Warendorfer Freiheitsmelder - Ein Fall für den Staatsschutz?

vom 17.03.2014, 21:19 Uhr

Die münsterländische Stadt Warendorf war im letzten und vorletzten Monat in der Zeitung und im Fernsehen zu sehen, da dort so genannte Freiheitsmelder in der Stadt aufgehängt wurden.

Sie sehen aus wie die roten Feuermelder, bei denen man die Scheibe einschlagen und den Knopf drücken muss, um die Feuerwehr zu alarmieren. Bei jedem der besagten Freiheitsmeldern stand ein Spruch über die Freiheit in der Mitte, wie z.B. "Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird". Gut ein Dutzend dieser Melder wurde in der gesamten Altstadt Warendorfs über Nacht an Häuserfassaden angebracht. Dahinter steckt eine Kunstaktion, die sich für mehr Freiheit einsetzen möchte. Wer genau dahinter steckt ist jedoch unbekannt, da die Künstler, sich nur unter dem Pseudonym Lolek und Bolek mit einem Brief an die Lokalpresse gewendet haben.

Das tollste an der Geschichte, war aber, dass sich der Staatsschutz eingeschaltet hat und ermittelte. Da die Sprüche über die Freiheit politische Äußerungen darstellen, wurde wegen politisch motivierter Kriminalität gegen Unbekannt ermittelt. Dafür mussten sich die Behörden viel Häme in der Presse und im Fernsehen gefallen lassen, da die Aktion ja absolut harmlos ist. Die Ermittlungen wurden schließlich eingestellt.

Habt ihr von den Warendorfer Freiheitsmeldern auch gehört? Was haltet ihr von der Aktion? Ich finde die Aktion sehr originell und toll. Wie beurteilt ihr das Verhalten der Behörden, die sofort den Staatsschutz eingeschaltet haben?

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe von dieser Aktion nie etwas gehört und frage mich auch, was sie bezwecken soll. Wurde hier evtl. Sachbeschädigung begangen, um die “Kunstwerke” anzubringen. Letzte Hexennacht hatte ich auch mehrere solcher Kunstwerke am Haus hängen. Zum Glück hat mich deren Entfernung nichts gekostet. Der Staatsschutz wird eingeschaltet, sobald der entsprechende Verdacht vorliegt und irgendetwas muss diesen Verdacht doch erregt haben.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 06.06.2014, 07:35, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Das klingt nach einer interessanten Aktion, die wohl auch einige Leute zum Nachdenken anregen wird. Das hoffe ich zumindest mal. Dass sich die Polizei bzw. der Staatsschutz dafür interessiert, ist für mich nicht verwunderlich. Die Juristerei ist in sich so vollkommen logisch, dass sie von außen manchmal unlogisch und gegen jeden gesunden Menschenverstand gerichtet wirkt.

Aber trotzdem denke ich, dass derartige Haarspaltereien und Kuriositäten besser sind, als ein Rechtssystem, das willkürlich und nach Gefühl entscheidet. In diesem Fall bin ich ganz für die Künstler. Ich würde ihnen sogar wünschen, dass die Sache vor Gericht geht, aber mit einem Freispruch endet. Eine bessere Werbung für sich und vor allem für ihre Sache können sie gar nicht bekommen.

» Rabat » Beiträge: 302 » Talkpoints: 1,76 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Von der Aktion hörte ich erst jetzt. Ich habe versucht, diese Aktion mit Kunst in Verbindung zu bringen, bin aber gescheitert. Was bitte ist an einer Aktion Kunst, die Häuserfronten beschädigt und diese sogenannten Freiheitsmelder anbringt? Diese Aktion ist weder originell noch ein schöpferisches Können. Die Sprüche, die sich auf den Freiheitsmeldern befinden, sind schon dazu geeignet, dass sich der Staatsschutz damit befasst. Keiner kann wissen, was hinter dieser Aktion wirklich steckt. Außerdem liegt zumindest eine Anzeige wegen Sachbeschädigung vor. Durch Aktionen wie diese werden Gelder verschleudert, weil sich Polizei und Staatsschutz darum kümmern muss. Was kann daran originell und toll sein? Die Presse verteilt öfter Häme, weil sie zeitweise nichts anderes hat, worüber sie schreiben könnte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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