Kennt ihr das Bild unserer verbeulten Erde?

Um eine annähernde Form der Erde geht es zwar, betrachtet man die Erdkugel, aber eine genaue Berechnung ist nicht möglich. Die Erde hat ungefähr die Form einer Kugel, aber nur ungefähr. Wenn ihr euch diese Erde genau betrachtet, seht ihr die vielen Beulen und Einbuchtungen. Sie wird „eine verbeulte Kartoffel“ genannt. Hier bekommt ihr in etwa einen Eindruck von unserer guten, runden Erde!

Zonen, die eine große Schwerkraft haben, schwellen beulenartig an. Dagegen Zonen mit geringer Dichte bilden Krater weil sie zusammenfallen.

Um das Schwerefeld unserer Erde erkunden zu können, wurden von der russischen Raumstation in der Taiga Tom und Jerry ins Erdall geschickt. Die beiden Trabanten werden mal stärker und mal schwächer angezogen, das richtet sich nach der Schwerkraft. Überquert einer zum Beispiel große Eismassen, wo die Dichte geringer ist, als die Wasserdichte, steigt er etwas und ändert so den Abstand zum zweiten Trabanten. So lässt sich aus den Kursabweichungen das Schwerefeld genau messen.

Natürlich haben diese beiden Satelliten noch mehr Aufgaben zu erfüllen. Hattet ihr eine so verbeulte Erde vor Augen, wann immer ihr an sie dachtet? Wenn man den Kugelatlas betrachtet, kann man nicht ahnen, dass sie in Wirklichkeit völlig anders aussieht.

Das die Erde im Endeffekt so verbeult ist wusste ich nicht, aber ich habe sie mir auch nie völlig rund vorgestellt. Wenn man sich alleine die Erde ohne Ozonschicht vorstellt, ist diese auch schon durch Berge und Täler nicht perfekt rund. Es ist aber schön, dass wir mit Hilfe der Technik in der Lange sind, uns die Erde so genau anzeigen zu lassen. Das bietet wiederum neue Möglichkeiten in der Forschung. Noch genauere angaben welchen Umfang die Erde an welcher Stelle hat. Das alles wirkt sich ja auch auf unsere kalendarische Berechnung aus, wenn auch nur gering da diese schon sehr genau ist.

Dass die Erde keine Kugel ist, sondern ein Rotationsellipsoid ist mir schon seit längerem bekannt. Meine Dozenten haben das Thema bereits sehr ausführlich in Vorlesungen und Seminaren behandelt und auch die Probleme thematisiert, die bei einer Vermessung und Kartographierung entstehen können. Je nachdem wie stark sich das Aussehen der Erde verändert, müssen ja auch die Projektionen angepasst werden, die die Grundlage sämtlicher Karten bilden vom Atlas bis hin zum Navigationssystem.

Als Kind habe ich mir die Erde vielleicht mal als Kugel vorgestellt, aber selbst in jungen Jahren hätte ich wahrscheinlich argumentiert, dass das keine richtige Kugel sein kann, weil es ja Berge gibt. Als ich später dann ein bisschen Ahnung von Physik bekommen habe, habe ich auch begriffen, dass eine Kugel Dank der Rotation nicht möglich ist, es kommt zu einer Abflachung an den Polen.

Interessant finde ich das Bild trotzdem, denn wenn die Kontinente richtig eingezeichnet sind haben die Beulen ja mit den sichtbaren Bergen recht wenig zu tun. Großbritannien liegt zum Beispiel komplett in einem sehr hohen Bereich, ist aber nun nicht gerade für seine Gebirge bekannt. Und der blaue Fleck wird wahrscheinlich den Marianengraben zeigen?