Würdet ihr Gästen Schmerzmittel anbieten?
Vor einigen Wochen war ich bei einer Freundin zum Essen eingeladen. Ich fühlte mich vorher im Bauch schon nicht ganz wohl und hatte leichte Schmerzen. Beim Essen bekam ich dann stärkere Magenschmerzen. Meine Freundin löste eine Tablette in Wasser auf und sagte, das solle ich trinken. Es sei ein Schmerzmittel, was ihr der Arzt kürzlich verschrieben habe. Bei ihr wirke das sehr gut. Ich dachte gar nicht nach und trank das bittere Zeug. Es half dann auch wirklich.
Hinterher dachte ich mir dann, dass ich Gästen keine Medikamente anbieten würde, zumindest keine rezeptpflichtigen, weil ich ja nicht weiß, was die Leute sonst noch so schlucken und ob sie Allergien haben. Würdet ihr Gästen Medikamente anbieten, beispielsweise starke Schmerzmittel bei Schmerzen? Oder hättet ihr auch Angst, dass sie gefährliche Wirkungen haben könnten?
Verschreibungspflichtige Medikamente würde ich auf keinen Fall weitergeben, denn dafür sind sie ja nicht gedacht bzw. es ist gar nicht erlaubt. Wenn mir jemand etwas einfach hinstellen würde, ohne näheres dazu zu sagen, würde ich auf jeden Fall nachfragen und wenn ich es nicht kenne, auch nach der Packungsbeilage fragen, bevor ich es nehme.
Ansonsten ist meiner Meinung nach aber nichts dabei, wenn man jemandem mal eine Aspirin-Tablette oder ähnliches gibt, denn sowas kann schließlich jeder frei erwerben und tut es wahrscheinlich auch. Auch bei Mittelchen gegen Magen-Darm-Beschwerden wäre das für mich kein Problem.
Ich habe auch schon Medikamente weiter verteilt, allerdings nicht in der Form, dass ich sie den Leuten verbrauchsgerecht in die Hand gedrückt habe. Ich würde das schon anbieten, aber demjenigen die Einnahme nicht einreden, sondern es ihm selbst überlassen. Ich nehme beispielsweise auch nicht alle Kopfschmerztabletten an, weil ich Aspirin halt nicht vertrage. Das sollte dann jeder selbst wissen.
Ich würde auf keinen Fall meine verschreibungspflichtigen Medikamente mehr oder weniger ungefragt mit jemandem teilen. Selbst rezeptfreie Arzneimittel sind ja oft alles andere als harmlos, und ich möchte wirklich nicht riskieren, dass jemand eine allergische Reaktion bekommt oder durch mich feststellen muss, dass er oder sie einen bestimmten Wirkstoff nicht verträgt. Das kann böse nach hinten losgehen. Manche Tabletten oder Tropfen enthalten ja auch Wirkstoffe, die beispielsweise in der Schwangerschaft fatale Nebenwirkungen haben können.
Wenn ein Gast bei mir einen angekränkelten Eindruck macht, würde ich wohl schon eine Schmerztablette anbieten, aber vorher natürlich genau nachschauen und zeigen, um welchen Wirkstoff es sich handelt. Umgekehrt würde ich auch nicht ohne Nachfrage ein angebotenes Medikament nehmen, sondern mir vorher die Packung zeigen lassen. Ich bin sowieso schon oft genug überrascht, mit welcher Selbstverständlichkeit manche Leute alle möglichen Mittelchen einwerfen, als wären es Bonbons.
Das würde ich nicht machen, da ich sehr selten Medikamente nehme, wenn ich Kopfschmerzen habe, dann bevorzuge ich eindeutig ein Schluck Wasser und dann ruhe ich mich auch aus, die Finger lasse ich von den Medikamenten eher weg. Es ist schon etwas länger her, seitdem ich zuletzt eine Tablette genommen habe, deswegen würde ich wahrscheinlich auch nicht meinen Gästen sofort eine Tablette anbieten können. Außerdem hätte ich auch Angst, dass ein Gast ein Medikament eventuell gar nicht so gut verträgt, das würde mir dann nämlich schon leid tun.
So ganz ohne Informationen würde ich nichts Verschreibungspflichtiges weiter geben. Jedoch würde ich erst mal nachfragen, dann kann mich ja mein Partner beraten, weil dieser Medizin studiert und weiß was man wann nicht nehmen sollte. Ich habe auch schon mal eine Tablette weiter gegeben, aber da wusste ich eben, was sie macht und dass die Person diese auch nehmen kann. Man sollte da schon vorsichtig sein.
Wenn ich etwas verschrieben bekommen habe, dann würde ich das auf gar keinen Fall jemandem anderen anbieten, diese Medikamente sind schließlich nicht umsonst verschreibungspflichtig. Davon abgesehen würde ich glaube ich nie jemandem Medikamente anbieten, weil man einfach nicht weiß, wie die Menschen das sehen. Klar gibt es Menschen, die bei jedem kleinen Schmerz direkt Ibuprofen, Paracetamol oder Aspirin schlucken, es gibt aber auch Menschen, die eine eher schlechte Meinung von diesen Mitteln haben und sich Sorgen um ihre Gesundheit machen, was schließlich auch nicht unbegründet ist.
Eine Bekannte von mir hält beispielsweise diese Medikamente auch für schädlich und setzt eher auf homöopathische Mittel. Man weiß nie, wie diese Menschen es aufnehmen würden, wenn man ihnen solche Mittel anbieten würde und deswegen würde ich das nicht machen und eventuell nur darauf warten, das man mich nach etwas fragt.
Ich würde unterscheiden, ob es sich um verschreibungspflichtige oder freiverkäufliche Präparate handelt. Bei einem freiverkäuflichen Präparat könnte ich mir schon vorstellen, dass ich einem Gast mal eine Tablette anbieten würde, auch wenn man es eigentlich nicht darf. Allerdings arbeite ich in einer Apotheke und würde schon sagen, dass ich es abschätzen und erfragen kann, welches Medikament in der Situation am besten geeignet wäre. Außerdem wissen ja auch die meisten Menschen, welches Schmerzmittel sie gut vertragen und ich habe immer verschiedene Medikamente daheim.
Aber auf keinen Fall würde ich so handeln, wie deine Freundin es getan hat. So würde ich einem Gast niemals ein Medikament geben, ohne vorher zu sagen, um was es sich handelt. Andererseits würde ich aber auch bei Freunden und Bekannten nie etwas annehmen, von dem ich nicht wüsste, um was für ein Medikament es sich handelt. Das finde ich einfach nicht fair, weil einem Gast ja keine große Wahl bleibt, wenn die Brausetablette erst aufgelöst ist und man das Glas vor der Nase hat.
Außerdem würde ich auch nie einem Gast ein Mittel geben, was verschreibungspflichtig ist. Das ist es ja nicht ohne Grund. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten wäre es mir viel zu riskant, dieses einfach so an einen Gast abzugeben. Wenn er es nicht verträgt, dann wird doch sicher beim Arzt nachgefragt, wo er das Medikament her hatte und so kann man ziemliche Probleme bekommen.
Ich würde meinen Gästen keine Medikamente anbieten. Das höchste der Gefühle wäre eine Laktase-Kapsel, wenn ich wüsste, dass der Gast das gleiche Präparat nimmt und es nur vergessen hat. Verschreibungspflichtige Medikamente würde ich niemandem anbieten. Bei freiverkäuflichen Präparaten bin ich jedoch ebenfalls vorsichtig. Die Ausnahme wäre, wenn der Gast mich explizit um dieses Präparat bittet.
Einem Gast ein Medikament direkt vor die Nase stellen, würde ich auch nicht. Ich frage dann vorher, ob ich ein Schmerzmittel oder etwas ähnliches anbieten kann. Bei Familienmitgliedern war es auch schon durchaus so, dass sie mich gefragt haben, ob ich vielleicht eine Schmerztablette für sie habe.
Bei verschreibungspflichtigen Mitteln wäre ich auch vorsichtig. Immerhin kann es auch sein, dass die Person vielleicht eine Allergie hat und man dies eben nicht weiß. Gegen eine Kopfwehtablette ist sicherlich nichts einzuwenden, wenn man eben fragt, ob die gewünscht wird.
Ich denke, dass sich ein Gast vielleicht schnell genötigt fühlt ein Medikament einzunehmen, wenn man es ihm schon direkt hinstellt. Gerade bei Brausetabletten, die dann schon aufgelöst wurden oder vielleicht Tropfen, denkt sich der Gast vielleicht, dass er es besser einnimmt, bevor es eben weg geschüttet wird.
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