Kind verwendet Heizkörper als Xylophon

Im Wohnhaus von Herrn A sind des Öfteren seltsame, metallische Klänge zu vernehmen. Diese sind sehr hart und monoton. Herr A glaubte, dass immer ein metallischer Gegenstand gegen die Dachrinne entlang der Hauswand schlüge, bis Herr A ein Gespräch von Frau G mit ihrem Kind mitbekam, in welchem sich das Kind bessere Stöcke für das Spielen am Heizkörper wünschte.

Herr A mischte sich in das Gespräch ein und klärte Frau G auf, dass die Heizungsrohre die metallischen Geräusche überall hin übertragen würden und dass dieser Lärm mit der Zeit stark auf die Nerven ginge. Frau G meinte nur, dass sie ihrem Kind keinen Wunsch verwehren würde, weil es sonst traumatisiert werden könnte und Herr A sich nicht so anstellen sollte, wenn das Kind ein bis zwei Stunden am Heizkörper schöne Musik mache.

Findet Ihr es in Ordnung, dass ein Kind einen Heizkörper als Xylophon verwendet und dort herumklopft? Würden Euch solche monotone, metallische Geräusche auch stören oder würdet Ihr Euch gar über so viel Kreativität seitens dieses Kindes freuen?

Ich finde das zwar sehr kreativ von dem Kind, aber nicht alles, was kreativ ist, ist auch erlaubt - siehe etwa Graffitis. Als Nachbar muss man natürlich diese Geräusche nicht hinnehmen. Als Mutter würde ich dem Kind ein echtes Xylofon kaufen, mit dem meistens harmonischere Töne gelingen. Außerdem übertragen sie sich nicht durch die Heizungsrohre in die anderen Wohnungen.

Es ist eine Frechheit sein Kind an den Heizungen solchen Lärm machen zu lassen. Sie sollte ihm wirklich ein Xylophon schenken. Und die Begründung ist ja wohl das Allerbeste. Wenn sie dem Kind keinen Wunsch abschlägt, wünsche ich ihr noch viel Spaß. Man lebt nun mal mitten in einer Gesellschaft und nicht alleine im Wald. Da muss man sich an gewisse Regeln halten. Und je früher sie ihrem Kind diese Regeln beibringt, desto besser. Immerhin ist es ebenso zu einem Leben in einer Gesellschaft verdammt.

Also mich würden diese Geräusche wohl auch sehr stören. In den anderen Wohnungen kommt es ja wirklich als Lärm an und keineswegs als Musik. Herr A. sollte sich an den Vermieter wenden. Ein weiteres Gespräch mit der Frau bringt wohl nicht viel.

Schöne Musik? Na ja, ich weiß nicht. Ich wäre wahrscheinlich mehr als genervt davon, wenn mein Kind ständig auf dem Heizkörper herumtrommeln würde und würde das ganz schnell unterbinden. Nicht nur meinen Nachbarn zuliebe, sondern auch meinen eigenen Ohren. Natürlich ist es in anderen Wohnungen auch zu hören, wenn jemand meint, auf der Heizung "Musik" machen zu müssen. Wenn die gute Frau das nicht weiß, sollte man vielleicht auch ein paar Mal gegen die Heizung hauen, damit sie das mal hört. Ansonsten würde ich auch eine Beschwerde beim Vermieter nicht für übertrieben halten.

Es ist ja schön, dass sie Frau so ein musikalisches Kind hat. Aber wenn der Junge gerne Xylophon spielen möchte, dann soll sie ihm doch einfach ein richtiges kaufen. Klar, so ein kleines Kinder-Glockenspiel kann schnell langweilig werden und ein großes auf einem Ständer ist mit Sicherheit sehr teuer, aber sie könnte ihn ja auch in der Musikschule anmelden, damit er das spielen kann. Dauerhaft die Nachbarn mit dem Heizungsgetrommel nerven geht jedenfalls überhaupt nicht.

Ein Xylophon für Kinder kostet zwanzig Euro, also wenn die Frau ihrem Kind keinen Wunsch abschlagen kann, dann ist doch ein Xylophon für den Preis mal so nebenbei auf jeden Fall drin, oder? Um ehrlich zu sein würde ich mich ärgern, wenn meine Nachbarn die ganze Zeit solche merkwürdigen Geräusche machen würden, immerhin muss man in einem Mehrfamilienhaus auch einmal Rücksicht auf die anderen nehmen und ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es wirklich so gut klingt, wenn ein Kind eine Heizung als Instrument benutzt.

Um ehrlich zu sein weiß ich auch gar nicht, ob die Heizung durch diese ganze Geschichte auch kaputt gehen kann. Eine Heizung ist doch gar nicht dafür gemacht, dass ständig auf dieser mit Stöcken herumgeschlagen wird. Durch das Schlagen mit Stöcken auf der Heizung entstehen doch auch Erschütterungen, ob das so gut ist? Natürlich ist das Kind bis zu einem gewissen Grad auch sehr kreativ, aber es ist eben nicht mehr schön, wenn es so ausartet. Ich kann nicht verstehen, wieso es von der Mutter nur als schöne Musik bezeichnet wird.

Ich würde mich sicher auch nicht darüber freuen, dass das Kind stundenlang mit Stöcken gegen die Heizkörper schlägt und damit das ganze Haus belästigt. So etwas muss doch einfach nicht sein. Ich frage mich nur auch, wie die Mutter davon sprechen kann, dass das Kind schöne Musik macht. Mich würde es schon als Mutter stören, wenn ich daneben sitzen würde, wenn das Kind eine Stunde oder länger mit Stöcken gegen die Heizung schlägt. Dass es durch die Übertragung der Rohre in anderen Wohnungen vielleicht sogar noch schlimmer mit dem Lärm ist, sollte die Mutter eigentlich auch verstehen.

Außerdem denke ich auch, dass es für die Heizung nicht gerade gut ist und man es darum schon dem Kind verbieten sollte, um die Heizung nicht zu beschädigen. Dass sie dem Kind aufgrund eines befürchteten Traumas keinen Wunsch verwehrt, finde ich schon sehr schwierig und ich glaube, dass man mit solchen Menschen nicht vernünftig reden kann. Darum würde ich die Sache wohl mal beim Vermieter oder beim Verwalter ansprechen. Vielleicht gibt es ja noch andere Bewohner, die sich gestört fühlen und die sich vielleicht mit Herrn A zusammentun, wenn sie die Ursache des Lärms wissen.

Ja, meine Kinder waren auch immer sehr fasziniert vom schaurigen Klang der Heizkörper. Ich war aber so eine böse Mutter, dass ich ihnen diesen Wunsch ausgeschlagen habe und das sogar mehrmals. Mein Gott, jetzt sind sie alle traumatisiert und ich bin schuld. Gleich morgen gehe ich mit ihnen allen zum Therapeuten.

Zurück zum Ernst des Lebens: Natürlich kann man Kindern da eine Alternative anbieten. Ein richtiges Xylophon, Trommeln, Tamburin, Triangel, Klanghölzer und so weiter eignen sich prima für kleinere und größere Kinder um musikalische Bedürfnisse auszuleben. Und ein wenig Rücksicht auf Nachbarn sollten auch Kinder lernen. Sonst werden sie spätestens dann traumatisiert, wenn sie überall gemobbt werden, weil sie sich zu Lasten der Nerven ihrer Mitmenschen verhalten.