Hat Untergewicht bei Kindern etwas mit Ernährung zu tun?

vom 30.03.2014, 13:32 Uhr

Das Kind meiner Freundin ist sehr dünn. Sie geht auch immer zu den Vorsorgeuntersuchungen und auch zwischendurch ist sie immer beim Arzt, weil sie sich Sorgen macht. Das Kind ist 6 Jahre als, fit und hat keine Beschwerden. Sie ist nicht außergewöhnlich müde oder ist auch nicht blass. Sie ist einfach nur sehr dünn. Der Kinderarzt meinte, dass sie dem Kind ruhig mal ein wenig mehr Kalorien zu Essen geben soll.

Meine Freundin ernährt sich und die Familie sehr ausgewogen und vorbildlich gesund und ich kann mir nicht vorstellen, dass es was mit der Ernährung zu tun hat. Vor allem, weil das Kind sich ja auch sichtlich wohl fühlt und herum tobt und einen sehr gesunden Eindruck macht. Die Schwiegermutter meiner Freundin meint, das Kind nun mit Süßigkeiten voll zu stopfen, weil es ja so dünn ist. Weiterhin bekommt es auch gegen den Willen des Kindes immer dick die Butter aufs Brötchen.

Hat denn Untergewicht bei Kindern etwas mit der Ernährung zu tun oder kann es einfach auch Veranlagung sein. Der Mann meiner Freundin ist auch sehr dünn. Kann es sein, dass das Kind einfach nicht die Veranlagung hat dicker zu werden?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Da fehlt mir jedes Verständnis: wie kann man ein gesundes, lebhaftes Kind mit Süßigkeiten und Butter voll stopfen, nur weil es dünn ist. Selbstverständlich ist es auch Veranlagung, was für eine Figur ein Kind hat und eines, das gesund ernährt wird und sich viel bewegt bekommt nun einmal keinen Speck auf die Rippen. Was auch gar nicht wünschenswert ist. Vor allem finde ich es fast abstoßend, wenn dem Kind Butter aufgezwungen wird, obwohl es gar keine essen möchte.

Natürlich muss die Ernährung aber auch nicht allzu etepetete sein, ich kann nicht beurteilen, wie die Ernährungsweise in dieser Familie aussieht. Wenn das Kind nur Obst und Gemüse essen darf, ist das sicher etwas zu extrem. Ab und zu ein Stück Schokolade oder Kuchen, eine Portion Pommes oder hin und wieder ein Glas Fanta schadet nicht. In meinen Augen gehört es auch zur Erziehung in Hinsicht gesunder Ernährung, damit das Kind lernt, in Maßen zu genießen. "Verbotene" Produkte üben später nämlich einen ganz besonderen Reiz aus, so dass das Ganze genau ins Gegenteil zu dem umschlagen kann, was beabsichtigt war.

Deine Freundin sollte sich nicht verrückt machen lassen. Ich war auch immer sehr dünn als Kind, hatte als Teenie später eine perfekte Figur und habe mich dabei immer wohl in meiner Haut gefühlt. Mein Jüngster ist 15 und ein richtiger Spargeltarzan, obwohl er ganz schön viel essen kann, wenn es ihm schmeckt.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei den meisten Menschen die viel essen und dennoch nicht zunehmen liegt das Problem bei der Schilddrüse, so auch bei mir. Ich habe seit ich denken kann Untergewicht und habe eine Schilddrüsenüberfunktion. Der Kreislauf läuft also gewissermaßen auf Hochtouren und man kann sich auch mit ungesunden und kalorienreichen Dingen ernähren, ohne großartig zuzunehmen. Gewöhnen sollte man sich jedoch nicht daran, denn nur weil man kein Gewicht zulegt, bedeutet das nicht, dass es gesund ist, so zu essen. Und es bleibt meistens auch nicht immer so. Mein Cousin hatte früher das gleiche Problem wie ich und hat sich angewöhnt große Portionen zu essen. Als er Mitte 20 war, ließ die Schilddrüsenüberfunktion dann jedoch nach und er hatte auf einmal Übergewicht.

Aus diesem Grunde halte ich es für wichtig, dass man sich ein gesundes Ernährungsverhalten angewöhnt, auch wenn man eigentlich viel Essen kann, ohne zuzunehmen. An sich sehen viele Menschen das als Segen an, aber man muss dennoch vernünftig damit umgehen und sollte trotzdem Portionen essen, die nicht übermäßig sind, damit man später nicht das Problem hat, dass man zunimmt und die Ernährung umstellen muss. Dann schon besser von Anfang an. Deswegen würde ich anstelle deiner Freundin jetzt auch nicht so viel unternehmen. Wenn der Junge ordentlich ist und auch satt wird, dann sehe ich da kein Problem. Es ist jetzt auf jeden Fall nicht ratsam ihn mit ungesunden Sachen vollzupumpen oder ihm mehr Fett aufs Brot zu schmieren und so weiter.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wo das Problem liegt. Dann ist das Kind eben sehr dünn, was ist schon dabei? Ich kenne so einige Kinder, die extrem dünn waren, die aber nach der Pubertät ein "gesundes" Aussehen bekommen haben ohne großartig die Ernährung zu ändern. Ich gehörte auch mal dazu. Ich war wirklich extrem dünn und sah schon fast magersüchtig aus, obwohl ich einen gesunden Appetit hatte.

Nach der Pubertät wurden meine Hüften breiter und ich bekam richtig schöne Kurven ohne ins Übergewicht abzurutschen. Ich würde erst einmal abwarten was passiert, bevor ich das beschriebene Kind mit Kalorienbomben vollstopfe. Sowas kann ganz schnell nach hinten losgehen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Man kann nicht jedes Problem auf die Schilddrüse abwälzen. Obwohl ich hier kein Problem sehe. Ich selbst war ein recht dünnes Kind, bis in die Pubertät hinein war ich sogar sehr zierlich. Ich konnte essen was ich wollte, ich habe kaum zugenommen, sondern bin eher in die Höhe geschossen. Und meine Schilddrüse war da noch gesund.

Deswegen denke ich, dass die Eltern sich nicht verrückt machen sollen und dem Kind auch die Butter nicht mehr zu dick auf das Brot schmieren sollten. Das ist doch irgendwie eklig, ich mag Butter, aber fingerdick ist es mir wieder zuwider. Deswegen würde ich abwarten und wenn mir eine gesundheitliche Veränderung beim Kind auffallen würde, erst dann reagieren. Man muss ein dünnes Kind nicht dazu zwingen mehr Kalorien zu sich zu nehmen, besonders wenn es fit und beweglich ist.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


So richtig sehe ich da jetzt auch kein Problem. Da scheint es ein völlig gesundes Kind zu geben, bei dem im Grunde ja auch der Kinderarzt nicht so richtig was auszusetzen hat und dann fangen alle an verrückt zu spielen. Wenn das Kind wirklich ausgewogen ernährt wird und ansonsten topfit ist, dann ist doch alles in Ordnung. Es gibt eben auch einfach Menschen, die auch mit normaler Schilddrüsenfunktion nicht dramatisch zu nehmen und eine hohe Verstoffwechslung haben.

Seid doch einfach froh, dass es dem Kind gut geht. Und etwas zu dünn ist immer noch besser als zu dick. Ich finde es da auch gar nicht gut, wenn man jetzt versucht das Kind auf ungesunde Art zu mästen. Und nichts anderes ist es ja gegen sein Willen da dick Butter auf das Brot zu schmieren und dauernd Süßigkeiten zu verfüttern. Man kann ja auch auf ausgewogene Art und Weise die Kalorienzahl erhöhen, wobei man da aber schon auf das Kind achten sollte, wenn es kein Hunger hat, dann ist halt Schluss.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wenn ein Kind wirklich untergewichtig ist, sollte man meiner Meinung nach schon mal nach möglichen krankhaften Ursachen suchen. Da ist es natürlich blöd, wenn der Kinderarzt die Sache quasi als Lappalie abtut, aber man kann ja auch zu einem anderen Arzt gehen, wenn man eine genaue Untersuchung wünscht. Der Rat, das Kind soll mehr Kalorien zu sich nehmen, ist wohl nur bedingt hilfreich. Wenn es nur noch kalorienreich futtert, hat es ja wohl keinen Hunger mehr und dann kommt vielleicht das gesunde Essen zu kurz.

Manche Kinder sind sehr dünn, weil sie einfach wenig essen, aber man kann ein Kind auch nicht zwingen, mehr zu essen. Wenn sie nicht wollen, dann wollen sie eben nicht. Wenig essende Kinder können aber auch trotzdem normalgewichtig sein, das habe ich auch schon ein paar Mal erlebt.

Ich denke, dass Veranlagung sehr wohl eine Rolle spielt. Manche Menschen nehmen sehr schnell zu und andere fast gar nicht, egal wie viel sie essen. Mein Lebensgefährte ist auch so ein Fall. Er isst oft viel mehr als ich, ist aber im Gegensatz zu mir sehr schlank, jedoch nicht untergewichtig. Und das hat er wohl auch an unseren Sohn weitergegeben, er liegt gewichtsmäßig im unteren Normalbereich, das war schon immer so. Auch wenn er mal mehr und mal etwas weniger isst, schwankt da nichts.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Meine Tochter ist auch ungewöhnlich dünn für ihr Alter obwohl sie relativ groß ist. Ich denke es handelt sich da um ein genetisches Problem. Ihr Vater ist auch wirklich groß und sehr schlank. Meine Tochter isst mal besser und mal schlechter, wie andere Kinder meistens auch. Sie kam aber auch schon sehr zierlich zur Welt. Bei der Geburt hatte sie gerade einmal ein Gewicht von 2510 Gramm obwohl sie nur zwei Wochen vor errechnetem Geburtstermin zur Welt kam. Sie ist aber schon immer sehr aufgeweckt und nie müde, bei ihr ist eher das Gegenteil der Fall.

Ich achte schon immer auf gesunde Ernährung, zumindest sind Obst und Gemüse ein Muss. Die aktuelle Kinderärztin sieht es auch sehr gelassen, sie ermutigt mich weiterhin mehr auf Vitamine und andere gute Lebensmittel zu achten als auf Kalorien. Das war allerdings nicht immer so, der vorherige Kinderarzt meiner Tochter meinte ihr Gewicht sei hochgradig gefährlich und ich müsse dringend etwas tun. Er riet mir sogar dazu hochkalorische Zusatznahrung zu nutzen, wie sie etwa im Krankenhaus Anwendung findet. An einem Punkt war ich so verzweifelt, dass ich seinem Rat zumindest teilweise folgte. Ich gab meiner Tochter zwischen den Mahlzeiten Chips, kaufte nur noch die fetthaltigste Milch und Joghurts und baute dann Druck auf damit sie alles immer aufaß. Auf vielen Lebensmitteln, wie etwa Kartoffeln und Nudeln ließ ich reichlich Kräuterbutter zerlaufen.

Nach kurzer Zeit fühlte ich mich aber sehr unwohl damit. Der Gedanke meinem Kind was Gutes tun zu wollen wich dem ewigen Kalorienzählen und den kreisenden Gedanken darum, auf welche Art ich sie dazu zu bekomme noch mehr zu essen. Als ich mich dabei erwischte an weniger erfolgreichen Tagen den "Kalorienverlust" mit Schokolade puffern zu wollen zog ich die Notbremse. Ich hörte auf mich von den Meinungen meiner Freunde, Nachbarn und sogar des Kinderarztes beeinflussen zu lassen und achtete wieder darauf was meinem Kind gut tut. Damit lebe ich ruhiger und die Kleine natürlich auch. Zugenommen hat sie in dieser stressigen Zeit übrigens fast nichts.

» kristina.ed » Beiträge: 105 » Talkpoints: 34,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Egal ob Über- oder Untergewicht. Es kann immer die Ursache in der Ernährung liegen oder aber auch gesundheitliche Gründe haben. Und nur weil ein Kind scheinbar gesund wirkt, muss es das ja nicht unbedingt sein. Deswegen würde ich das nicht einfach mit ein paar Kalorien mehr versuchen, sondern eine ordentliche Diagnostik verlangen. Erst wenn es da keine Auffälligkeiten gibt und die Familie von beiden Seiten her immer sehr schlank war, würde ich es als normal akzeptieren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Deswegen würde ich das nicht einfach mit ein paar Kalorien mehr versuchen, sondern eine ordentliche Diagnostik verlangen.

Du würdest also jetzt ganz ehrlich, wenn es dir richtig gut geht und du nie das Gefühl hast krank zu sein, zig Untersuchungen über dich ergehen lassen? Da kann ich dir genau sagen was dabei rauskommt. Man wird eine Menge Normvarianten finden, die nicht dem Durchschnitt entsprechen und dich für krank erklären und einen eigentlich gesunden Menschen erst richtig krank machen.

Warum sollte ich denn ein gesundes Kind, dass bei regelmäßigen Arztbesuchen im Grunde keine krankhaften Veränderungen zeigt und sich selber nicht krank fühlt, solange zum Arzt schicken bis er glaubt etwas gefunden zu haben? Das kann ich nicht so richtig verstehen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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