Erzieherin outet sich vor Kindern als Nikolaus

vom 23.03.2014, 23:21 Uhr

Meine Schwiegertochter liebt die Weihnachtszeit und hegt und pflegt auch viele Traditionen. So ist auch der Nikolaustag ein wichtiger Tag für sie im Advent. Ihre Kinder, die alle noch nicht schulpflichtig sind, glauben noch an den Nikolaus und den Weihnachtsmann. Sie zelebriert das auch richtig.

Nun kam in den Kindergarten, den einen Teil der Kinder meiner Schwiegertochter besuchen, am Nikolaustag auch der Nikolaus. Der Nikolaus verteilte Geschenke, es wurde gesungen und die Nikolausgeschichte erklärt. Der Nikolaus wurde von einer Erzieherin „gespielt“. Nachdem alle Kinder ihre Geschenke hatten, zog sich die Erzieherin aus und teilte den Kindern mit, dass sie nur den Nikolaus gespielt hat und es weder einen Nikolaus noch einen Weihnachtsmann gibt.

Die Kinder meiner Schwiegertochter kamen total verstört nach Hause. Auch meine Schwiegertochter ist über diese Aktion sehr empört. Sie hätten den Kindern gerne noch ein bisschen den Glauben an den Nikolaus und Weihnachtsmann gelassen. Vor allem hätte sie es den Kindern gerne selbst erklärt.

Wie wird bei euch mit dem Glauben an Nikolaus und Weihnachtmann umgegangen? Outen sich bei euch die Erzieher auch? Sollten solche Aktionen nicht mit den Eltern abgesprochen werden?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da ich ohnehin nie so richtig an den Osterhasen und Nikolaus geglaubt habe, schockiert mich das gar nicht so sehr. Allerdings kann ich nachvollziehen, dass die Eltern ihre Kinder vielleicht selbst aufklären wollten und daher von der Aktion der Erzieherin nicht so begeistert sind. Sie hat es aber ja nur gut gemeint und wollte den Kindern etwas beibringen. Sicherlich ist die Irritation bei den Kleinen auch schnell wieder vorbei, sodass ich da nun der Erzieherin keinen Vorwurf machen würde.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Irgendwie finde ich es ja schon schade, wenn man sich extra die Mühe macht, den Kindern einen Nikolaus zu präsentieren und dann verrät, dass alles nur gespielt war. Dass es keinen echten Nikolaus/Weihnachtsmann oder Osterhasen gibt, finden die Kinder sowieso noch früh genug raus. Aber nun ist es eben so wie es ist, ich würde mir da nicht lange Gedanken darüber machen. Die Kinder werden es ja wohl verkraften.

Bei uns im Kindergarten outet sich meines Wissens niemand. Mein Sohn hat den Nikolaus beim letzten Mal aber erkannt, da es der Mann war, der unter anderem auch für ihn als Integrationskraft fungiert, somit kennt er ihn natürlich gut. Ob er jetzt noch an den Nikolaus glaubt oder nicht, weiß ich gar nicht so genau. Vielleicht denkt er auch, dass der richtige Nikolaus nur in der Nacht kommt und eben nicht zusätzlich noch in den Kindergarten.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Obwohl ich hier in einer Gegend wohne, wo der Löwenanteil der Bürger Atheist ist, kenne ich solche Aktionen nicht. Die Erzieher halten sich in solchen Dingen zurück und überlassen solche Aufklärung den Eltern. Wenn ein Kind Lunte riecht, dann wird höchstens vermittelnd gesagt, dass man dem "echten" Weihnachtsmann oder Nikolaus ein wenig geholfen hat, weil der so viel zu tun hat. Aber mehr wird da nicht gemacht.

Als Elternteil würde ich so ein pseudo-engagiertes Verhalten nicht tolerieren und mit dem Erzieher ein ernstes Gespräch suchen. Ich würde dem durchaus auftischen, dass die Kinder davon schockiert waren und gelitten haben. Ich würde auch fragen, ob das denn etwa so beabsichtigt war, dass die Kinder jetzt traurig sind. Mal sehen, wie man sich da rechtfertigen will.

Dass diese Kinder jetzt so schockiert wurden, das lässt sich leider nicht ändern. Aber vielleicht kann man der Erzieherin klar machen, was sie angerichtet hat und künftige Kindergruppen vor ihrem blinden Eifer schützen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde das Verhalten der Erzieherin alles andere als in Ordnung. Sicher ist es klar, dass die Kinder alle irgendwann erfahren, dass es keinen Nikolaus gibt, aber so wie sie es gemacht hat, sollte es nicht sein. Meistens kommen die Kinder doch irgendwann von selber dahinter und haben auch Fragen an die Eltern, die ja die ganze Zeit erzählt haben, dass es einen Nikolaus gibt. Dann finde ich es wichtig, dass sich jemand für die Kinder Zeit nimmt, um die Fragen zu beantworten. Das kann doch in einer Kindergartengruppe nicht gewährleistet werden und darum verstehe ich es, dass die Kinder dadurch verstört nach Hause kamen.

Ich finde darum auf jeden Fall, dass solche Aktionen mit den Eltern abgesprochen werden sollten, wobei ich nicht glaube, dass sich die Eltern für eine solche Aktion unbedingt begeistern können. Darum wird es wohl immer darauf hinauslaufen, dass die Erzieher und Erzieherinnen mit der Aufklärung der Kinder, was den Nikolaus angeht, nur in zweiter Linie zu tun haben und das hauptsächliche Gespräch die Eltern führen. In dem Fall ist es nun passiert, aber ich würde als Elternteil mal ein Gespräch mit der Kindergartenleitung suchen, damit sichergestellt wird, das solche Aktionen zukünftig unterlassen werden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Das ist ja eine richtige Schocktherapie, die von der Erzieherin da angewandt wird. So etwas müssen Eltern nicht akzeptieren. Dagegen würde ich protestieren. Das die Kinder bei solch einer Eröffnung geschockt sind, ist doch normal. Sie untergraben mit solchen Dingen das Vertrauen der Kinder in die Eltern. Das geht nicht. Für die Kinder gibt es kein unbeschwertes Weihnachtsfest mehr nach der Eröffnung. Die Traurigkeit der Kinder in der schönen Weihnachtszeit hätte nicht sein müssen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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