Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital aussichtslos?

vom 19.03.2014, 13:35 Uhr

Von der Faustformel dass man bei einer Immobilienfinanzierung idealerweise so an die 30% Eigenkapital mitbringen sollte habe ich ja schon gehört. Aber was wäre denn, wenn man keinerlei Eigenkapital vorzuweisen hat oder dieses einfach nicht einbringen möchte? Platzt dann womöglich die angedachte Immobilienfinanzierung? Würdet ihr Möglichkeiten sehen eine Immobilie seitens der Bank dennoch finanziert zu bekommen und zu welchen Konditionen?

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» schraxy » Beiträge: 1085 » Talkpoints: 52,15 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Rein theoretisch wäre es bei den heutigen Zinsen vermutlich kein Problem, eine Immobilie ohne Eigenkapital zu finanzieren. Nur wird das die Bank in den wenigsten Fällen mit machen, und zwar aus dem Grund, dass jemand, der nicht genug verdient, um sich ausreichend Eigenkapital anzusammeln, sehr wahrscheinlich Probleme mit den laufenden Raten bekommt.

Wenn man ausreichend Eigenkapital hat, dieses aber nicht einsetzen möchte, sind die Verhältnisse natürlich etwas anders. Dann kann man ja nachweisen, dass man eine hohe Sparrate hat, die ausreicht, um die Immobilie zu finanzieren. Außerdem hat man durch das Kapital auch einen gewissen Sicherheitspuffer.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn man Sicherheiten vorweisen kann sollte es möglich sein einen Kredit zu bekommen. Wenn dieser aber ausschließlich Fremdkapitalfinanziert ist, ist die Laufzeit und der zu zahlende Zins höher. Wenn man viel Eigenkapital zur Verfügung hat könnte man auch über ein endfälliges Darlehen nachdenken. Dabei bezahlt man nur den Zins, die Tilgung wird einmalig am Ende fällig.

» Bassaufdreher » Beiträge: 393 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So eine Finanzierung wird sich schwierig gestalten. Wenn man nämlich kein Eigenkapital aufbauen konnte liegt es irgendwie auch fern, dass man die monatlichen und vor allem hohen Raten zahlen kann. Wenn man eine Immobilie finanziert ist das ja keine kleine Summe und da macht es schon Sinn, wenn man nicht die ganze Summe finanziert. Die Raten werden dann eben auch nicht kleiner, wenn man kein Eigenkapital aufzuweisen hat und so ganz ohne Sicherheiten wird es auch nicht gehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Aus Banksicht würde ich nur zu 100 Prozent eine Immobilie finanzieren, wenn man sofort einziehen kann und damit die Miete für eine Wohnung gespart wird. Dann wäre ja Geld frei, was für die Raten genutzt werden kann. Muss man aber Miete und Kreditrate zumindest für eine Zeit bezahlen und hat vorher kein Eigenkapital aufbauen können, dann ist doch mehr oder weniger schon klar, dass man diese Belastung nicht tragen kann.

Es kommt also nicht allein auf das Eigenkapital und die Höhe davon an, sondern auch auf andere Fakten, die bei einer Finanzierung eine Rolle spielen. Wenn ich das mal in Zahlen umsetze und als Beispiel überlege, so käme ich auf folgende Argumente. Ich zahle 350 Euro Kaltmiete. Würde ich jetzt eine Immobilie per Kredit kaufen wollen ohne Eigenkapital, dann würde ich mir maximal 300 Euro Kreditrate gönnen, denn die jetzigen Mietnebenkosten kann man mit den Nebenkosten für eine Immobilie nicht direkt vergleichen.

Sofern ich die Immobilie sofort beziehen kann, kann ich sicherlich auch die Bank überzeugen mir einen Kredit zu geben. Immerhin wäre die monatliche Belastung durch einen Kredit sogar niedriger wie bei der Kaltmiete. Allerdings wäre es mit dem Einkommen von mir und meinem Mann nicht möglich Miete und Kredit gleichzeitig zu zahlen. Und damit würden wir mit Sicherheit keinen Kredit bekommen, wenn die Immobilie zum Beispiel noch saniert oder umgebaut werden müsste.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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