Im Außendienst erkrankt - Wer trägt Reisekosten nach Hause?

Herr B. ist mit drei Kollegen für eine Woche zu einem Termin im Außendienst. Die vier Kollegen sind zusammen mit einem Auto angereist. Die Fahrtkosten trägt der Arbeitgeber. Das Fahrzeug ist ein Firmenwagen, der von einem anderen als Herr B. gefahren wurde.

Die vier Kollegen sind, in Absprache mit dem Arbeitgeber am Sonntag angereist und sollen am Samstag drauf am späten Nachmittag wieder nach Hause fahren. Die Übernachtungskosten werden ebenfalls vom Arbeitgeber getragen und jeder Mitarbeiter hat ein eigenes Hotelzimmer.

In der Nacht von Montag auf Dienstag hat Herr B. mit Erbrechen und Durchfall zu kämpfen. Dementsprechend geht es ihm am Mittwoch morgen und er geht zu einem Arzt, der ihn umgehend eine Woche krank schreibt und dazu rät sich daheim aus zu kurieren.

Herr B. informiert seinen Arbeitgeber. Der ist natürlich wenig begeistert, dass nun ein Mitarbeiter ausfällt. Herr B. würde gerne heim reisen. Nun fragt sich aber, wer die Reisekosten bezahlt. Der Arbeitgeber zahlt zwar die Reise aller vier im Dienstagwagen, der aber vor Ort bleiben muss, damit die drei Kollegen am Samstag wieder nach Hause fahren können. Außerdem wird der Dienstwagen auch vor Ort gebraucht. Der Arbeitgeber sagt, er zahlt ja die Unterkunft und Herr B. soll vor Ort bleiben und am Samstag mit den Kollegen nach Hause fahren. Vielleicht könnte Herr B. vom Hotelzimmer ein paar Arbeiten erledigen.

Herr B. fühlt sich grottenelend und schwach. Fast eine ganze Woche in einem Hotelzimmer zu verbringen, behagt ihm nicht wirklich. Noch dazu besteht für ihn ja auch ein Versorgungsproblem. Und er fühlt sich an sich nicht fit genug, um auch noch zu Arbeiten.

Muss Herr B. nun wirklich auf eigene Kosten nach Hause reisen? Oder muss der Arbeitgeber für die Kosten aufkommen, wenn ein Angestellter während des Außendienstes erkrankt?

Wie es rechtlich ist, weiß ich nicht. Aber da Herr B am Mittwoch beim Arzt war, sind es bis Samstag nur noch zwei volle Tage und der Samstag. Herr B ist nicht sterbenskrank, also kann man erwarten, dass er sich zwei Tage noch ausruht und eventuell etwas arbeitet und dann am Samstag mit den Kollegen die Heimreise antritt. Ich finde, dass man Herrn B das durchaus zumuten kann. Er wird vom Arzt auch eine helfende Medizin bekommen haben. Also soll er nicht einen solchen Aufstand machen.