Hat das Studium euch den Beruf eurer Träume gebracht?

vom 26.03.2014, 14:13 Uhr

Ich kenne einige, die nach dem Abitur einfach studierten, obwohl sie das eigentlich gar nicht so recht überlegt haben. Dann haben sie einfach BWL studiert und waren damit nicht zufrieden oder sind dann in eine ganz andere Richtung gegangen, als was sie studiert haben. Zwei meiner Bekannten haben lange studiert und auch den Master gemacht und machen nun eine Ausbildung in einem ganz anderen Gebiet.

Hat das Studium euch den Beruf eurer Träume gebracht oder macht ihr nun was ganz anderes, was mit eurem Studium gar nichts zu tun hat?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich hatte mir zwischen Abitur und Studium extra ein Jahr Pause genommen um herauszufinden wo ich hin will. In diesem Jahr hatte ich verschiedene Praktika gemacht und wusste was ich werden will. Ich studierte dann auch diese Richtung. Ergebnis: ich bin in einem Bereich gelandet, den es zu der Zeit meines "Herausfindens" noch gar nicht gab und fühle mich pudelwohl. Ich glaube meistens findet man erst innerhalb des Studiums heraus was man später wirklich machen will, aber es wäre schon gut wenn das Studium wenigstens im Ansatz etwas beinhaltet was einem Spaß macht.

» prinzessin-sophia2 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,42 »


Ich habe schon in der Abiturphase reiflich überlegt, was ich später machen und was ich studieren möchte. Monatelang dachte ich hin und her und auch immer wieder in verschiedene Richtungen. Dass ich studieren wollte, war für mich schon immer klar, da ich sonst nicht hätte dreizehn Jahre die Schulbank drücken müssen und weil ich auch einen gut bezahlten Job später haben wollte.

Anfangs wollte ich immer etwas mit Tourismus und Hotel machen, deswegen interessierte ich mich für Studiengänge in RichtungTourismus- und Hotelmanagement, damit ich dann später mein eigenes kleine Hotel an der Ostsee aufmachen könnte. Auf der Suche nach geeigneten Universitäten oder Fachhochschulen stolperte ich dann über einen ganz anderen Studiengang, den ich letztendlich auch belegte. Da ging es um Regionalwissenschaften, was auch Betriebswirtschaftslehre im Grundstudium beinhaltete.

Ich habe dann drei Jahre lang Regionalwissenschaften studiert und mein anschließendes Praktikum in der Gesundheitsbranche gemacht. In dieser wäre ich auch gerne geblieben, nur fand ich keinen Job. Dann war ich in einem Klamottenladen als Aushilfe tätig und fand ein paar Monate später einen Job, wo es rein um Finanzen, Betriebswirtschaft, Kundenkorrespondenz und solche Dinge ging. Diesen Job machte ich aber nur vier Monate, denn danach bekam ich ein Jobangebot in der Automobilindustrie und ich wechselte.

Jetzt bin ich Projektmanagerin und kann allenfalls meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse aus meinem Studium anwenden, nicht jedoch die Fähigkeiten und Kenntnisse aus meinem Hauptstudium, wo es um Regionalentwicklung ging. Traurig bin ich darüber nicht, denn ich mochte Autos schon immer und bin privat sehr verbunden mit dem Thema. Letztendlich hat sich mein Kindheitswunsch erfüllt, denn als ich klein war wollte ich immer etwas in diese Richtung und was mit Autos machen.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann behaupten, dass ich derzeit tatsächlich in meinem Traumberuf arbeite. Studiert habe ich Geisteswissenschaften (Amerikanistik und Medienwissenschaft); auf die Frage, was ich damit denn später mal machen wolle, habe ich immer nur geantwortet: "Alles oder gar nichts." Insgeheim wusste ich aber schon, dass ich gerne in einer internationalen Firma arbeiten und etwas mit neuen Medien machen wollen würde. Nun bin ich Angestellte bei einem internationalen Online-Portal für Kinder und könnte glücklicher nicht sein. Den Job habe ich auch schon bekommen, bevor ich mit dem Studium fertig war.

» Katten » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,21 »



Sagen wir mal so, durch das Studium habe ich eine gute Bezahlung bekommen die mich und meine Familie gut ernährt ohne dass ich mich großartig anstrengen muss. Ein Traumjob ist es sicher nicht, aber man kann durchaus seinen Spaß daran haben und ich hätte es deutlich schlimmer treffen können.

Damals in der ehemaligen DDR gab es Fachschulstudiengänge die sich direkt nach der zehnten Klasse absolvieren ließen. Dabei handelte es sich um ein dreijähriges Direktstudium an einer Fachschule. Das waren zum Beispiel alle Krankenschwestern und Erzieher die so ausgebildet wurden. Hierzu muss man sich schon mit dem Halbjahreszeugnis der 9. Klasse bewerben, so auch ich. Ich denke jeder kann verstehen dass man in diesem Alter überhaupt keine Vorstellungen von seinem späteren Beruf oder gar einen Traumjob hat. In dem Alter wollen doch noch die meisten Mädchen Pferdepfleger werden und die Jungens Automechaniker.

Ich studierte, kam dann zur Armee und danach nahm ich dann noch ein Ingenieurstudium auf. Kurz danach kam die Wende und meine Ausbildung war nicht mehr so gefragt weil es so etwas im Westen nicht gab. Zum Glück wurden wir aber in einen staatlichen Betrieb auf Landesebene integriert der sich mit ähnlichen Aufgaben befasste. Meine Bezahlung war nie außerordentlich gut, aber mit der Wende und der Anerkennung meiner Abschlüsse änderte sich das zum Glück. Bei den neuen Aufgaben konnte ich auf mein altes Wissen aufbauen so dass die Veränderung und Eingewöhnung nun nicht so groß war. Meine Arbeit machte mir schon Spaß und hatte schon etwas von einem Traumjob.

Aber das ist schon richtig, hätte ich nicht studiert wäre ich sicherlich auch in derselben Branche, aber dort mit deutlich niedrig qualifizierten Arbeiten beschäftigt die mich nicht befriedigt hätten. Oder kurz gesagt, ohne Studium hätte ich nicht die Breite und Vielfalt in meinem Beruf, vom Verdienst ganz zu schweigen. Es ist also schon so dass ich den „Beruf meiner Träume“ nur dem Studium verdanke.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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