Habt ihr Phobien und wenn ja welche?

Mich würde interessieren ob es auch nur einen Menschen gibt, der komplett frei von jeglichen Phobien ist? Und wenn nicht, welche habt ihr? Gestaltet sich diese vielleicht außergewöhnlich? Bei mir ist es hauptsächlich die Angst vor Höhe und halt meine Klaustrophobie. Ich mag weder Fahrstühle, noch sonstige Räume bei denen ich nicht das Gefühl habe jederzeit einfach wieder gehen zu können. Sprich wann immer sich die Türen automatisch schließen. Und auch nicht mehr durch bloße Hand öffnen lassen. Bei mir ist es so schlimm, das ich selbst in einem Rollkragenpullover oder mit einem Schal das Gefühl von Atemnot bekommen. Oder bei einem Motorradhelm. Wie sieht das bei euch aus?

Wenn man Phobie als krankhafte, oft unbegründete Angststörung definiert, die über ganz normale Furcht- oder Angstgefühle hinaus geht und das Leben der Betroffenen beeinträchtigt, kann ich tatsächlich von mir behaupten, dass ich keine Phobie habe.

Natürlich habe ich wie jeder gesunde Mensch manchmal Angst oder fühle mich unwohl, auch wenn es objektiv gesehen keinen Grund dafür gibt. Beispielsweise bin ich kein großer Freund von Höhen und setze mich auch nicht gern ins Flugzeug. Und selbstverständlich mache ich mir manchmal Sorgen um meine Gesundheit oder die Zukunft im Allgemeinen, aber das würde ich nicht als Phobien ansehen, sondern eher als ganz normale wiederkehrende Bedenken, die wohl jeder Erwachsene kennt.

Aber meine Ängste gehen nicht so weit, dass ich in meinem Alltag beeinträchtigt bin. Man muss ja nicht unbedingt Bungee Jumping betreiben, um ein erfülltes Leben zu haben. Wirklich "irrationale" Ängste, beispielsweise vor Spinnen, Mäusen oder Wasser habe ich glücklicherweise auch nicht.

Ich habe Höhenangst, was ich aber nicht als Phobie benennen würde. Außerdem habe ich richtige Panik bei Spinnen, ab 1cm Größe. Ich finde sie einfach richtig ekelig. Je nach Größe bekomme ich richtig Angst. Ich weiß selber, das es eigentlich verrückt ist, ich kann aber gar nichts dafür, das ist in mir drin. Ich mag einfach nicht die Art, wie sie sich bewegen.

Eindeutig Spinnen! Ich renne selbst bei der kleinsten Spinne schreiend aus den Raum. Dies ist in Deutschland noch recht human, aber hier in Schottland ist es ein richtiges Problem. Die Spinnen sind vergleichsweise sehr groß. Mein Partner setzt sie glücklicherweise wieder vor die Tür und rennt mir fast nie damit hinterher. Im letzten Jahr hatten wir eine richtige Plage, da habe ich mich morgens sogar gefürchtet das Fenster zu öffnen. Ansonsten mag ich Höhen und Fahrstühle nicht sonderlich, wobei ich hierbei nicht von einer Phobie sondern unwohl fühlen reden würde.

Also ich muss sagen, dass ich noch keine richtig intensive Phobie bei mir entdecken konnte. Es ist aber klar, dass ich bei extremen Höhen auch ein ungutes Gefühl bekomme, was ich aber eher als Respekt bezeichnen würde. Als Phobie würde ich das ganze nicht wirklich einstufen. Des Weiteren finde ich es ein wenig unangenehm, wenn ich zum Beispiel bei Survival Sendungen sehe, wie man sich durch engste Felsspalten quetscht, was nur mit Luft anhalten gelingt. Da habe ich kurzzeitig ein unschönes Gefühl. Aber auch hier kann man nicht von einer Phobie sprechen, da ich im Alltag auch manchmal in sehr engen Räumen oder Stellen unterwegs bin. Da stört mich das weniger. Bis jetzt konnte ich also noch keine Phobie bei mir ausmachen, aber vielleicht findet sich da noch etwas.

Leider ist es bei mir so, dass ich tatsächlich an Phobien leide. Ich habe dabei vor wirklich sehr vielen Sachen Angst, wobei meine größte Angst eindeutig die Angst vor Schnaken ist. Ich habe einfach panische Angst vor diesen Insekten und sobald eine Schnake bei uns in der Wohnung ist, dann bekomme ich sofort Schweißausbrüche und fange an, am ganzen Körper zu zittern. Dazu kommt, dass mir richtig schlecht wird und ich nicht mehr klar denken kann. Oftmals bekomme ich dann auch gleich Probleme mit meinem Asthma, da ich in so einem Moment so voller Panik bin und von daher kann es dann gut sein, dass ich vor lauter Überforderung in Tränen ausbreche. Ich finde diese Tiere einfach schrecklich ekelhaft und es ist so, dass ich einfach richtig schlimme Angst vor ihnen habe, obwohl ich eigentlich ganz genau weiß, dass sie mir nichts antun können.

Ebenfalls extrem große Angst habe ich vor sehr vielen anderen Insekten, wie etwa vor Spinnen, Heuschrecken oder auch Motten. Da reagiere ich so ähnlich wie bei Schnaken, wobei Schnaken eindeutig am Schlimmsten für mich sind. Allerdings ist die Angst eben auch bei anderen Insekten da und in so einem Fall muss mir dann auch immer jemand helfen, wenn so ein Insekt bei uns zu Hause ist. Immerhin wäre ich selbst nicht dazu in der Lage, die Insekten zu entfernen. Stattdessen würde ich sofort die Wohnung verlassen.

Ansonsten habe ich auch noch Höhenangst und auch Klaustrophobie. Allerdings sind diese Ängste nicht ganz so stark ausgeprägt, wie auch die Angst vor Hunden. Ist ein Hund angeleint, dann habe ich nur ein sehr mulmiges Gefühl. Ist es jedoch so, dass ein Hund nicht angeleint ist, dann komme ich durchaus schon ins Schwitzen und fange an, zu zittern. Das ist für mich jedoch auch sehr schlimm, weil zwei meiner Nachbarn einen Hund besitzen. Ein großer Hund läuft dabei immer sehr gerne im Sommer auf der Wiese herum. In so einem Fall traue ich mich dann aber auch nicht nach draußen vor die Tür oder ich nehme im Notfall jemand anderen mit, wenn es nicht anders geht und ich zur Arbeit oder zur Uni muss. Und wenn niemand da wäre, dann könnte es gut sein, dass ich in so einem Fall auch zu Hause bleiben würde, da die Angst einfach zu groß ist.

Ich leider an einer richtigen Spinnenphobie, egal welche Größe diese Tiere haben es setzt sofort die Angst ein. Wenn es relativ kleine Tiere sind bekomme ich das ganz gut in den Griff, dann kann ich auch einer Person bescheid sagen das sich eine mit im Raum befindet. Ist das Tier aber recht groß dann kann das bei mir zur Ohnmacht, oder je nach Größe auch zur Herzrhythmusstörungen und Erstickungszuständen kommen. Bei richtigen Anfällen kann leider dann nur noch ein Arzt helfen, mit Beruhigungsspritzen oder je nach schwere des Anfalls mit anderen Mitteln.

Da diese aber recht selten sind und ich gelernt habe mich selber zum teil zu beruhigen, kann man super damit leben. Ich muss leider aber auch dazu sagen das bevor ich mich zum Beispiel in einen Biergarten hinsetze, das ich schon Stuhl und Tisch kontrolliere das ich nicht von diesen Tieren überrascht werde. Durch die Phobie an sich, habe ich mich auch arg mit diesen Tieren auseinander gesetzt und viel über diese gelernt. Wie sie sich verhalten, was sie bevorzugen, wann sie aktiv werden und so weiter.

Die zweite Phobie ist gegen Schlagen, diese ist aber lange nicht so schlimm da man hier in Deutschland so gut wie nie auf eine trifft. Das ist mir bis heute nur einmal passiert, dass ich eine gesehen habe. Und auch nur weil ich mich ebenfalls über diese Tiere schlau gemacht habe, und weiß wie sich annähernd verhalten habe ich diese im Wald bemerkt.

Bei manchen Dingen wird mir allenfalls nur etwas mulmig, bei großen Höhen wenn der Boden nur aus Gitterplatten besteht. Und ich dann runter geschaut habe. Oder bei Haarföhnen da mir als Kind, ein Föhn in der Hand angefangen hat zu brennen. Also ist da nur die Situation schuld, das ich diese Geräte nicht mag. Aber bei diesen Ängsten kann man nicht von Phobien sprechen. Hat denn einer von euch schon mal probiert eine Therapie zu machen? Oder ist es nicht ganz so schlimm bei euch?