Wie viele Ausländer leben in Deutschland?

vom 12.05.2008, 14:17 Uhr

Man hört in Nachrichten und im Fernsehen immer, dass die Zahl der Ausländer in Deutschland zunimmt. Aber nie habe ich bis jetzt von einer wirklich festen Anzahl gehört. Ich würde daher gerne erfahren, ob sich jemand mit den Ausländerzahlen auskennt und mir sagen kann, wie viele Ausländer der verschiedenen Nationen in Deutschland leben.

Ich möchte dieses Thema nicht auf subjektiver Basis besprechen. Es sollen bloß objektive Zahlen, Fakten und Erfahrungen genannt werden. Was ich mir bei der ganzen Sache sehr schwierig vorstelle, ist die Tatsache, die Unterscheidung zwischen Ausländer und Deutschem festzumachen. Ab wann ist ein Ausländer ein vollwertiger deutscher Staatsbürger? Indem er die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, obwohl er noch den Pass seiner anderen Nationalität besitzt? Das wäre auch noch eine Frage, die ich gerne beantwortet wüsste. Habe dazu auch bisher noch keine Informationen gefunden.

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Von offizieller deutscher Stelle habe ich auch noch nie Zahlen oder Daten über die Verteilung der Herkunft der Menschen in Deutschland gehört. Allerdings gibt es laut CIA World Factbook in Deutschland: 91.5% Deutsche, 2.4% Türken und 6.1% Sonstige (Griechen, Russen, Polen, Spanier usw.). Ob da jetzt alle in Deutschland lebenden Menschen dazugehören oder nur die mit deutscher Staatsbürgerschaft kann ich dir nicht sagen.

» Cally » Beiträge: 347 » Talkpoints: 21,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Naja, die Zahlen vom CIA Factbook scheinen ja ungefähr zu zutreffen: Laut offiziellen Statistiken haben wir 6, 7 - 7,32 Millionen Ausländer in Deutschland, davon 2,1 Millionen Türken und 1,8 Millionen EU Bürger.

So was die Definition angeht: Jeder der nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt oder zusätzlich neben der deutschen eine andere, gilt als Ausländer. Jeder der nur die Deutsche Staatsbürgerschaft besitzt ist Deutscher.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bei der Fragestellung sollte man auf jeden Fall beachten, welche Bevölkerungsgruppen mal als Ausländer ansieht.

Ist man Ausländer, wenn man gerade frisch ins Land gekommen ist? (Da ja auf jeden Fall) Wie sieht es mit hier geborenen aus? Diejenigen, die schon als Baby beziehungsweise Kleinkind hierher gekommen sind? Ab der wie vielten in Deutschland ansässigen Generation kann man von einem deutschen reden? Unabhängig von der Staatsbürgerschaft.

Es gibt da ja diesen tollen Begriff "Migrationshintergrund". So weit ich weiß und wenn ich mich nicht irre zählen alle Nachkommen bis zu dritten Generation von Einwandern als Menschen mit Migrationshintergrund. Ich habe da vor einer mittellangen Weile mal was dazu gesehen, kann mich aber leider nicht mehr genau an die Zahlen erinnern, aber ich glaube es waren in Deutschland insgesamt 30 Mio Menschen mit Migrationshintergrund.

» Gottfried » Beiträge: 197 » Talkpoints: -0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es gibt nur eine Definition von Ausländer, siehe oben. Deutscher ist jeder mit allein der deutschen Staatsbürgerschaft: Alle anderen hier lebenden sind Ausländer.

Deutsche mit Migrationshintergrund macht aus vielen Gründen keinen Sinn, denn darunter fallen auch Statusdeutsche sowie knapp 14 Millionen Vertriebene und deren Nachkommen (so lang - 3 Generationen - ist es noch nicht her), also Menschen die als "deutsch" angesehen werden.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die Frage ist inzwischen aktueller denn je. Da inzwischen jeder hier Geborene einen deutschen Pass bekommt und Flüchtlinge relativ schnell eingebürgert werden, kann man sie nicht so einfach beantworten. Wir sehen es auch am Beispiel von Özil, der wohl lieber in der Türkei unter Erdogan aufgewachsen wäre.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri, wie kommst du bitte darauf, dass jeder Mensch, der hierzulande geboren wird, die deutsche Staatsbürgerschaft bekommt? Wir haben zwar seit 2001 das Geburtsortsprinzip zusätzlich zum Abstammungsprinzip, aber das ist an Bedingungen geknüpft. Kinder von Eltern ohne deutsche Staatsangehörigkeit bekommen die nur, wenn die Eltern seit mindestens acht Jahren rechtmäßig im Land leben. Was das mit Özil zu tun hat, ist mir schleierhaft. Der ist 1988 geboren worden und war türkischer Staatsbürger, bis er sich hier hat einbürgern lassen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Das Beispiel Özil zeigt doch perfekt, wie es läuft. Karriere macht man hier in Deutschland. Also wird man Deutscher. Braucht man uns nützliche Deutsche nicht mehr, wirft man den Pass einfach wieder weg. So ist es auch bei Mustafa Erkan abgelaufen. Zuerst war er für die SPD im Landtag. Dann wurde er nicht mehr aufgestellt und plötzlich tauchte er im türkischen Außenministerium wieder auf. Früher hatten wir wenigstens noch den Wehrdienst. Wer fühlt sich eigentlich noch als Deutscher? Diese Frage wäre ehrlicher.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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