Jemanden zuparken, wenn man nur kurz was erledigen muss?
Als ich vor kurzem mit meiner Freundin unterwegs war und wir zurück zum Auto meiner Freundin wollten, haben wir uns erst einmal so richtig geärgert. Das Auto meiner Freundin wurde komplett zugeparkt, so dass sie nicht den Hauch einer Chance hatte, auszuparken. Von daher haben wir uns dazu entschlossen, erst einmal vor dem Auto zu warten, bis der Besitzer auftauchen würde.
Nach zehn Minuten kam dann ein extrem gestresst aussehender Mann um die Ecke gestürmt, der sich auch sofort bei uns entschuldigte. Er meinte, er wollte nur kurz zur Bank gehen, so dass er eigentlich auch gleich wieder bei seinem Auto sein sollte. Geplant war, dass wir nicht mitbekommen würden, dass er uns zugeparkt hatte, weil er in der Zeit eigentlich wieder zurück sein wollte.
Findet ihr es in Ordnung, jemanden zuzuparken, wenn man nur ganz kurz etwas erledigen möchte? Macht ihr das vielleicht sogar manchmal selbst und wenn ja, um welchen Zeitabschnitt handelt es sich dabei?
Prinzipiell ist es natürlich keine gute Idee, sein Auto so abzustellen, dass andere Verkehrsteilnehmer behindert werden, aber die Realität hält hier mal wieder Grauzonen ohne Ende bereit. Leider ist es gerade in vielen Innenstädten oft schwierig bis unmöglich, einen günstig gelegenen freien Parkplatz zu ergattern, und oft haben die Leute eben auch nicht die Zeit und den Nerv, eine halbe Stunde um den Block zu kreiseln, bis sie ihr Fahrzeug verkehrsgerecht abstellen können. Vor diesem Hintergrund habe ich irgendwo schon ein bisschen Verständnis, wenn jemand die Nerven verliert und sich sagt: In den zehn Minuten wird schon niemand vorbei kommen!
Andererseits kann es natürlich auch immer länger dauern, wenn man "nur mal kurz" in die Bank oder Apotheke schlüpft und die zugeparkten Autofahrer haben ihre Zeit meistens auch nicht gestohlen und reagieren verständlicherweise genervt. So entsteht schnell eine unschöne Pattsituation, die beide Beteiligten gern vermieden hätten.
Ich gehe zu Fuß, sodass ich nie in die Verlegenheit komme, jemanden zuparken zu müssen. Würde ich Auto fahren, könnte es mir jedoch schon passieren, dass ich ein fremdes Auto vorübergehend zuparke, wenn die Zeit drängt und ich keine Chance auf einen freien Parkplatz sehe. Dann würde ich mich aber wirklich beeilen und hoffen, dass ich nach spätestens 10 Minuten wieder losrollen kann.
Ich habe das auch schon gemacht, sogar letzte Woche erst. Wenn ich meinen Vater irgendwo hinbringen muss, kann ich ihn einfach nicht allein aussteigen und zum Haus laufen lassen, besonders wenn ich weiter weg parken muss, dann nutze ich schon mal die Garageneinfahrt vor dem Haus. Die Wahrscheinlichkeit das ausgerechnet dann jemand kommt, ist relativ gering. Im Zweifel beträgt halt die Zeitspanne den Weg, den ich brauche, um ihn bei meiner Mutter oben abzugeben.
Letzte Woche waren Nachbarn mit einem LKW direkt vor den Hauseingang gefahren (was eigentlich nicht so gedacht ist, man muss dafür über die Wiese fahren), da habe ich auch nicht eingesehen, dass mein Vater deshalb wer weiß wie weit laufen muss. Reichte schon, dass wir durch die Blumenbeete klettern mussten, wegen den Pennern.
Ich parke auch schon mal in der Einfahrt oder gegenüber in der Ladezone, wenn ich Wäsche in der Heißmangel abgeben muss. Weil die halt an der Hauptstraße sind und man da oft keinen Parkplatz kriegt. Ich denke die zwei Minuten sind auch vertretbar, außerdem lade ich ja auch dann was ein oder aus.
Tja und dann gibt es noch meine eigene Garageneinfahrt, da gibt es Leute, die überhaupt keine Rücksicht nehmen, wenn andere ihr Auto auch ein- oder ausparken wollen, was möglich wäre, wenn man mal zwei Meter weiter vor- oder zurückfahren möchte. Die Figuren habe ich mir gemerkt und da kann ich dann auch nicht vor- oder zurückfahren. Manchmal muss ich dann auch mein Fahrrad noch aufpumpen.
Ich finde es nicht in Ordnung jemanden zu zuparken, egal ob man nur kurz etwas erledigen möchte. Es gehört sich einfach nicht und ist für den Zugeparkten ein großes Ärgernis, wenn er eben warten muss, bis der andere Fahrer kommt, um endlich sein Auto weg zu fahren. Ich würde das nicht machen und eben so lange herum fahren, bis ich irgendwann einen guten Parkplatz habe, bei dem ich dann niemanden behindere.
Etwas anderes ist es, wenn man Familienfeiern hat und dann die Autos auf den Hof stellt und eben die anderen Gäste zuparkt. Bei uns geht das meistens nicht anders und man bekommt ja mit, wenn jemand gehen möchte, den man zugeparkt hat.
Wenn ich was mit dem Auto vom Garten holen will oder eben hinbringen, dann kann es auch passieren, dass ich jemanden zuparke. Meist ist es dann der frühere Vereinsvorsitzende vom Fußballverein, der sein Auto dort stehen hat beziehungsweise hat es mein Schwager dann dort abgestellt. Es wissen aber alle, dass ich dann nur wenige Minuten dort stehe und daher sagt auch niemand etwas dagegen.
So darf ich zum Beispiel auch direkt in der Ausfahrt vom Fußballplatz mein Auto abstellen, wenn nichts anderes bei uns frei sind. Die paar Meter bis zur Haustür würde mein Schwager dann schon gehen, wenn ich das Auto wegfahren soll. Besonders am Abend bekommt man bei uns hier kaum einen Parkplatz und wenn man die Leute kennt, dann hat man auch ein paar Sonderrechte und darf auch mal jemanden einparken.
Natürlich ist es nicht okay, wenn man jemanden zuparkt und diese andere Person bei ihrem Tagesablauf behindert, aber manchmal geht es anscheinend nicht anders und manche Personen sind so extrem gestresst, dass sie vielleicht keine andere Möglichkeit sehen. Selbstverständlich sollte man nicht jeden Tag irgendwelche Personen zuparken und sie am Weiterfahren hindern, aber wenn es einmal passiert, dann ist es auch gar nicht so dramatisch, finde ich. Der Mann wirkte gestresst und hat sich auch entschuldigt, das finde ich auch völlig okay. Wenn man ein anderes Auto zuparkt, dann sollte man meiner Meinung nach nicht länger als zehn Minuten unterwegs sein.
Ich finde so etwas nicht in Ordnung und sehe es auch als asozial und egoistisch an, wenn es Leuten egal ist, dass sie andere zuparken, nur weil sie ihren Willen durchboxen wollen und oft genug wahnsinnig lauffaul sind. Wenn man nicht in der Lage ist, sich einen adäquaten Parkplatz zu suchen, muss man eben mit der Bahn oder dem Taxi fahren. In Innenstädten mit chronischem Parkplatzmangel bietet sich das ja ohnehin an, zumindest tagsüber.
Ich habe noch Verständnis dafür, wenn jemand kurz in einer Einfahrt anhält, dabei aber im Auto sitzen bleibt und jederzeit wegfahren kann. Wenn sich aber jemand vom Auto entfernt und dann ganz lustig irgendwelche Besorgungen macht und es ihm egal ist, dass in der Zwischenzeit vielleicht jemand rausfahren möchte, dann ist das einfach eine extrem selbstsüchtige Verhaltensweise. Ich habe nichts gegen Egoisten und Egozentriker, solange sie niemanden absichtlich behindern. Das ist aber hier leider der Fall. Da wäre es mir auch egal, was so ein Quatschkopf mir für einen Unsinn erzählen würde.
Ich muss gestehen, dass ich in dieser Sache ein wenig altmodisch bin und solche Aktionen daher wirklich überflüssig und rotzfrech finde. Auch in den Innenstädten findet sich meistens eine andere Lösung, zum Beispiel die Fahrt in eine Tiefgarage oder ein Parkhaus. Vielleicht muss man dann auch mal ein paar hundert Meter laufen und ein paar Euro bezahlen, aber das ist mir definitiv lieber, als feststellen zu müssen, dass das Auto abgeschleppt wurde. Ich finde es übrigens auch witzig, wenn solche Leute zeitnah abgeschleppt werden. Das dumme Gesicht ist sicher einmalig.
Man sollte als halbwegs erwachsener Mensch in der Lage sein zu überlegen, dass man vielleicht mal nicht zu schnell wieder am eigenen Auto ist wie gedacht. Es kann immer etwas dazwischen kommen, in der Bank kann es voll sein oder man kann noch einen alten Bekannten treffen. Es gibt da sehr viele Möglichkeiten. Man kann sich selbst und anderen einfach viel Ärger ersparen, indem man auf so ein dummes Verhalten einfach verzichtet und sich einen normalen Parkplatz sucht oder das Auto außerhalb der direkten Innenstadt parkt und zwei Stationen mit der Bahn fährt.
Mir ist diese Situation auch schon passiert und es war ziemlich unangenehm. Allerdings war ich schon ziemlich spät dran und musste an meinem Ziel ankommen. Ich hätte ja gleich wieder kommen können um umzuparken. Aber erstmal musste ich an meinem Ziel auftauchen. Aber in der Stadt ist es oft nahezu unmöglich einen Parkplatz zu finden. Der Gang ins Parkhaus ist da schier unumgänglich. Nur muss man dann oft, und da seien die Einkaufszentren rausgenommen, weite Wege zurücklegen. Ich versuche aber immer solche Situationen so weit es geht zu vermeiden und laufe dann eben weitere Wege. Ich wollte schließlich auch nicht, dass ich zu meinem Auto komme, habe es vielleicht selbst noch eilig und jemand hat mein Auto zugeparkt. Das würde mir gar nicht gefallen. Vor allem ist es mir auch schon passiert, dass mir jemand beim Zuparken die Stoßstange gerammt hat. Das ist ja ein Schaden am Auto und kostet Geld.
Nein, es ist nicht in Ordnung, wenn man jemanden zuparkt. Die Gründe sind da auch absolut irrelevant. Da kann man noch so gestresst sein, aber die Zeit muss man sich schon nehmen, bis man einen geeigneten Parkplatz gefunden hat. Hier wird dann auch gerne mal auf den Behindertenparkplatz ausgewichen, weil man ja nur eben schnell mal etwas besorgen will. Für mich ist das einfach nur eine faule Ausrede und ich selbst würde so etwas auch nicht machen.
Ich habe bislang noch nie einen Menschen zugeparkt und eigentlich wüsste ich auch keine Situation, die es rechtfertigen würde, so etwas zu machen. Sicher ist es ärgerlich, wenn man nur kurz etwas erledigen möchte und dafür vielleicht eine weitere Strecke laufen muss, weil man direkt vor Ort keinen Parkplatz findet. Aber das nehme ich dann eben in kauf. Auch wenn man nur kurz etwas erledigen möchte, heißt das nicht immer, dass man auch definitiv schnell damit fertig ist. Vielleicht stehen noch viele Menschen vor einem an und man steht dann erst recht auf glühenden Kohlen. Das würde ich mir nicht antun wollen.
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