Bei BAföG-Beantragung schon an die Rückzahlung denken?
In meinem Bekanntenkreis sind einige Studenten. Viele davon sind in der Situation, dass sie gerne studieren möchten, ihre Eltern sie aber gar nicht oder nur zu einem Teil unterstützen können. Den vollen Satz an Unterhalt können oder wollen die meisten Eltern nicht aufbringen und es ist ja auch fraglich, ob eine Vollfinanzierung überhaupt erstrebenswert ist. Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass die meisten dieser Studenten früher oder später einen Antrag auf BAföG stellen und ihr Studium somit mehr oder minder über einen Kredit finanzieren.
Es mag sicherlich Fälle geben, in denen diese Option unersetzlich ist. Gerade wenn Eltern das Studium ihrer Kinder überhaupt nicht bezuschussen können, sehe ich BAföG als einzige Lösung, weil ich denke, dass man nicht ordentlich studieren kann, wenn man wöchentlich noch 20 oder 30 Stunden arbeiten gehen muss. Andererseits haben aber auch viele meiner Bekannten einen Antrag gestellt, deren Eltern ihnen um die 400 Euro pro Monat zahlen. Die restlichen 300 bis 400 Euro könnte man sich meiner Meinung nach eigentlich aber auch erarbeiten, statt einen Antrag auf BAföG zu stellen, zumindest klappt das bei mir gut.
Vielleicht habe ich ja auch einen Denkfehler gemacht, aber obwohl mir selbst kein BAföG zusteht, zahlen mir meine Eltern keineswegs ausreichend Unterhalt und ich gehe eben nebenbei ein paar Stunden pro Woche arbeiten. Aber selbst wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, BAföG zu bekommen, hätte ich mehrmals darüber nachgedacht, ob ich das finanzielle Defizit nicht auch durch einen Nebenjob ausgleichen könnte. Immerhin handelt es sich ja auch um einen Kredit, den man zumindest zur Hälfte zurückzahlen muss. mag schon sein, dass man in manchen Sparten ein so gutes Einkommen zu erwarten hat, dass diese Aussicht nicht stört, aber gerade als Geisteswissenschaftlerin mit unsicherer Jobsituation hätte ich persönlich Angst, diese finanzielle Belastung über Jahre hinweg mit mir herumzuschleppen.
Wie seht ihr das? Habe ich da einen kompletten Denkfehler? Bekommt ihr selbst BAföG? Hättet ihr das durch einen Nebenjob ausgleichen können, aber euch dagegen entschieden? Und denkt ihr, wenn ihr gerade BAföG bekommt, jetzt schon an die Rückzahlung?
Ich habe in meinen Leben nur Schüler-BAFÖG erhalten. Das Schüler-BAFÖG muss man ja zum Glück nicht zurück zahlen. Wenn ich aber nun von der Situation ausgehen würde, dass ich es doch hätte tun müssen, würde ich wohl in gewissen Maßen deine Meinung bejahen, aber auch die Situation von jeder Person abhängig machen. Jeder Mensch ist unterschiedlich. Der eine kann sich nur auf eine Sache konzentrieren, der andere kann nebenbei einen Nebenjob erledigen und somit das nötige Geld eintreiben.
Vorteile hat er dadurch nicht unbedingt. Er muss wohl später das Geld als Kredit nicht zurückzahlen und hat später mehr, aber derzeit würde er mit mehr Stress und Belastung leben müssen. Andere sagen sich dann halt, dass sie lieber das Geld nach den Studium zurück zahlen. Und so weit ich es weiß, muss man das BAFÖG fürs Studium auch nur zur Hälfte zurückzahlen. So macht man ja einen Gewinn von 50 Prozent, eventuell kommt dann ja auch noch das Geld für den erledigten Nebenjob dazu.
Ich habe als Studentin Bafög beantragt und auch immer fast den Höchstsatz bekommen. Um ehrlich zu sein habe ich mir über die Rückzahlung wenig Gedanken gemacht. Wenn man mal einen guten Job hat, ist es kein Problem und wenn man keinen guten oder gar keinen Job hat, muss man ja auch nicht zurückzahlen. Es ist eben kein Kredit mit strengen Regeln, sondern Bafög.
Als Student noch einen Nebenjob zu haben, ist in den meisten Studiengängen tatsächlich möglich. Aber als gleichwertigen Ersatz zum Bafög würde ich ihn nicht sehen. Wenn von den Eltern bereits 400 Euro kommen und im Notfall auch mal mehr kommen könnte, ist Bafög wirklich unnötig. Aber wenn die Eltern wirklich nichts beisteuern (können), wäre es mir viel zu unsicher. Was ist, wenn man den Job mal verliert und nicht gleich einen neuen findet? Dann kann man keine Miete mehr zahlen, kann die Semestergebühren nicht bezahlen oder ähnliches.
Daher finde ich es meistens schon sehr sinnvoll, Bafög zu beantragen. Es ist doch dafür da und man zieht da niemanden über den Tisch oder erschleicht sich Gelder. Solange man richtige Angaben macht, bekommt man genau so viel, wie einem zusteht.
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