Mit Teddy- und Puppenwerkstatt selbständig machen?
Meine Freundin repariert für jeden aus dem Bekanntenkreis die Teddys und Puppen. Sie ist gelernte Näherin und hat Spaß daran. Da sie demnächst arbeitslos wird, weil der Betrieb in dem sie arbeitet zum 1. Juni schließt, überlegt sie, ob sie sich als Puppendoktor selbstständig machen soll und eine Teddy- und Puppenwerkstatt eröffnen soll.
Welche Voraussetzung braucht man dafür und kann man mit so was wirklich so viel Geld verdienen, dass man davon leben kann? Wie groß ist so eine Nachfrage nach Puppendoktoren und Teddydoktoren? Würdet ihr so einen Service in Anspruch nehmen oder schmeißt ihr eher weg und kauft neu? Reicht es eine Näherinnenausbildung zu haben oder muss man den Meister machen?
Ob ein Puppendoktor gefragt ist und ob man genug Geld damit verdient, dass weiß ich nicht. Aber Vorbereitung zur Selbstständigkeit ist das A und O! Deine Freundin sollte erst einmal einen Businessplan entwickeln, denn dadurch sieht sie erst einmal grob, was alleine für Belastungen auf sie zukommen würden und was für ein Ertrag schätzungsweise zu erzielen ist. Sie sollte sich auch bewusst sein, dass sie eine Gewerbeimmobilie benötigt, da hauptberufliches Gewerbe in einer zur Miete vereinbarten Wohnung unzulässig sind. Auch ist die Geschäftsform sehr wichtig (Einzelunternehmer, GmbH,...) denn auch hier bergen sich viele Gefahren aber auch Vorteile.
Wichtig ist auch, wie groß der Einsatz an Fremdkapital werden würde, wenn es benötigt wird. Aber der Schritt sich selbstständig zu machen beinhaltet nun einmal Risiken und ist nicht einfach. Denn wenn es einfach und risikofrei wäre würde es ja jeder machen!
Das kommt darauf an, wie sie das aufziehen will. Einfach ein Ladengeschäft und damit die Region bedienen, wird da nicht reichen. Da sollte sie dann vielleicht noch andere Dinge mit anbieten. Eventuell wäre der individuelle Teddybär etwas mit Namen und Geburtsdatum bestickt. Oder wenn sie ältere Sammlerpuppen neu einkleidet.
Ansonsten müsste sie auch überregional die Angebot unterbreiten. Der Kunde sendet quasi die kaputte Puppe oder den Teddy ins Geschäft, sie repariert und schickt eben wieder zurück. Eventuell kann man vorher über Fotos schon zeigen, was gemacht werden muss, damit deine Freundin einen ordentlichen Kostenvoranschlag machen kann.
Ich denke nicht, dass dafür noch großer Bedarf besteht und man damit viel Geld verdienen kann. Die meisten Puppen und auch Kuscheltiere kosten ja kaum noch etwas und da macht es wenig Sinn, mit einer Puppe zum Puppendoktor zu gehen und wenn werden das meiner Meinung nach nicht genug Menschen machen. Immerhin ist es auch nicht so überaus schwer das selber zu machen.
An ihrer Stelle würde ich mich wenn dann als Näherin selbstständig machen, eigene Sachen entwerfen oder das Ganze nebenbei machen. Man kann sich auch nicht mal eben so selbstständig machen und braucht ein gewisses Startkapital und auch Materialien. Man muss in jede Selbstständigkeit erst mal investieren und gerade am Anfang läuft so etwas auch sehr schleppend und man wird nicht gleich daran verdienen. Das muss wirklich gut überlegt sein, aber mich alleine auf Puppen und Kuscheltiere verlassen, würde ich nicht.
Das ist so nicht richtig, wenn die Dame ein Kleingewerbe anmeldet. Ein Kleingewerbe ist einfach, kostengünstig und vor allem ohne Startkapital gründbar. Der Kleingewerbetreibende muss sich nicht ins Handelsregister eintragen lassen, darf dies aber wenn alle Anforderungen eines Kaufmanns erfüllt sind. Ein Kleingewerbe zeichnet sich dadurch aus, dass die Möglichkeit besteht bis zu einem Einkommen von maximal 24500€ jährlich eine Gewerbesteuerbefreiung beantragen zu können.
Zusätzlich kann auf die EÜR (Eingang Überschuss Rechnung) bis zu einem Betrag von 17500€ verzichtet werden und es reicht eine simple Steuererklärung. Wenn deine Freundin vorhat dies Hauptberuflich zu machen sind die oben genannten Beträge allerdings eher irrelevant, da man davon nicht leben könnte. Des weiteren ist es in einem Bereich, in dem Ware benötigt wird, eher sinnvoll Gewerbesteuer zu zahlen beziehungsweise diese vom Finanzamt für gekaufte Ware wieder zu bekommen.
Ob sich das für deine Freundin lohnt und ob es dafür eine lohnende Nachfrage gibt, kann ich absolut nicht beantworten. Hier ist eventuell die Idee von Bassaufdreher nicht verkehrt, einen Businessplan beziehungsweise einen groben Ein-/Ausgaben Plan zu erstellen. Hierzu würde ich auch im Internet Recherchieren ob es vergleichbare Angebote gibt, beziehungsweise selbst zu gucken wie viele Leute sich dafür interessieren würden.
Ich würde diesen Service nur bedingt in Anspruch nehmen, wenn es sich um sehr alte Stücke handelt. Und auch nur, wenn ich von ihrer Arbeit überzeugt wäre. Zu deiner letzten Frage, sie benötigt keinen Meisterbrief.
@19kitty90: Das was du meinst ist die Umsatzsteuer. Wenn man Waren einkauft, verarbeitet und eben Rechnungen stellt, ist es schon sinnvoll, wenn man von der Kleinunternehmerregelung keinen Gebrauch macht. Zumal man eben die bezahlte Umsatzsteuer auch für andere Dinge dann mit der eingenommen Umsatzsteuer verrechnen kann. Das geht dann von recht günstigen Dingen, wie Druckerpapier für die Rechnungen, bis hin zur Umsatzsteuer für Telekommunikation, die sich ja auf das Jahr hin gesehen schon recht gut auswirkt.
Ich kenne mich in der Szene nicht sonderlich gut aus, aber ich wage es mal zu bezweifeln, dass man komplett von so etwas leben kann. Da müsste man sich schon einen großen Namen gemacht haben und zum Teil sehr wertvolle Sammlerstücke reparieren, wenn man wirklich komplett davon leben will. Als Nebentätigkeit sollte das sicherlich einigermaßen klappen, aber alles würde ich nicht an die Puppen hängen. Was hat denn deine Freundin so für Zahlen genannt? Wie viele repariert sie denn im Monat, dass sie schon so weit denkt?
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