Würdet ihr persönlich euch als 'guten Gastgeber' sehen?

Jetzt zu Ostern bekommt man ja oft Besuch oder geht zu Besuchen. Wenn zu mir Gäste kommen, dann versuche ich immer sehr bedacht auch ein guter Gastgeber zu sein. Das ist manchmal nicht einfach, weil man auch noch andere Verpflichtungen mit Kindern hat, aber da halten mir auch oft die Gäste den Rücken frei, denn sie lieben meine Kinder und kümmern sich schon ganz automatisch um diese.

Ich würde mich dennoch eigentlich auch als eine gute Gastgeberin sehen, die sich vor dem Besuch auch schon Gedanken über das Wohl der Gäste macht. Ich organisiere ja sehr gerne und so geht auch meist nichts schief.

Würdet ihr euch als eine gute Gastgeberin oder einen guten Gastgeber sehen? oder seid ihr eher der Typ, der seine Gäste sich selbst bedienen lässt und Essen und trinken in die Küche stellt und nach "Selbstbedienung" schreit? Wie zuvorkommend seid ihr, wenn die Gäste keine Getränke mehr haben. Wartet ihr, bis sie selber nach fragen oder fragt ihr nach, sobald ihr seht, dass die Gäste nichts mehr haben?

Ich sehe mich als mittelmäßige Gastgeberin, allein weil es sonst kein Verbesserungspotential nach oben gäbe. Ich bin aber auch ehrlich gesagt lieber der Gastgeber, der alles bereitstellt und jeder nimmt sich das was er möchte. Deswegen bereite ich auch lieber Buffets zu und lade Gäste eher zu einem gemütlichen Abend ein. Wenn keine Getränke mehr da sind, dann fülle ich nach, meistens stelle ich jedoch die Flaschen dahin und die Gäste nehmen sich.

Ich Koche und Backe gerne und ich serviere mein Essen auch gerne in einem schönen Rahmen und ich habe immer den Eindruck, dass meine Gäste zufrieden sind. Ich bekomme auch öfters Komplimente für meine kreativen Ideen.

Allerdings finde ich es völlig übertrieben Gäste total zu bemuttern. Ich meine, erwachsene Menschen sind doch in der Lage sich selber nachzuschenken, wenn die Flasche direkt vor ihnen steht oder zu fragen, wenn sie etwas haben wollen, das nicht auf dem Tisch steht. Natürlich schaue ich selber auch, wenn irgendwas leer ist, aber ein bisschen mit denken kann man ja auch erwarten. Bei anderen finde ich es selber auch eher nervend, wenn ich ständig gefragt werde, ob ich noch irgendwas haben möchte, vor allem, wenn ich vorher schon gesagt habe, dass ich nichts mehr will.

Ich denke auch, dass ich meine Sache als Gastgeberin schon recht gut mache. Ich schaue und achte schon darauf, ob alle Gäste noch versorgt sind oder ob noch etwas gebraucht wird und ob ich noch etwas holen muss. Ich sage nie, dass Selbstbedienung ist und schaue schon, dass ich meine Gäste gut bewirte. Ich habe noch so eine große Erfahrung als Gastgeberin, aber dennoch denke ich, dass ich schon weiß, worauf ich achten muss und was wichtig ist.

Oftmals mache ich mir auch zu viele Gedanken, bevor ich Gäste bekomme. Eben ob ich auch an alles gedacht habe und auch die besonderen Vorlieben oder Abneigungen der Gäste bedacht habe. Ich schaue immer, dass eigentlich für jeden Geschmack etwas passendes dabei ist.

Ich denke, dass ich eine durchschnittlich gute Gastgeberin bin. Immerhin bemühe ich mich immer, dass es meinen Gästen gut geht und dass sie sich wohl bei mir fühlen. Von daher sorge ich auch dafür, dass meine Gäste bei mir zu Hause genug zu essen und zu trinken haben und dass die Temperatur stimmt. Allerdings bin ich auch nicht bereit dafür, das ganze Haus auf den Kopf zu stellen, nur weil ich Besuch bekomme und ich würde daher auch niemals ein extrem teures Gericht kochen, nur damit meine Gäste ein exklusives Essen bekommen würden. Das wäre es mir ehrlich gesagt gar nicht wert und ich denke, dass es auch nicht nötig ist, dass ich gute Freunde von mir wie Könige behandle. Immerhin ist es auch so, dass meine Freunde durchschnittliche Gastgeber sind, die dafür sorgen, dass es mir gut geht, die mich aber nicht übertrieben umsorgen. Von daher handhabe ich es umgekehrt eben genauso.

Wenn ich Besuch bekomme, dann räume ich eigentlich immer vorher die Wohnung auf und ich schaue natürlich auch, dass wir etwas zu essen und zu trinken da haben. Ich biete meinen Gästen dann auch immer etwas zu trinken und meistens etwas zu knabbern an. Und wenn mein Besuch länger bleibt, dann bereite ich normalerweise auch immer etwas zu esse zu, wobei es sich dabei jedoch eigentlich immer um recht einfache Gerichte handelt, da ich dann auch nicht stundenlang in der Küche verschwinden möchte, wenn ich eben auch alleine mit einer anderen Person zu Hause bin.

Ich denke, dass ich also immer schaue, dass mein Besuch gut versorgt ist und etwas zu essen und zu trinken hat, was ihm schmeckt. Dabei würde ich jedoch nicht extra einkaufen gehen, um das liebste Getränk oder die liebste Speise zu kaufen und ich würde auch nicht versuchen, alles perfekt im Haus zu reinigen. Immerhin ist es bei mir ohnehin immer sauber, so dass ich da nicht noch einen Großputz machen muss. Zudem denke ich mir, dass sich mein Besuch auch wohlfühlen kann, wenn er Wasser, Tee oder Kaffee zu trinken bekommt und ich finde nicht, dass ich da extra schauen muss, was mein Besuch am liebsten trinkt. Immerhin lohnt es sich auch nicht, extra einkaufen zu gehen, nur weil man für zwei Stunden Besuch bekommt und da kann die andere Person ja auch Rücksicht nehmen. Immerhin kann sie dann bei sich zu Hause wieder essen und trinken, was sie möchte.

Ich finde diese Frage ehrlich gesagt ziemlich lächerlich. Man kann doch gar nicht wissen, ob man selbst ein guter Gastgeber ist. Das hängt immer von den Gästen und von ihren Bedürfnissen und Wünschen ab und die kann man als Gastgeber gar nicht riechen. Man verhält sich nur so, wie man es selbst gerne hätte, wenn man selbst Gast wäre. Das muss aber nicht heißen, dass sich jeder so einen Gastgeber wünscht, nur weil man selbst es tun würde.

Ich kann zum Beispiel nicht leiden, wenn ich quasi "entmündigt" werde und man mir ständig mein Glas nachschüttet oder darüber bestimmt, wie groß meine Portion sein darf. Das finde ich albern. Da ziehe ich Selbstbedienung eindeutig vor, denn ich kann selbst viel besser abschätzen, was ich essen möchte und wie viel Platz ich noch im Magen habe. Es wäre zu schade, hinterher Reste entsorgen zu müssen, weil der Gastgeber bei der Portionierung übertrieben hat. Andere Menschen würden so einen bedienenden Gastgeber vielleicht als positiv empfinden, ich finde das eher lästig und negativ.