Wie lange sollte man bei Kindern Zähne nachputzen?

vom 20.03.2014, 06:37 Uhr

Mein großer Sohn ist jetzt bereits fünf Jahre alt geworden. Im Prinzip könnte er schon selber seine Zähne putzen, was er mittags im Kindergarten auch macht, aber er vergisst noch gerne ein paar Stellen bzw. putzt immer nur an den gleichen Stellen. Außerdem putzt er auch immer nur recht kurz und hat schon bald keine Lust mehr darauf sich die Zähne weiter zu putzen. So putze meistens dann immer noch ich ihm die Zähne am Morgen und auch am Abend, damit es einfach gründlich und ausreichend ist und er gesunde Milchzähne behält. Wenn ich das nicht komplett selber mache, putze ich seine Zähne aber auf jeden Fall noch nach, weil er, wie gesagt, gerne auch nur an einer Stelle seine Zähne schrubbt.

Wie ist das bei euren Kindern? Wie lange habt ihr die Zähne noch nachgeputzt? Wann durften sie sich ganz alleine, also ohne ein Nachputzen von euch, die Zähne putzen? Wie lange sollte man das noch machen und was wird von Zahnärzten empfohlen?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Allgemein sagt man, dass Kinder dann alleine die Zähne putzen sollten, wenn sie eine flüssige Handschrift besitzen, also die Schreibschrift in der Schule gut beherrschen. Das ist in aller Regel in der zweiten Klasse der Fall, also gegen Ende des zweiten Schuljahres.

Unser Großer ist im Moment in der zweiten Klasse, Schreiben klappt ganz gut, aber dennoch putzen wir die Zähne noch etwas nach. Man kann nämlich ganz gut beobachten, dass einige Stellen durchaus noch ausgelassen werden, wenn er selbst die Zähne putzt. Wenn das dann irgendwann in den nächsten Wochen (so hoffe ich) auch abgestellt ist, können wir nach und nach das Nachputzen einstellen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das mit der Schreibschrift habe ich noch nicht gehört. Ich habe einmal von einem Zahnarzt gehört, dass man in etwa bis zum 6. Geburtstag nachputzen soll. Aber es kommt bestimmt auch viel auf das Kind an sich an. Mein Sohn ist ja ebenfalls 5 Jahre alt. Bei uns ist es so, dass er eine elektrische Kinderzahnbürste hat. Die macht auch nach einer Minute eine Melodie. Von daher weiß er, dass er nun zu den unteren Zähnen wechseln muss, dann putzt er eben wieder eine Minute bis er erneut die Melodie hört. Der große Vorteil liegt meiner Meinung nach darin, dass es so keine Diskussionen mehr gibt, wie lange noch geputzt werden soll. Kinder in dem Alter haben ja noch nicht wirklich ein Zeitgefühl. Und seitdem wir diese Zahnbürste haben, gibt es diesbezüglich keine Diskussionen mehr.

Sonst handhaben wir es generell so, dass er in der Früh die Zähne "alleine" putzen darf. Ich putze dann nur ein wenig nach. Und am Abend putze ich ihm die Zähne.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe nicht lange nachgeputzt. Es war mir immer schon sehr wichtig, dass es selber richtig Zähne putzen lernt und daher habe ich bei seinem dritten Geburtstag damit aufgehört. Jedes mal, wenn es wieder an der Zeit war, die Milchzähne zu putzen, habe ich mich zu ihm hingestellt und ihn reichlich mit Tipps versorgt. Heute ist er fast acht Jahre alt und putzt seine Zähne wie ein Weltmeister. Ich bin sehr stolz auf ihn, wie er es meistert und meine Entscheidung, so früh damit aufzuhören, bereue ich nicht. Im Gegenteil, es war die beste Entscheidung.

» naty28 » Beiträge: 296 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Gelesen und hört habe ich dazu hauptsächlich Angaben, die sich um das Alter von 6-7 Jahren herum bewegen. Das mit der flüssigen Schrift habe ich schon gehört, ebenso, dass man nachputzen sollte, bis die Kinder in der 2. Klasse sind. Das deckt sich ja in etwa.

Mein Sohn ist 5 1/2 und lässt das Nachputzen seit mindestens einem halben Jahr einfach nicht mehr zu, daran konnte auch mit gutem Zureden nichts ändern. Eigentlich putzt er auch überall, zumindest, wenn ich ihn beaufsichtige und darauf hinweise, wo er noch oder noch etwas mehr putzen sollte. Um das Putzen gründlicher zu mache, haben ich ihm vor einigen Monaten eine elektrische Zahnbürste gekauft. Damit hat er mehr Spaß am Putzen und schrubbt nicht nur lustlos herum. Ich denke, dass es so schon ausreichend ist und er keine Karies bekommen wird.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich habe Angaben gehört, dass man etwa bis zum 7. Geburtstag noch nach putzen soll. Das hängt damit zusammen, dass erst dann bei den meisten Kinder die Feinmotorik so gut entwickelt ist, dass sie diese Aufgabe überhaupt bewältigen können. Das fällt halt eben auch in die Zeit, wo die Kinder schreiben lernen. Und das Schreiben fördert ja auch die Feinmotorik, auch deshalb, weil in der Zeit die Schule in der Regel auch viel dafür tut, die Fingerfertigkeiten der Kinder zu verbessern.

Ich habe bei meinen Kindern unterschiedlich lange nach geputzt. Eines war auch mit neun Jahren noch nicht gewillt, ausreichend gründlich zu putzten, obwohl es in der Lage gewesen wäre. Ein anderes war schon mit fünf immer sehr diszipliniert und hat liebend gerne gründlich und umfassend geputzt. Das kann man eben nicht pauschal sagen. Denn wie man hier sieht, reicht Können alleine nicht aus.

Wenn die Kinder sicher Zahnpasta ausspucken und nicht mehr unbedingt alles schlucken mit Färbetabletten angefangen. Erst in dem Alter, weil man nicht möchte, dass die Kinder diese Farbstoffe schlucken, sondern es schaffen müssen, die überschüssige Farbe auszuspucken. Diese Tabletten zeigen sehr deutlich wo Zahnbeläge nach dem Putzen übrig geblieben sind. Und ich habe sie immer unangekündigt verwendet. Besonders dann, wenn ich den Eindruck hatte, dass mal wieder besonders lustlos geputzt wurde. Das ganze ist keine Strafmaßnahme, sondern eine Maßnahme zu Selbstkontrolle der Kinder. So hat das erstere dann doch gelernt, dass Schludern nichts bringt, weil jede Nachlässigkeit eben Plaque Reste hinterlässt, die so eben sichtbar werden. So wurde begreiflich, an welchen Teilen des Gebisses künftig mehr Sorgfalt erforderlich ist. Und die Kinder lernen das Putzen dieser Stellen eben dadurch, dass sie nach der Färbeaktion die gefärbten Beläge entfernen müssen und so fühlen, wo man die Bürste dazu positionieren muss.

Das Kind, das mit fünf Jahren schon gut geputzt hat, war natürlich stolz, dass es sichtbar besser putzt, als das ältere Geschwisterkind. Dieser Stolz hat es recht gut motiviert, so dass es stets besser putzte, als man es für das Alter eigentlich erwartet hätte. Ich kann allen Eltern nur empfehlen, solche Tabletten gelegentlich mal einzusetzen, um den Kindern die Augen zu öffnen und die Selbstständigkeit zu fördern. Mittlerweile habe ich gelesen, dass es sogar Tabletten geben soll, die alte und relativ frische Beläge unterschiedlich einfärben. Das stelle ich mir toll vor.

Ob man lieber sicherheitshalber stets nach putzt oder die Putzergebnisse häufig kontrolliert, das muss jeder in Absprache mit dem Zahnarzt selbst für sich entscheiden. Ich finde das mit den Tabletten sinnvoller. Aber es ist zugegeben die stressigere Variante als aus Routine täglich nach zu putzen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Die flüssige Handschrift habe ich auch noch nie mit dem Zähne putzen in Verbindung gebracht. Ich würde aber ehrlich gesagt auch sagen, dass es individuell bestimmbar sein sollte und dass man Kinder beim Zähne putzen durchaus begleiten sollte, auch, wenn die Selbstverantwortung dabei eine schon recht große Rolle spielt und man die Verantwortung eben Stück für Stück an die Kinder abgeben sollte.

Laut meinem Zahnarzt ist es aber so, dass man bei Kindern, die noch viel Unterstützung benötigen, durchaus bis zum 10. Lebensjahr Hilfe bei der Umsetzung der Zahnhygiene benötigen. Gerade Stellen, die für Kinder schwierig sind, wie die hinteren Backenzähne oder wenn sie nur recht einseitig putzen, macht es da Sinn. Ich finde, es ist auch nichts dabei, da man das Zähne putzen nur so einüben kann und daher auch durchaus effektiv bei der Zahnhygiene ist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Das mit dem sechsten Lebensjahr habe ich, glaube ich, auch schon gehört gehabt, aber das mit der flüssigen Handschrift habe ich noch nie gehört. Wenn ich das jedoch hier so lese, werde ich vermutlich bis Ende der zweiten Klasse nachputzen, vorausgesetzt mein Sohn lässt das auch zu. Momentan habe ich da weniger Bedenken, aber das könnte sich ja jederzeit ändern, denn kleine Kinder ändern öfters ihre Meinung, gerade wenn es darum geht, dass sie eigenständiger werden wollen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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