Frechheit, jemand ohne persönliches Gespräch zu kündigen
Ich habe ja vor circa drei Wochen eine Kündigung von meinem Nebenjob erhalten, bei dem ich einen Tag vorher einen kurzen Anruf erhalten habe, von einer Kollegin, nicht von der Personalchefin, dass ich die Kündigung erhalte. Am nächsten Tag hatte ich die schriftliche Kündigung im Briefkasten.
Heute meldet sich meine ehemalige Kollegin, die ebenfalls nebentätig dort beschäftigt war, und hatte auch heute die Kündigung im Briefkasten, ohne das man sie mal angerufen hat, mit Freistellung für den restlichen Monat.
Also wenn es für den Betrieb wirklich besser ist, ohne Samstagskräfte zu arbeiten, dann kann man dieses doch persönlich mit den Mitarbeitern besprechen, einfach die Kündigung schicken, finde ich dann mies, besonders wenn man sich nichts zu schulden hat kommen lassen. Die Kollegin ist seit Anfang der Gründung in diesem Betrieb, da finde ich es noch frecher.
Was haltet ihr davon, ist euch das auch schon passiert? Würdet ihr jemanden so aus den Betrieb schmeißen? Sie könnte vermutlich dagegen angehen, aber nach so einer Kündigung möchte man ja dort auch gar nicht mehr arbeiten,
Es besteht keine gesetzliche Verpflichtung das groß mit dem Arbeitnehmer zu besprechen. Was würde es denn an der Situation ändern? Gar nichts, denn der Entschluss dass man die Samstagskräfte entlassen will, ist nun mal gefasst. Soll dir jetzt der Betrieb auch noch die Gründe dafür erklären oder warum wäre dir das Gespräch so wichtig?
Je nach Größe der Firma würde ich unter Umständen genauso handeln. Man muss es sich als Personalchef doch nicht antun, dass dann die gekündigten Mitarbeiter vielleicht noch heulend vor einem sitzen. Solange die gesetzlichen Vorschriften zur Kündigung eingehalten werden, ist daran nichts auszusetzen.
Das war ja wieder mal eine der typischen, besonders sensiblen Antworten von Punktedieb. Natürlich wäre das menschlich besser, einem Mitarbeite ein Gespräch anzubieten, wenn man ihm kündigt, unabhängig von der Einhaltung gesetzlicher Mindeststandards. Gerade wenn jemand von Anfang an dabei ist, gehört das für mich irgendwie zum guten Ton.
Darauf zu verzichten, mag dazu dienen, einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen, aber wenn man Kündigungen so anonym versendet, so als wäre der Mitarbeiter nur eine gefühlslose Maschine, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn Mitarbeiter dann versuchen, gegen die Kündigung vorzugehen.
Danke für das Kompliment @Zitronengras. Aber man sollte der Realität schon ins Auge sehen. Gerade wenn, wie hier beschrieben, in dem Betrieb ein Personalchef vorhanden ist, gehe ich von einer nicht geringen Anzahl der Beschäftigten aus. Da hat man einfach nicht die Zeit sich mit jedem Einzelnen zu befassen, den man kündigen muss.
Noch dazu handelt es sich um Aushilfen, die hier gekündigt worden sind. Das mag in kleineren Betrieben, wo man wirklich alle Mitarbeiter direkt mit Namen kennt, etwas anderes sein. Aber je größer ein Betrieb ist, desto anonymer geht es eben auch bei Kündigungen zu. Es ist einfach auch eine Frage der Zeit, wie es abläuft. Und mehr als persönlich zu sagen, dass man das Arbeitsverhältnis auflösen wird, kann dann auch nicht passieren.
Ich muss Punktedieb diesmal zustimmen. Natürlich ist ein persönliches Gespräch immer besser. Ich finde es ja schon nicht gut, dass die Kollegin die Kündigung mitgeteilt hat. Aber ich kann mir vorstellen, dass auch Personaler sich vor den Reaktionen der Gekündigten schützen möchten. Gerade bei größeren Unternehmen ist es auch nicht unbedingt möglich, auch mit den Aushilfen Gespräche zu führen.
Ich habe sogar mal in einem Unternehmen gearbeitet, in welchem man als Aushilfe nur Bescheid sagen musste, dass man nicht mehr kommt und danach war die Sache geklärt. So war das dann auch mit den Kündigungen. Ob das so rechtens ist, sei dahingestellt. Aber gerade wenn man in einem größeren Betrieb arbeitet, dann können Personaler sich auch nur bedingt um die Aushilfen kümmern. Außerdem wusstet ihr ja scheinbar schon, dass ein Personalabbau stattfindet.
Ich kann schon nachvollziehen, dass es Leute gibt, denen ein persönliches Gespräch bei einer Kündigung wichtig ist. Auch wenn das Gespräch keinen wirklichen Mehrwert hat, haben die Mitarbeiter, die entlassen werden, sicher in manchen Fällen ein besseres Gefühl. Unter dem Strich bringt so ein Gespräch aber nichts, außer dass es die Zeit des Personalchefs verschwendet. Für die Mitarbeiter ändert sich an der Situation nichts. Für den Personalchef kann ein solches Gespräch sicher auch recht unangenehm sein, gerade bei sehr emotionalen Leuten, die zu kündigen sind. Das ist keine schöne Situation und ich kann verstehen, dass man sich ein solches Gespräch gerade in größeren Betrieben dann lieber spart. Frech finde ich das nicht.
Ich denke, dass man in geschäftlichen Dingen nicht so emotional reagieren sollte. Sich persönlich angegriffen zu fühlen, weil man die Kündigung ohne vorherige Mitteilung erhalten hat, ist einfach etwas übertrieben. Es geht um eine Arbeitsstelle und nicht um eine Liebesbeziehung, wo ein persönliches Gespräch einfach anständig ist. Bei einer Arbeitsstelle stehen rationale Überlegungen im Raum und als Arbeitnehmer sollte man sich immer vor Augen halten, dass man nur da ist, weil man als Arbeitskraft gebraucht wird. Wird man nicht mehr gebraucht, ist der Job weg.
Mir ist so etwas noch nicht passiert. Während meiner Ausbildung wurde mein Ausbildungsbetrieb scheinbar geschlossen. Zumindest geschah das offiziell so, denn unter der Hand arbeitete der Chef noch mehrere Jahre weiter für seine vielen Stammkunden. Das hatte zur Folge, dass auch die Auszubildenden entlassen wurden, was aber vorher schon bekannt war. Es handelte sich aber um ein recht kleines Unternehmen mit vielleicht 20 bis 25 Beschäftigten, so dass dort auch eher mal über solche Dinge gesprochen wurde. In einem großen Unternehmen würde ich nicht davon ausgehen, dass man solche Dinge im Vorfeld erfährt, schon gar nicht als Aushilfe.
Also die Büroräume haben circa 200qm, nicht so riesig, dass man sich nicht kennt. Man kennt sich sehr wohl, und hatte immer einen normalen Umgangston, weshalb ich es schon erwarten würde. Aber da sieht man wieder, wie unterschiedlich die Meinungen sind.
Ich habe das durchaus auch schon erlebt, aber ich finde es auch nicht weiter schlimm. Vom Arbeitgeber her ist es so eben einfacherer und dem Arbeitnehmer bringt es nun auch nicht viel noch liebe Worte zu hören. Das Ergebnis wäre ja trotzdem dasselbe, auch wenn man es schon netter herüber bringen kann.
Ich habe es auch schon gehört, dass bei einer Kündigung nicht immer ein persönliches Gespräch mit dem Arbeitnehmer geführt wurde. Sicher ist es nicht nötig, aber ich fände es schon angebracht, gerade wenn eine Angestellte lange für den Betrieb tätig war. Natürlich ist ein solches Gespräch für beide Seiten nicht einfach und darum kann ich es schon irgendwie verstehen, dass sich die Personalchefs gerne davor drücken. Aber ich finde es schon ein wenig feige, dann einfach eine Kündigung zu schicken und die Mitarbeiterin für den Rest der Zeit freizustellen, damit man sie nicht mehr sehen muss.
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