Trauzeugin wird statt Trauzeugin Babysitter sein
Meine Arbeitskollegin heiratet nächste Woche. Schon seit Monaten ist sie am planen und organisieren und ist natürlich auch ganz aufgeregt. Unterstützt wird sie von ihrer besten Freundin, die auch die Trauzeugin werden soll. Auch bei uns auf der Arbeit erzählt sie immer wieder begeistert von der Planung. Auch die Trauzeugin kennen wir mittlerweile alle, da sie uns zum Teil ebenfalls mit eingespannt hat.
Heute kam nun meine Kollegin ganz aufgelöst und heulend aus ihrer Mittagspause. Ihre Trauzeugin hat sie angerufen. Sie soll am Tag der Trauung meiner Arbeitskollegin einen Babysitterjob übernehmen. Sie sei auf den Job und das Geld angewiesen und die Eltern, die die Trauzeugin beauftragt haben, haben wohl auch klar gesagt, entweder sie kommt oder sie ist ihren Job los. Somit hat die Trauzeugin sich nun entschieden, den Babysitterjob zu machen. Das Kind mitzunehmen kommt leider nicht in Frage und eine Vertretung akzeptieren die Eltern des Kindes auch nicht.
Wir konnten die zukünftige Braut gar nicht beruhigen. Auch wir Kollegen sind ziemlich enttäuscht, da die Trauzeugin uns nun mit ihren geplanten Aktionen alleine lässt. Könnt ihr den Ärger verstehen? Was würdet ihr an Stelle der Braut machen? Wie sollen wir uns, als Kollegen der Braut, nun am besten verhalten?
Das ist natürlich sehr unschön und schlimm für die Braut. Aber wenn die Trauzeugin auf diesen Job angewiesen ist, bleibt ihr ja nichts anderes übrig dorthin zu gehen und auf das Kind aufzupassen. Allerdings verstehe ich auch die Eltern des Kindes nicht, dass sie sagen, entweder kommt sie oder sie ist ihren Job los. Ich glaube, dass ich mich da nicht erpressen lassen würde und eigentlich werden doch immer mal Babysitter gesucht. Naja, das ist eben die Entscheidung der Trauzeugin.
Ich denke, dass ihr als Kolleginnen vielleicht bei der Planung noch helfen könntet und eben eurer Freundin unter die Arme greifen, so dass die Hochzeit für sie doch noch schön wird und die geplanten Sachen der Trauzeugin bekommt ihr doch sicher auch ohne sie hin.
Ich hätte, ehrlich gesagt, auch keine Lust mehr für diese Leute zu arbeiten. Das ist wirklich unverschämt, so Druck auszuüben. Aber wenn sie den Job nun mal braucht, kann ich schon verstehen, dass sie ihn behalten will. Klar würde man einen anderen Babysitterjob finden, aber nicht alle sind gleich gut bezahlt oder beinhalten gleich viele Stunden. Ein langfristiger Job ist da schon was wert.
Wegen der Organisation würde ich mir nicht so viele Gedanken machen. Zum einen wird die Braut doch eine neue Trauzeugin berufen, die dann die Zügel in die Hand nehmen kann. Und zum anderen hat die bisherige Trauzeugin ja nur an dem Tag der Hochzeit keine Zeit und kann bis dahin aber weiterhin helfen. Und das wird sie ja wohl für ihre beste Freundin zur Hochzeit auch gerne tun.
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