Was möchtet ihr bewahren und euren Kindern mitgeben?

vom 06.04.2014, 20:53 Uhr

Bereits erwähnte ich in einem Thread, dass ich seit meiner Kindheit so fasziniert von den Geschichten um Harry Potter bin, dass ich mir jetzt schon vorstellen kann, sie später meinen Kindern vorzulesen oder mit ihnen die Filme zu schauen. Doch das ist nicht die einzige Sache, bei der ich jetzt schon denke, dass ich sie später gern meinen Kindern nahe bringen möchte. Ich habe zwar erst in mehreren Jahren vor, Nachwuchs zu planen, und mache mir nun auch noch keine ernsthaften Gedanken über solche Dinge, nichtsdestotrotz geht es mir hin und wieder durch den Kopf.

Zum Beispiel wünsche ich mir, dass mein Kind die klassischen Disney-Filme kennenlernt, wie zum Beispiel König der Löwen. Von anderen höre ich immer Sätze, wie "Die Kinderserien von früher waren viel besser, als der Mist, der heute ausgestrahlt wird". Ob sie später ihren Kindern die Serien ihrer Kindheit vorspielen werden? Auch wenn für euch das Thema Kindheit noch in ferner Zukunft liegt, gibt es jetzt schon Dinge, bei denen ihr denkt "das möchte ich bewahren und später meinen Kindern mitgeben"?

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Oh ja, da könnte ich auch vieles aufzählen. Zum einen möchte ich, dass meine Kinder einmal genauso viel in der Natur sein können wie ich es durfte. Dass sie wie ich auf dem Spielplatz spielen und in Parks gehen. Aber mir kommen solche Gedanken auch oft, vor allem weil wir uns momentan schon Kinder wünschen würden.

Aber manche Sachen finde ich sollten meine Kinder einfach auch mal kennen lernen wie Lego zum Beispiel. Das ist echt zeitlos. Auch Zeichentrickfilme sind auch nach Jahren noch sehenswert. Oder die Barbiepuppe. Früher wurden die Kinder durch solches Spielzeug auch eher zur Fantasie animiert finde ich. Heute ist das irgendwie nicht mehr so..

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde es wichtig, dass man seinen Kindern zeigt wie toll ein Wald sein kann und das es Spaß macht, wenn man sich da Hütten baut. Das habe ich als Kind gemacht und es war toll und spannend. Ansonsten gibt es natürlich Dinge aus meiner Kindheit, Hörspiele, Serien und so weiter, die ich meinem Kind auch mal zeigen wollen würde, aber ich denke, dass man auch der modernen Zeit die Chance geben sollte tolle Dinge zu zeigen. Mir sind mehr Werte wichtig, die ich dem Kind vermitteln will. Wie zum Beispiel soziale Sachen oder der Umgang mit Geld.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Eigentlich sind es nur ein paar Dinge die wir unserem Sohn durch unsere Erziehung unbedingt mitgeben wollten, Höflichkeit, ein respektvoller Umgang miteinander und das man auch durch das Leben kommt ohne sich anzuschreien. Ich glaube Letzteres hatte er schon als Kleinkind begriffen wie angenehm das sein kann, nämlich wenn er zu Besuch bei seinen Neffen war. Dort ging es immer sehr laut her und es wurde nur rumgebrüllt. Und natürlich das jedes handeln Konsequenzen nach sich zieht, positive als auch negative. Auch so etwas gab es bei seinen Neffen nicht. Einer sagte mal wortwörtlich zu ihm als ich daneben stand „die (seine Mutter) tut sowieso nichts“. Das hätte es bei mir nicht gegeben, ich hätte ihn über Tisch und Bänke verfolgt wenn er etwas angestellt hätte.

Natürlich greift das auch alles ineinander. Wer höflich ist der wird auch wissen dass man respektvoll miteinander umgeht. Dass man jemanden aussprechen lässt, dass man wenigstens so tut als ob man zuhört, dass man die Arbeit der anderen achtet, das man seinem Gegenüber beim sprechen in die Augen schaut und nicht zuletzt dass man guten Tag sagt und Bitte und Danke. Das sind eigentlich alles nur Kleinigkeiten, aber viele Kinder beherrschen diese Grundregeln der Höflichkeit einfach nicht. Wenn das klappt dann funktioniert auch der große Rest. Ich denke wir haben das auch ganz gut hinbekommen. Wie er sich unter Seinesgleichen verhält wissen wir natürlich nicht, aber ich denke seine Erziehung in positiver und auch negativer Hinsicht kann man nie ganz ablegen.

Gerne hätte ich ihm auch noch ein paar andere Dinge mit auf dem Weg gegeben wie unser Interesse an Büchern, Reisen und geschichtlichen Ereignissen. Aber so richtig konnten wir ihm das nie vermitteln. Wir haben uns damit getröstet dass die junge Generation vielleicht andere Interessen hat und diesen nachgehen möchte. Vielleicht kommt das ja später auch noch, ich hatte früher auch einen großen Bogen um die Kultur gemacht so lange es sich nicht um ein Rockkonzert handelte. Auf unseren Urlauben hatte er sich mit zunehmendem Alter nur gelangweilt. Wir hatten zwar auch immer ein ausgewogenes Programm mit Freibad, McDonalds, Media Markt und Erlebnisparks dabei, das fand er auch toll, aber eben die anderen 50 Prozent nicht. Schlimm wenn dann noch die Ferienwohnung ohne Internetzugang war, das war die absolute Höchststrafe.

Übrigens besteht doch noch Hoffnung. Er war jetzt mit seiner Freundin und ein paar anderen Freunden zu einem Kurzurlaub in Dänemark und er schickte uns eine Mail wo er sein Tagesprogramm kurz anklingen lies. Da stand dann etwas von morgendlichem Joggen, danach Fahrradtour, Stadtbummel und abends Sauna. Alles Dinge die er früher strikt ablehnte und schon gar nicht alles an einem Tag, dagegen war unsere damaligen Tagesabläufe die reinsten Erholungskuren.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das Interesse an modernen Filmen zu vermitteln wie Harry Potter finde ich wenig sinnvoll. Mag sein, dass man selbst die Filme toll findet, aber seien wir ehrlich: sobald der Nachwuchs (der noch nicht existiert) in dem richtigen Alter ist, diese Filme zu verstehen, ist die Technik schon so dermaßen überholt und veraltet, dass die Kids sich über die schlechten Effekte aufregen werden. Da ist es in meinen Augen besser, wenn man den Kindern die Liebe zu Büchern oder zur Natur vermittelt, vielleicht auch zur Musik, wenn man das möchte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Für mich sind das alles bestenfalls Wunschvorstellungen. Wenn ich mir anschaue, was ich als Kind toll gefunden habe, kann ich nicht behaupten, dass ein Verlust entsteht, wenn mein hypothetischer Nachwuchs andere Sachen toll findet. Auch der Hype um Harry Potter und Co. wird irgendwann verfliegen, und es wird genügend Kinder geben, die dann die Augen rollen und Mama und Papa zu verstehen geben, dass der alte Kram schon lange Schnee von gestern ist.

Es könnte zudem ja auch sein, dass der Nachwuchs lieber Fußball spielt als liest, oder sich zum Hardcore-Zocker entwickelt, der lieber virtuelle Welten erkundet, als im Wald Hütten zu bauen. Und spätestens in der Pubertät wird sowieso gegen alles rebelliert. Von daher würde ich mich gar keinen allzu großen Illusionen hingeben, was ich alles Tolles mit meinen nicht vorhandenen Kindern machen werde, weil ich es in dem Alter auch toll gefunden habe. Du erzeugst ja keine Clone von dir selbst, sondern die nächste Generation.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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