshaus von Albrecht Dürer besichtigt und diversen anderen Kram.

Da ich mich aber überhaupt nicht für Kunst und dementsprechend auch nicht für diesen Künstler interessiere habe ich kaum zugehört, wenn irgendetwas wissenswertes vermittelt wurde. Ich habe mich eigentlich die ganze Fahrt über gelangweilt und vielen anderen ging es auch so. Aufsätze oder Referate zu dem Thema mussten nicht vorbereitet werden, sodass man diese Vorträge von anderen eben als notwendiges Übel angesehen hat um dem normalen Schulalltag zu entgehen. Das ist meiner Ansicht nach aber nicht der Sinn einer Klassenfahrt/ Exkursion. Wenn dort nichts passiert, das für die Schule oder den Unterricht in irgendeiner Weise relevant ist, dann ist in meinen Augen jede Fahrt überflüssig und Geldverschwendung. Das ist schließlich kein Urlaub.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich kenne es eigentlich nur so, dass Klassenfahrten eher zum Auspannen für alle genutzt werden und man da keine Noten vergibt oder Aufsätze schreiben lässt. Natürlich müssen Lehrer die Fahrt auch immer mit einem pädagogischen Hintergrund begründen, aber bei uns hat sich das immer in Grenzen gehalten. Aufsätze mussten wir wenn dann danach schreiben, aber mehr so Aufsätze, wie wir das Ganze wahrgenommen haben und so weiter. Wenn man nicht mitfährt, muss man in der Zeit eben in eine andere Klasse, was bei der Berufsschule nicht geht, weswegen man schon auch einen Leistungsnachweis erbringen kann nach der Pause, aber keine 15 Seiten Aufsatz.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ist mir auch völlig neu das auf Klassenfahrten Noten vergeben werden, dass hatte ich bei meinen Fahrten nie gehabt. Da wurden höchstens Ausflüge gemacht, und Museen besucht. Da gab es dann mal eine Frage hinterher, aber das war es auch schon. Wer nicht mit konnte musste klar in eine andere Klasse, aber auch keine Aufsätze schreiben. Bei der Berufsschulfahrt waren auch keine Aufsätze vorgesehen, da musste man normal arbeiten gehen. Wenn überhaupt so etwas in den Klassen noch gemacht worden ist.

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» 19kitty90 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 2,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das war bei mir nicht anders, als ich noch zur Schule gegangen bin. Im Religionsunterricht haben wir mal kurz vor dem Abitur einen Ausflug in eine andere Stadt gemacht, um uns da eine Synagoge anzuschauen. Da jedoch noch unbedingt Referate gehalten werden mussten, da die Lehrerin diese Noten gebraucht hatte, hat sie eben alles miteinander verbunden und wir mussten dann eben bei diesem Ausflug die Referate halten.

Es war dann so, dass sogar schon die Zugfahrt für die Referate genutzt wurde. Derjenige, der vorgetragen hat, musste im Zugabteil aufstehen und dann eben vortragen. Ganz so einfach war das im wackeligen und ruckelnden Zug natürlich aber nicht, zumal da auch noch eine entsprechende Lautstärke vorhanden war. Das hat natürlich auch einige andere Leute angelockt, die sich dazu gesellten und ebenfalls zuhörten. Mir wäre das einfach schrecklich unangenehm gewesen, wobei ich aber zum Glück in der Stadt dran war.

In der Stadt mussten wir dann auch vor verschiedenen Gebäuden Vorträge halten. Da ging natürlich der Großteil der Zeit drauf, wobei es schon einfach merkwürdig war, da so viele fremde Leute vorbeikamen und schauten. Ich habe den Ausflug nicht besonders toll in Erinnerung, da es auch noch sehr kalt war und es einfach nervig war, stundenlang draußen herumzustehen, um irgendwelche Referate zu hören.

Ich finde es generell nicht so gut, wenn Referate auf Ausflügen oder Klassenfahrten gehalten werden müssen oder dass da überhaupt irgendwelche Noten gemacht werden. Aber wenn es nicht anders geht, dann ist es in Ordnung. Das ist immerhin besser, als die Ausflüge oder Klassenfahrten ganz bleiben zu lassen, weil keine Zeit dafür vorhanden ist, wenn noch Noten gemacht werden müssen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Auf einer einfachen Klassenfahrt wurden bei mir auch keine Noten vergeben. Aber es war hinterher schon üblich, dass entweder eine Hausarbeit abgegeben werden musste über die Klassenfahrt und deren Ausflugsziele z.B. über das Museum oder auch zu bestimmten Themen die dort angesprochen wurden in Führungen. Teilweise gab es auch Prüfungen direkt am nächsten Tag nach der Klassenfahrt über die Führungen in den Ausstellungen und Musen.

Wer nicht daran teilgenommen hatte, der musste natürlich nicht mitschreiben und hatte stattdessen eine andere Aufgabe zu erledigen. Meistens ging es dann darum, dass ein Aufsatz verfasst werden musste was in der parallel Klasse in dieser Zeit abgehandelt worden ist oder auch andere Dinge. Wirklich davon betroffen war ich nie, dass ich mich an dem Ersatzaufgaben versuchen musste da ich diese Ausflüge mitgemacht habe. Die paar Ausflüge die ich nicht mit war, die waren auch eher Freizeit und von daher fanden dort solche anschließenden Aufgaben nicht statt.

Ich sehe es aber generell nicht so, dass eine Klassenfahrt zum Ausspannen und chillen ist. Dort soll man etwas lernen und auch den vorher angeeigneten Stoff vertiefen. Gerade wenn das Ausflugsziel ein Museum oder eine Ausstellung war und es nicht einfach nur in die Berge zum Skifahren gegangen ist. Das kam in meiner Schulzeit auch nur zwei mal vor, dass es eigentlich nur ein "Urlaub" war.

Einmal die Skifreizeit und einmal eben die Abschlussfahrt, alles andere hatte schulischen und fachlichen Bezug und von daher fand ich die Prüfungen im Anschluss nicht schlecht. Denn so war jeder angehalten auch aufzupassen und nicht nur auszuspannen und zu relaxen oder gar das als Urlaub anzusehen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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