Welche berühmten Tierfriedhöfe gibt es weltweit?

vom 18.03.2014, 01:21 Uhr

Zumindest hier in der Region wurden in den letzten paar Jahren gleich mehrere neue Haustierfriedhöfe eröffnet. Für immer mehr Menschen ist es offenbar wichtig, ihr Haustier nach dessen Tod richtig zu beerdigen und einen Ort zum Trauern zu haben. Das finde ich sehr nachvollziehbar. Ich kenne noch Zeiten, da galten Haustierbestattungen noch als nahezu dekadent. Leuten, die ihr Haustier auf einem Tierfriedhof beerdigen ließen, bekamen oft unterstellt, sie würden ihr Tier vermenschlichen. Tote Tiere landeten damals oft einfach im Müll. Ich selber finde das ziemlich respektlos, schließlich geht es um ein Lebewesen, mit dem man bestenfalls viele gemeinsame Jahre verbracht hat, und das einem emotional immer zur Seite stand. Den Trend zur Haustier-Beerdigung kann ich also wirklich gutheißen.

Wobei es dem Tier selber wohl ziemlich egal ist, was mit ihm nach seinem Tod passiert. Aber ein Grab ist für viele Trauernde einfach wichtig. Ich weiß nicht, wieso das einen Unterschied machen sollte, ob dabei ein Mensch oder ein Tier betrauert wird.

Vereinzelt gab es aber übrigens auch schon früher Tierfriedhöfe. Mir ist einer in Deutschland bekannt, zum dortigen Tierheim zugehörig, der bereits in den 1980er Jahren existierte. Gut, das ist meinem Gefühl nach auch kein so hohes Alter. Aber über 30 Jahre sind es ja mittlerweile doch schon.

Ein allerdings noch weitaus beachtlicheres Alter hat der wohl älteste Tierfriedhof der Welt, der "Hundefriedhof" von Asnières bei Paris. Im Sommer 1899 wurde er bereits eröffnet. Das heißt, er hat heute ein Alter von annähernd 115 Jahren. Das ist ziemlich beeindruckend, finde ich.

Diesen Friedhof habe ich auch selber mal besucht, im Herbst 2008. Die historischen Gräber dort sind nicht weniger interessant als die auf historischen Menschen-Friedhöfen. Vielleicht sogar interessanter. Allein schon die Geschichten, die oftmals hinter den Tieren standen, die dort bestattet wurden. Es waren auch nicht alles Hunde, sondern beispielsweise sind auch ein Rennpferd und ein Affe, der wohl in verschiedenen Filmen mitspielte, dabei. Etwas schade war höchstens, dass der Tierfriedhof ein wenig heruntergekommen wirkte. Aber vielleicht wird sich das bessern, schließlich gibt es einen Förderverein und Besucher lassen gerne kleine Spenden dort zurück. Ebenso kann man gegen ein kleines Spendengeld Broschüren des Tierfriedhofs erwerben, beispielsweise einen Lageplan und ein kleines Heft zur Geschichte des Friedhofs. Lohnenswert fand ich den Besuch auf jeden Fall. Ein paar Euros gespendet habe ich auch gerne. Für Leute, die sich für Friedhofsgeschichte im Allgemeinen interessieren, würde ich den Besuch auf dem Hundefriedhof von Asnières definitiv empfehlen.

Aber welche bekannten Tierfriedhöfe gibt es sonst noch? Gibt es so etwas auch außerhalb Europas? Welche Tiere wurden dort bestattet? Waren es "normale" Haustiere verschiedener Bürger, oder vielleicht die Lieblingstiere einer bestimmten bekannten historischen Person? Wart Ihr schon einmal dort, und wie waren Eure Eindrücke vor Ort?

Da fällt mir gerade ein, dass es ja in Deutschland, in Potsdam, auch noch eine kleine Ansammlung von Tiergräbern gibt. Neben Friedrich dem Großen wurden nämlich auch seine Lieblings-Windhunde beerdigt. Es sind neun Tiere, wobei auf dem gesamten Gelände des Schlossparks Sanssouci auch noch weitere Hunde ohne ein markiertes Grab beerdigt sein sollen. Bemerkenswert finde ich das schon, auch wenn da natürlich ein Unterschied zu einem "echten" Tierfriedhof besteht.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



In früheren Zeiten hatten die wenigstens Menschen Haustiere, sondern nur die besser gestellten. Sie mussten alle sehen, dass sie genug Nahrung für sich selbst hatten und konnten nicht großartig noch zum Beispiel Hunde anschaffen. So ist es zwar grausam, wenn sie Tiere hatten, diese einfach mit dem Müll zu entsorgen, aber wer hatte damals schon die Möglichkeit, ein Tier auf einem Tierfriedhof zu bestatten? Der Alte Fritz hatte in seinem Schlossgarten natürlich die Möglichkeit, seine Lieblinge zu begraben, aber wer hatte schon einen eigenen Garten/Park?

Ich kenne keinen Tierfriedhof. Aber auch in anderen Ländern gibt es alte Tierfriedhöfe, wie beispielsweise in San Francisco. Zur letzten Ruhe gebettet wurden auch Katzen, Hunde, Fische, Mäuse, Ratten und Vögel unter einer grünen Grasdecke in Nähe der Golden Gate Bridge. Ihre Frauchen und Herrchen hatten ihnen Namen wie Bamby, Kitty, Daffy, Bun-Bun, the Duke of Benning usw. gegeben und sie an diesem etwas versteckten Ort zur letzten Ruhe begraben. Hier in San Francisco auf dem Tierfriedhof waren auf einem kleinen, hölzernen Grabstein die Worte geschrieben von Hula-Girl: „We know love, we had this little Dog - The Edwards.“

Der Tierkult im alten Ägypten breitete sich über Vorderasien, Balkan nach Mitteleuropa aus. Soviel ich weiß, wurden Tiere wie wertvolle Rinder auch teils mit im eigenen Grab bestattet. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass nicht nur nur Zeit der Pharaonen Tiere in Ägypten bestattet wurden, sondern etwas später auch in anderen Ländern. Nur sind die Tierfriedhöfe vielleicht nicht mehr erhalten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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