Ist ein Leben ohne Kühlschrank machbar?

Unsere Lehrerin in der Schule berichtete uns letzte Woche, das sie keinen Kühlschrank und keine Tiefkühltruhe besitzt. Alle haben gelacht und wir dachten, sie würde uns auf den Arm nehmen wollen, da sie eine ziemlich verrückte Kunstlehrerin ist, aber dem war nicht so. Man muss also jeden Tag einkaufen fahren und sie kam mit den Argument, das sie die Umwelt schützen will und weniger Strom verbrauchen möchte.

Für meine Familie wäre das gar nicht möglich, da die Hinfahrt und Rückfahrt viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Und auch so, ist das Gefühl nichts da zu haben, falls was ist, eher erdrückend. Könntet ihr euch vorstellen ohne Kühlschrank zu leben? Und wenn ja, warum?

Das ist schwierig, aber vielleicht kocht sie auch mit vielen Konserven, die halten sich auch lange. Also ich kann mir schon vorstellen, dass sie einen Vorrat von Lebensmitteln hat, den man lange ohne Kühlschrank aufbewahren kann. Wenn man jeden Tag mit dem Auto einkaufen fährt, dann ist es ja auch nicht umweltfreundlich, denke ich. Vor allem im Winter kann sie zum Beispiel auch Getränke auf den Balkon stellen, damit diese abkühlen. Vielleicht lebt deine Kunstlehrerin sogar vegetarisch oder fast vegetarisch, da man für Fleisch eben einen Kühlschrank benötigt. Trotzdem gibt es auch Käse- und Wurst, welche man nicht unbedingt in den Kühlschrank legen muss, wie zum Beispiel diese geräucherte Wurst.

Ich selbst kann mir den Alltag ohne Kühlschrank gar nicht vorstellen, da ich eben auch gerne ein kühles Getränk trinke oder eben auch zum Frühstück gerne einen Fruchtjoghurt esse. Außerdem brauche ich einen Kühlschrank für meine vegetarischen Fertiggerichte, die eben auch gekühlt werden sollten. Auf meinem Brot esse ich gerne Butter und Käse, dafür braucht man schon einen Kühlschrank. Spätestens im Sommer ist die Butter ja nur noch flüssig und dann kann man mit dieser nichts mehr anfangen, finde ich. Ich denke, dass ich in meiner eigenen Wohnung vielleicht nicht so einen großen Kühlschrank brauchen werde, aber auf einen Kühlschrank möchte ich nicht verzichten.

Bei den Amischen, die teils noch ohne Strom leben wollen, kommt der Eismann mit einem großen Block Eis, der genau in den stromlosen Kühlschrank passt. Auf diese Weise kann man auch diverse Waren kühlen, auch ohne Strom. Gänzlich ohne Kühlung leben zu wollen, hieße, dass man verschiedene Lebensmittel nicht mehr genießen könnte, weil sie schnell verderben würden.

Die Frage, ob man ohne Kühlschrank leben kann, ist völlig eindeutig zu beantworten. Natürlich geht das. Elektrisch betrieben Kühlschränke gab es ja schließlich nicht immer und die Menschen konnten sich trotzdem ernähren. In vielen deutschen Haushalten haben die Kühlschränke erst in den 50er und 60er Jahren Einzug erhalten. Vorher hat man Kühlkeller gehabt, in denen teilweise auch mit zusätzlichem Eis gekühlt wurde. Auch heute haben längst nicht alle Menschen auf der Welt einen Kühlschrank.

Und abgesehen davon, ob man ohne Kühlschrank Lebensmittel kühl lagern kann, kann man ja auch so einkaufen und sich so ernähren, dass nichts gekühlt werden muss. In Einmachgläsern oder Konservendosen sind Lebensmittel viele Jahre haltbar. Außerdem gibt es auch Fleisch, dass ohne Kühlung haltbar ist, wenn es z.B. gepökelt oder geräuchert ist. Obst und Gemüse braucht man außerdem auch nicht kühlen.

Wenn deine Lehrerin mal etwas anderes kochen und essen will, kann sie ja auch Lebensmittel kaufen, die zwar gekühlt werden müssten, aber diese sofort zubereiten und verspeisen.

Die Frage, ob es möglich stellt sich deshalb, meiner Ansicht nach nicht, sondern eher, ob man auf den Luxus eines Kühlschrankes verzichten möchte. Ich würde das nicht gerne, weil es natürlich viel praktischer ist und einen gewissen Komfort im Lebensstandard darstellt, einen Kühlschrank mit Kühltruhe zu besitzen. Außerdem ist ein Kühlschrank hier bei uns ja auch kein unerschwingliches Luxusgut.

Mit Sicherheit ist ein Leben ohne Kühlschrank machbar und ich stelle es mir auch gar nicht so wahnsinnig schwierig vor. Immerhin ist es ja nicht so, dass man alle Lebensmittel im Kühlschrank lagert, die man braucht und man kann auch ganz normal essen, ohne auf dieses Gerät angewiesen zu sein. So kann man beispielsweise auch ein ganz gewöhnliches Frühstück mit Toast oder Brötchen und Nutella genießen. Zudem kann man auch einige Sorten Käse kaufen, die nicht im Kühlschrank gelagert werden müssen. Auch kann man sich natürlich auch regelmäßig Müsli oder Cornflakes machen, wobei man auch nicht zwingend einen Kühlschrank benötigt. Die Milch wird im Supermarkt ja auch nicht im Kühlschrank gelagert. Zudem kann man sich natürlich auch sein Frühstück beim Bäcker kaufen, weshalb ein normales Frühstück gut möglich sein sollte.

Zwischendurch kann man sich auch immer wieder einen Obstsalat oder auch einen normalen Salat machen, was auch kein Problem darstellen sollte, solange man das Obst oder Gemüse gleich verwertet. Wenn man das Essen jedoch gleich für mehrere Personen zubereitet, sollte das kein Problem sein. Ansonsten gibt es natürlich noch sehr viele normale Gerichte, für die man weder Kühlschrank noch Tiefkühltruhe benötigt. Dabei fallen mir auf Anhieb Nudeln oder Reis mit Sauce und Gemüse ein. Das gibt es bei uns regelmäßig und das ist ohne Kühlschrank sehr gut machbar.

Die Grundnahrungsmittel wie Reis, Kartoffeln und Nudeln müssen ja nicht im Kühlschrank gelagert werden und für die Sauce braucht man das Gerät nicht. Auch solche einfachen Gerichte aus der Dose, wie etwa Ravioli lassen sich dabei ohne Kühlschrank machen. Und falls man doch einmal gerne Fleisch essen möchte oder Lust auf Käse oder Joghurt hat, kann man sich das auch einfach immer frisch kaufen. Immerhin habe ich auch einen Supermarkt bei mir um die Ecke, welcher nur fünf Minuten zu Fuß entfernt liegt und da sollte das auch keinen großen Aufwand darstellen.

Auch wenn ich selbst absolut kein Problem darin sehe, ohne Kühlschrank und Tiefkühltruhe zu leben, möchte ich das selbst einfach nicht. Ich sehe keinen Sinn darin und ich finde, dass man auch anders darauf achten kann, auf die Umwelt aufzupassen und Rücksicht zu nehmen. Da muss man dann nicht unbedingt beim Kühlschrank an Strom sparen und gerade im Sommer, ist es auch nicht so einfach, auf einen Kühlschrank zu verzichten, da man auch alltägliche Lebensmittel, wie etwa Schokolade darin lagern möchte, die man sonst dort vielleicht nicht lagert. Von daher muss das Gerät für mich einfach sein und ehrlich gesagt würde ich es auch gar nicht einsehen, darauf zu verzichten. Immerhin erleichtert es mein Leben einfach sehr.

Als ich aus meinem Elternhaus wegen dem Studium auszog, habe ich übergangsweise auch in einem Studentenwohnheim leben müssen, wo man nur ein Zimmer sein Eigen nennen konnte und die Dusche sowie Toilette und die Küche mit der halben Etage teilen musste. Eigene Geräte wie Herdplatten oder Kühlschränke waren wegen dem Energieverbrauch illegal, zumindest offiziell und wegen der jährlichen Zimmerbegehung durch den Vermieter, bei dem Schäden überprüft wurden musste man die Sachen auch immer verstecken, sollte man sie haben.

So kam es dann, dass ich mehrere Monate ohne Kühlschrank leben musste. Ich hatte mir die Küche mal angesehen, aber ich fand die so eklig und auch die Kühlschränke waren total versifft. So war da beispielsweise an einer Stelle irgendeine Flüssigkeit ausgelaufen, die ein wenig an die Flüssigkeit erinnerte, die man kennt wenn man schon einmal Hackfleisch nach dem Auftauen gesehen hat. Diese Flüssigkeit war da echt mehrere Monate vorhanden, sodass ich mich richtig davor geekelt habe. Ich wollte meine Sachen nicht in diesem versifften Kühlschrank lagern, der neben mir noch von der halben Etage genutzt wurde. Da hätte ich ja nie sicher sein können, dass die Lebensmittel, die ich gekauft habe auch am Abend noch da sind.

Da musste ich dann auch mehrere Monate ohne Kühlschrank überleben. Eine Herdplatte habe ich mir irgendwann doch besorgt, aber ein Kühlschrank war mir zu teuer. Außerdem war das ja nur übergangsweise bis mein Antrag genehmigt wurde, umzuziehen. Aber begeistert von dieser Zeit bin ich nicht, da man nicht wirklich frisch kochen kann und oft einkaufen muss. Auch muss man immer darauf achten, dass man die Lebensmittel so kauft, dass sie sehr schnell und ohne Kühlschrank verbraucht werden können. Aufschnitt bei Zimmertemperatur lagern wird daher schwierig, wenn die Menge so konzipiert ist, dass man alleine mehrere Tage braucht um alles aufzuessen.

Ich würde das schon ziemlich schwierig finden. Zurzeit wohne ich nur mit meinem Freund zusammen, und wenn wir etwas kaufen und es zubereiten, ist es meistens viel zu viel und wir lagern es dann im Kühlschrank oder frieren es ein. Das trifft auf sehr viele Lebensmittel zu und es wäre mit Sicherheit einiges an Geld Verschwendung, wenn wir so viel an Essen immer wegschmeißen müssten, weil wir es nicht allzu lange lagern können.

Dass die Lehrerin die Umwelt schützen will und Strom sparen will, finde ich schon bemerkenswert, da die wenigsten so etwas wirklich durchziehen und eher lieber nur davon reden als es zu tun.

Ich glaube, das geht fast gar nicht. Auch die Amischen haben einen Kühlschrank, obwohl sie keinen Strom haben. Dafür kommt der Eismann und bringt ein Mal die Woche einen passenden Eisklotz vorbei, der ins vorgesehene Fach eingefügt wird. Das Fleisch müsste man sonst pökeln und das wäre sehr aufwendig.

Warum sollte ein Leben ohne Kühlschrank nicht möglich sein, Celles? Es ist ungewohnt und es ist aufwendiger, aber es geht ohne große Probleme. Den größten Teil des Jahres kann man Fleisch einige Tage lagern, wenn man es am Stück kauft, luftig in ein Küchentuch einschlägt und an der Nordseite des Hauses aus dem Fenster hängt.

Wurst, Käse und Schinken sind in vielen Ausführungen problemlos am Stück ohne Kühlung haltbar. Milch muss man eben schnell genug aufbrauchen oder auf Rohmilch zurückgreifen und die entsprechend nutzen. Man muss durchaus sein verhalten ändern. Aber man braucht auf fast nichts zu verzichten.

Ich denke nicht, dass dies so leicht in der heißen Jahreszeit geht, wie Du Dir das vorstellst! Da müsste man alles sehr gekühlt kaufen und dann in die Kühltasche legen und hoffen, dass es bis zum Verzehr nicht verdirbt. Solche Sparmaßnahmen wären für mich nichts, dann spare ich lieber an der Beleuchtung oder so.