Frau verdient mehr als Mann - schlecht angesehen?
Bei meinem Freund in der Familie gibt es eigentlich nur Akademiker, die Oma hat nicht studiert, aber alle anderen mütterlicher und väterlicherseits sind Akademiker und verdienen auch nicht schlecht. In der Regel arbeiten immer Mann und Frau, auch wenn kleine Kinder da sind. Es gibt eigentlich nur ein Fall, wo das nicht so ist, da arbeitet nämlich nur die Frau und der Mann nicht oder eben nur wenig. So wirklich weiß eigentlich niemand, was der macht, er behauptet selbst, er würde was mit Computern machen und er besucht auch dauernd irgendwelche Fortbildungen und Seminare. Aber die beiden sind eben schon verheiratet, haben einen Jungen der jetzt auch bald mit dem Studium beginnt und die Arbeitssituation des Mannes ist die ganze Zeit über so gewesen.
Die Großmutter meines Freundes ist da sehr altmodisch eingestellt und sie findet das unmöglich, dass die Frau die Familie über dem Wasser hält, während der Mann nichts macht oder eben immer noch nach etwas sucht, was er gerne machen würde. Auch der Vater meines Freundes schimpft gerne Mal. Dabei ist die Familie aber nicht arm oder so, eigentlich verdient die Frau ganz gut und sie haben keine Geldsorgen und auch ein schönes Haus. Dennoch habe ich bei diesem Paar eben häufiger mal das Gefühl, dass es eben nicht als normal angesehen wird, dass die Frau mehr verdient, irgendwie haben alle noch die umgekehrte, meiner Ansicht nach altmodische Vorstellung im Kopf, dass der Mann mehr verdienen muss.
Mein Freund selbst hat mir schon häufiger gesagt, dass er sich bei unserem Kind Elternzeit nehmen möchte und da werde ich die Familie ja dann auch mit meinem Geld über Wasser halten. Ich frage mich jetzt schon, wie das wohl aussehen wird und ob mein Freund dann auch von seinen Verwandten deswegen bemäkelt wird. Dabei finde ich das eigentlich optimal, weil ich nämlich nicht zu Hause bleiben wollen würde und es gut finde, dass mein Freund das möchte. Mein Freund hat sich auch mal die Mühe gemacht unsere zukünftigen Gehälter in Bezug auf unser Bundesland zu vergleichen und hat da auch direkt festgestellt, dass ich später mehr verdienen werde, als er als Richter oder Staatsanwalt.
Ich selbst finde das jetzt nicht schlimm und verstehe nicht, wieso die Rolle der Frau auf diese Art und Weise irgendwie immer noch ein bisschen herabgesetzt wird. Auf der einen Seite möchte ich jetzt natürlich keinen Partner haben, der gar nicht arbeitet oder nur sehr wenig verdient, auf der anderen Seite aber finde ich es normal, dass man als Frau mit gutem Beruf später auch mal Alleinverdiener sein kann, wenn Situationen aufkommen, wie eben bei uns mit dem Kind oder ähnliches. Wenn man sehr konventionell eingestellt ist, wie die Großmütter, dann schaut das vielleicht erstmal befremdlich aus, aber wenn man doch meint, Mann und Frau wären heute gleichberechtigt, dann sollte so was meiner Meinung nach auch dazu gehören und als selbstverständlich angesehen werden. Wie seht ihr das?
Ich finde es nicht befremdlich, wenn die Frau mehr verdient als der Mann. Das war bei mir und meinem geschiedenen Mann auch zeitweise der Fall. Ich weiß auch gar nicht so recht und frage auch nicht danach, wer in einer Partnerschaft mehr verdient oder nicht. In meiner Bekanntschaft kommen alle Variationen vor.
Ich sehe es allerdings nicht so, dass ich denjenigen als Verdiener ansehe, der "arbeitet", während der andere zu Hause bleibt und die Kinder versorgt. Denn in einer Ehe gehört der Verdienst ja rechtlich gesehen beiden. Der eine arbeitet halt außerhäuslich und der andere schmeißt den Haushalt.
Zunächst einmal finde ich es absolut albern, dass dein Freund dir schön vorrechnet, dass du später einmal viel mehr verdienen wirst, als er. Wie du bereits in zahlreichen Beiträgen erwähnt hast, wirst du wohl noch eine ganze Weile damit beschäftigt sein, deine Karriere aufzubauen und wie es dann aussieht, wenn es tatsächlich so weit ist und du arbeitest, kannst du doch noch gar nicht wissen.
Zudem wurde dir hier auch mehrmals geschrieben, dass du nicht so dermaßen darauf beharren solltest, dass du später einmal enorm viel Geld verdienen wirst, Möglicherweise wirst du später auch überhaupt keine Arbeit finden, weshalb ich es auch ein wenig albern finde, so etwas jetzt schon zu planen und so damit zu prahlen. Solange du keinen Arbeitsvertrag in der Tasche hast, steht doch noch alles in den Sternen und da würde ich mich an deiner Stelle auch nicht zum Himmel loben. Der Fall kann nämlich tief sein.
Im Prinzip ist es heutzutage auch lächerlich, zu sagen, dass der Man mehr verdienen muss, als die Frau, um angesehen zu sein. So eine Einstellung finde ich kindisch und auch sehr zurück geblieben. Würde ich auf Leute treffen, die diese Einstellung hätten, müsste ich mit dem Kopf schütteln. Die Zeiten, in denen die Frauen am Herd stehen und kochen, während die Männer arbeiten gehen und das Geld nach Hause bringen, sind glücklicherweise schon längst vorbei. Stattdessen ist es normal, dass auch Frauen arbeiten und von daher ist es auch völlig normal, dass auch Frauen mehr verdienen können. Immerhin sind wir in Deutschland sogar schon so weit, dass wir eine weibliche Bundeskanzlerin haben, weshalb spätestens da jedem klar sein sollte, dass es nicht immer so sein muss, dass der Mann mehr verdient, als die Frau.
Würde mein Freund weniger verdienen als ich, wäre mir das ziemlich egal. Wichtig wäre mir nur, dass er überhaupt arbeiten gehen würde. Dass ein Mann nur zu Hause auf dem Sofa sitzt, während die Frau regelmäßig arbeiten geht und für ihn sorgt, geht nun wirklich nicht und ich bin auf jeden Fall für Gleichberechtigung. Dabei ist es wirklich egal, wer wie viel verdient, wenn jeder in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen.
Ich denke, dass man aber auch nicht jedem Menschen auf die Nase binden muss, wie viel man verdient. Von daher werden andere Leute im Prinzip auch gar nicht wissen können, wer mehr verdient und von daher glaube ich kaum, dass man von der Gesellschaft deshalb kritisiert werden sollte. Und wenn das doch der Fall sein sollte, dann würde ich darüber lachen können, weil ich das doch sehr primitiv und kindisch finde.
Man muss sich doch keinen Gehaltszettel an die Stirn heften um etwas Wert zu sein. Deine Beiträge erscheinen hier leider oft ziemlich oberflächlich und vor allem erscheinst du so, als ob du dein ganzes Leben nur nach dem Geld ausrichten würdest, was an sich sehr schade ist.
Es ist doch völlig egal, wer nun mehr in einer Beziehung verdient und wer den anderen vielleicht auch nur mit durchzieht. Selbst wenn eine Frau mehr verdient, ist das doch in der heutigen Zeit kein Problem mehr. Für mich spielt das beispielsweise keine Rolle und mir ist es wichtiger, dass mein Partner mit seiner Arbeit glücklich ist. Das Geld ist doch wirklich nur Nebensache, irgendwie kommt man auch immer über die Runden. Ich würde mich da nun aber auch nicht als große Geschäftsfrau hinstellen, wenn ich mehr verdienen würde, man teilt sich das Geld doch auch in einer Partnerschaft und da passt das schon.
Du scheinst mir momentan wirklich mehr Wert auf Geld, als auf emotionale Werte zu legen und das ist schade. Die Welt ist sicherlich ganz schön, wenn man sich nicht sorgen muss, aber es ist sicherlich noch schöner geliebt zu werden. Wenn man sich beispielsweise in einen Künstler verliebt, ist auch nicht garantiert, dass dieser immer Geld nach Hause bringt, aber man liebt ihn doch und bei dir scheint es so zu sein, dass deine erste Frage nach dem Verdienst und zukünftigen oder bestehenden Beruf ist, was einfach zu oberflächlich ist.
Kannst du dir vorstellen, dass hier nicht die die veralteten Ansichten das Problem sind, sondern weil ein Mann mit einem erwachsenen Kind noch nicht seinen Weg gefunden hat? Ehrlich gesagt finde ich diese Situation auch recht befremdlich, wenn man in dem Alter noch nicht weiß was man beruflich wirklich machen will. Und ob die Familie Geldsorgen hat oder nicht, wirst du kaum beurteilen können.
Wenn ein Mann, der vermutlich um die 40 Jahre ist, noch keine berufliche Perspektive hat, dann ist das schon recht eigenartig. Wenn dagegen ein Mann die Elternzeit nimmt, aber danach zurück in das normale Berufsleben will, ist das doch eine komplett andere Situation.
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