KiTa will Kind unter der Hand betreuen

vom 20.03.2014, 11:25 Uhr

Frau B.s Tochter wird demnächst zwei Jahre alt und ist sehr aktiv und spielfreudig. Das Mädchen ist bereits in der Kindertagesstätte angemeldet. Die Zusage haben die Eltern bereits erhalten. Die Leiterin der Kindertagesstätte hat Frau B. allerdings gesagt, dass man ihre Tochter eventuell auch früher aufnehmen kann und man da recht flexibel ist. Frau B. könnte sich beruhigt auf Arbeitssuche machen, man würde ihre Tochter dann auch früher schon aufnehmen.

Nun hat Frau B. ein Arbeitsangebot, beziehungsweise steht sie noch in Verhandlung mit dem zukünftigen Arbeitgeber. Die Leiterin der Kindertagesstätte meinte nun erst, man könne die Zeit bis August ja mit einer Tagesmutter überbrücken. Aber genau diese Lösung wollte Frau B. nicht haben. Dann wich die Leiterin aus. Bei einem weiteren Anruf von Frau B. sagte eine der Erzieherinnen, dass zurzeit durchaus Platz wäre. Die Kindertagesstättenleiterin meinte aber, dass doch kein Platz sei. So wird Frau B. seit zwei Wochen hingehalten. Als man Frau B. die Zusage für den Platz ab August gab, wurde außerdem erwähnt, dass eventuell doch früher ein Platz frei ist, weil eventuell ein Kind umzieht.

Gestern kam es dann noch mal zu einem Gespräch zwischen Frau B. und der Leiterin der Kindertagesstätte. Frau B. verwies noch mal auf ihr Arbeitsangebot und dass sie da nun eine klare Aussage über die Betreuung ihrer Tochter bräuchte. Die Leiterin versuchte wieder auszuweichen, dann passten ihr die Betreuungszeiten nicht und so weiter. Sie versprach aber da noch nach einer besseren Lösung zu suchen und versprach Frau B. noch anzurufen.

Der Anruf erfolgte am späten Nachmittag. Da meinte die Kindertagesstättenleiterin, dass an sich alle Plätze belegt sind und dem Jugendamt einer Überbelegung sicherlich nicht zustimmen würden. Da sie, also die Leiterin, aber das Problem der Mutter versteht, würde sie ihr anbieten, sie soll ihr Kind einfach trotzdem bringen. Man würde das Kind dann quasi unter der Hand mitbetreuen. Kosten würde das auch nichts, die Eltern müssten nur für das Mittagessen bezahlen. Und die Eltern müssten eine Erklärung unterschreiben, dass ihre Tochter über die Eltern versichert ist.

Frau B. kommt das alles ein wenig komisch vor. Eigentlich braucht sie eine Betreuungsmöglichkeit für ihre Tochter. Aber unter der Hand das Kind mitbetreuen lassen, empfindet sie ein wenig eigenartig. Auch die Versicherungssache behagt ihr nicht. Denn passiert ihrer Tochter nun um Kindergarten was, dann haftet ja nicht mehr der Kindergarten.
Kommt euch die Sache auch sehr eigenartig vor? Würdet ihr euer Kind in einer Kindertagesstätte unter der Hand betreuen lassen? Würdet ihr auf den Versicherungsschutz verzichten? An wen kann Frau B. sich wenden, um abzuklären, dass die Sache rechtlich in Ordnung ist?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde das ganze auf sich beruhen lassen und mir nach Möglichkeit eine andere Betreuung für mein Kind suchen. Die ganze Einrichtung erscheint mir irgendwie unseriös. Wer weiß, wie viele Kinder da noch unter der Hand inoffiziell betreut werden? Wenn die Erzieher überbelegt sind, dann stimmt für das einzelne Kind möglicherweise auch nicht die Förderung. Und wer möchte sein Kind schon irgendwo einfach nur verwahren?

Ich bin auch von der Idee nicht begeistert, mein Kind übergangsweise zu einer Tagesmutter zu bringen. Aber eine seriöse und gut qualifizierte Tagesmutter erscheint mir hier wirklich die bessere Alternative zu sein.

Das mit der Versicherung würde mir Bauchschmerzen machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sein Kind irgendwo selbst ausreichend absichern kann, wenn man es schwarz in einer Kita abgibt. Welches Versicherungsunternehmen würde da im Falle eines Falles aufkommen? Und wenn wirklich etwas passiert, würde ich mich nicht wundern, wenn das Jugendamt dann berechtigte Zweifel an der Erziehungsfähigkeit der Eltern hat, wenn man so mit einem Kind umgeht.

Man stelle sich auch mal ein Szenario vor, dass es in der Kita brennt. Zugegeben passiert so etwas selten. Aber wenn? Dann wird der Feuerwehr gemeldet, dass die Anzahl von X Kindern diese Einrichtung besucht und X Erzieher zu retten sind. Wenn aber ein Kind inoffiziell anwesend ist, taucht es in keiner Auflistung auf. Möglicherweise geht dann die Feuerwehr zurück zum Stützpunkt und ist der Meinung, dass alle Kinder gerettet sind. Ich weiß nicht, was in dem Fall schlimmer ist: Dass das eigene Kind in den Flammen zurück gelassen wird, oder was mit höherer Wahrscheinlichkeit passieren würde ein Fremdes. Wie könnte man das je vor den betroffenen Eltern rechtfertigen? Da möchte ich nicht in der Haut der Eltern stecken.

Ich hoffe, dass Frau B doch noch eine zuverlässige Betreuungslösung findet, die alle Beteiligten zufrieden stellt. Und die Zeit bis August ist ja auch überschaubar, wenn man das Kind wirklich zu einer Tagesmutti gibt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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