Genforschung in Deutschland erlauben

vom 01.04.2014, 16:09 Uhr

Da die Diskussion um die Genforschung in unseren Lebensmitteln immer größer wird, habe ich mich mal mit dem Thema befasst. Ich war von Anfang an für die Genforschung und bin es immer noch, da sie ein großes Potenzial hat um viele Leben zu retten. Von meiner Bekanntschaft höre ich aber leider nur, dass sie gegen die Genforschung sind, da sie unsere Gene auch verändern kann. Ich habe sie dann direkt mal aufgeklärt. Denn nur die Pflanzen werden genetisch manipuliert, sodass sie unter anderem weniger Wasser verbrauchen und trotzdem größer werden als normale nicht behandelte. In Deutschland scheint die Genforschung also nicht so einen guten Ruf zu haben.

In Amerika ist das gang und gäbe, die Gene zu verändern. Dadurch hat die USA also einen entschiedenen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber Länder,die die Genforschung strikt verbieten. Aber ich meine macht es einen Unterschied, ob wir es verbieten? Ich denke nicht, da wir ja auch Lebensmittel aus Amerika importieren. Diese sind meist günstiger, weil sie ja durch veränderte Gene mehr Ertrag bringen. Um wieder auf meine Bekanntschaft zurückzugreifen, kann man sagen, dass ich sie immer nur jammern höre wie teuer Lebensmittel heutzutage sind und das man früher einen ganzen Einkaufskorb voll hätte kriegen können, wo man heute gerade mal für einen Abend einkaufen kann.

Nun verstehe ich nicht, warum sie dann trotzdem gegen Genforschung sind, denn uns allen ist bewusst, dass die Nachfrage nach Lebensmitteln steigt, da es immer mehr Bewohner auf unserer Erde gibt. Dadurch steigt folglich auch der Preis. Ich meine, dass wenn die Gesellschaft offener gegenüber der Genforschung wäre, viel damit erreicht werden kann. Zum Beispiel könnten auch Afrikaner bestimmte erforschte Lebensmittel anbauen, da sie kaum Wasser brauchen würden. Zumal muss man beachten, dass immer mehr Landschaft zu Städten verarbeitet werden und so die Anbaufläche für Lebensmitteln sinkt. Damit steigt der Preis ja nur noch mehr an. Wie oben schon einmal gesagt, bietet Genforschung ein großes Potenzial, nicht nur wirtschaftlich, gesellschaftlich, sondern auch würden sehr viele Arbeitsplätze entstehen.

Außerdem könnte man die Genforschung weiterverwenden für menschlich, gesundheitliche Zwecke, um unter anderen Krebs zu beseitigen, indem man das geschädigte Gen was den Krebs erzeugt, durch ein gesundes ersetzt. Es gibt also haufenweise Vorteile der Genforschung gegenüber und eigentlich nur einen für mich, aber eher kleineren Nachteil, nämlich das es bei Genveränderungen auch zu Komplikationen kommen kann. Die Amerikaner, die Genforschung betreiben dürfen und es auch machen, haben dafür extra eine Institution um dies zu kontrollieren.

Zusätzlich dürfen veränderte Lebensmittel erst nach ein bis zwei Jahren einer Langzeitstudie, in den Verkehr kommen. In Deutschland hingegen dürfen nur Mais und bestimmte Getreidearten, nach mindestens fünf Jahren, auf den Markt kommen. Es gibt also Anlaufstellen um das Ganze zu kontrollieren, dennoch ist Deutschland und ich denke das liegt auch an der Gesellschaft Deutschlands, der Genforschung sehr verschlossen.

Nun möchte ich natürlich eure Meinung dazu hören. Wie findet ihr es dass Genforschung in Amerika betrieben wird? Achtet ihr darauf das Lebensmittel nicht genetisch verändert sind? Wie findet ihr es, dass Deutschland so verschlossen gegenüber der Genforschung ist?

» Bimbe » Beiträge: 26 » Talkpoints: 1,23 »



Dass die Genforschung bisher gerade mal die Gene in den Pflanzen verändern, finde ich auch nicht schlimm. Die Pflanze wird mir dadurch nicht unheimlich. Ich habe kein Problem damit, sie zu essen. Ich habe allerdings Bedenken dahingehend, dass die Forschung an Pflanzen nur der erste Schritt ist. Dieser Schritt öffnet Türen für die Forschung an Tieren, was wir an Dolly und ihren Leidensgenossen schon gesehen haben, und an Menschen.

Und dagegen spreche ich mich ganz vehement aus. Genforschung am Menschen wird zu Dingen führen, die ich nicht mehr positiv sehen kann. Ein Mittel gegen Krebs wäre ja noch ganz nett, aber die Gene eines Fötus vor der Befruchtung festzulegen, wäre grauenhaft. Diejenigen, die es sich leisten können, bekommen intelligente, gesunde Kinder und die anderen werden zu Untermenschen, die ganz normale Kinder bekommen.

Das mag jetzt sehr nach Science-Fiction-Film klingen, aber ich denke, das es irgendwann möglich sein wird. Und dass es verheerende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben wird.

Zurück zu heute. Dass Afrika Hunger leidet, ist leider wahr. Aber ich würde in genmanipuliertem Saatgut kein Allheilmittel sehen. Dieses Saatgut müssen die Bauern immer wieder kaufen, weil man es nicht selbst ernten und im nächsten Jahr wieder ausbringen kann. Das hat bereits zu viel Unheil geführt, weil es die Bauern von großen Konzernen abhängig macht. Da finde ich Projekte, bei denen den Bauern gezeigt wird, wie man einen Brunnen baut, sehr viel sinnvoller.

Das Ernährungsproblem hängt viel weniger an schlechtem Wetter oder zu wenig Boden. Es ist die Verteilung. Wir sollten viel eher damit aufhören, den Afrikanern gute Lebensmittel abzukaufen, um unsere Kühe damit zu füttern, mit deren Fleisch wir uns dann vollstopfen. Das ist das eigentliche Problem. Die Bauern abhängig zu machen von Monsanto-Saatgut übertüncht das Problem nur.

Ach, und ein bis zwei Jahre andauernde Studien würde ich nicht als Langzeitstudien bezeichnen. Davon würde ich erst ab 20 oder 30 Jahren sprechen. Und von den Auswirkungen in diesem Zeitraum haben wir keine Ahnung.

Also ich gehöre durchaus zu denen, die Genforschung als sehr kritisch ansehen. Allerdings ist sie nicht aufzuhalten. Sobald etwas möglich ist, wird sich jemand finden, der es erlaubt und erst recht jemand, der es erforschen und anwenden will. Dass wir Deutschen dabei nicht so mitmachen, ist moralisch gesehen positiv. Aber es hat keinen Zweck und wird nichts verhindern.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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