Schon mal bereut Partner auf eigene Kosten leben zu lassen?
Ich habe hier mal in einem anderen Thread nachgeforscht, wie das bei euch ist, wenn der eine Partner deutlich mehr Geld verdient, als der andere, beispielsweise, weil der eine eben schon arbeitet und der andere noch studiert oder in der Ausbildung ist oder weil man einfach in dem einem Beruf mehr Geld verdient, als in dem anderen. Damals kamen von vielen Mitgliedern Beiträge, die darauf schließen ließen, dass es als ''normal'' gelten würde, dass man seinen Partner am eigenen Geld teilhaben lässt, wenn man selbst weniger verdient. Meistens waren es Frauen die dann vom Geld des Mannes gelebt haben, in einigen Fällen war das auch anders herum.
In meinem Familienkreis war das auch nicht anders, früher galt es ja als normal, dass Frauen als Hausfrauen endeten und dann mussten sie eben vom Geld des Mannes leben. Als ich selbst herangewachsen bin, kam mir das aber immer sehr dubios vor, wenn ich ehrlich bin, ich konnte da ganz oft einfach den Standpunkt nicht nachvollziehen, weil ich mich selbst nicht dabei wohl fühlen würde, auf die Kosten meines Partners zu leben, aber ganz besonders hätte ich auch nicht so viel Lust, mein Geld mit jemandem zu teilen. Das sind ja dann auch keine kleinen Summen, die man da teilt. oft werden Mieten ganz übernommen und auch für die Versorgung gezahlt, was ich schon ziemlich hart finde. Ich weiß nicht, ob es mir so einfach fallen würde, meinem Partner all das zu bezahlen, ich denke da wäre ich wohl doch eher zu egoistisch für.
Manchmal ist es aber eben leider auch so, dass man es am Ende auch bereuen kann, wenn man das so handhabt, so war es jetzt bei einem Bekannten von mir. Seine Freundin ist mit mir zur Schule gegangen und hat ihr Studium danach begonnen und für die Zeit bei ihm gelebt. Sie wollte kein Geld ihrer Eltern annehmen, weil sie sich mit diesen nicht so gut verstanden hat, irgendwie hat sie es dann als selbstverständlich angenommen, dass er sie durchfüttert, wenn sie bei ihm einzieht und so war es dann auch. Ich denke, dass er am Anfang auch gar nicht so viel dagegen hatte, denn er hat nicht schlecht verdient und da hat er das eben gemacht.
Auf jeden Fall ist die Beziehung jetzt nach zwei Jahren in die Brüche gegangen und sie hat auch ihr Studium abgebrochen und möchte nun eine Ausbildung anfangen und wieder zu Hause bei ihren Eltern einziehen. Von meinem eigenen Freund habe ich dann auch erfahren, dass unser Bekannter nun auch ein bisschen angefressen ist, weil er sich ziemlich ausgenutzt vorkommt, weil seine Exfreundin so lange von seinem Geld gelebt hat und er eigentlich nichts davon hatte. Auch Kleidung und andere Dinge musste er ihr auf diese Weise kaufen, da sie eben gar kein eigenes Geld hatte.
Habt ihr selbst schon mal eine ähnliche Situation erlebt? Habt ihr es bereut, dass ihr habt euren Partner dann auf eure Kosten habt leben lassen, weil dieser kein eigenes Geld hatte? Findet ihr es nach einer schlechten Erfahrung jetzt im Nachhinein immer noch normal, dass man das so macht?
Wenn man sich selbst dazu entscheidet, den Partner finanziell zu unterstützen und man es aus eigenen Stücken macht, dann gibt es auch nichts, was man später bereuen könnte. Immerhin ist es doch absolut selbstverständlich, dass man den Partner finanziell unterstützt, wenn man zusammen wohnt und der Partner nicht viel Geld hat. Gerade dann, wenn man selbst Geld verdient, während der Partner noch studiert, dann ist es doch normal, dass man ihm finanziell ein wenig hilft. Zwar sollte der Partner sich nach Möglichkeit auch beteiligen, wobei ich nicht finde, dass man ganz strikt die eigenen Ausgaben trennen sollte. Es ist doch nicht schlimm, wenn der eine dann eben öfters einkaufen geht, als der andere und ich finde es auch ein wenig albern, da so penibel auf das Geld zu achten. Jeder sollte einfach so viel zahlen, wie er kann.
Dass man nach einer gescheiterten Beziehung bereut, so viel Geld für den Partner ausgegeben haben, finde ich wirklich albern und ich kann so eine Einstellung nicht nachvollziehen. Das kommt für mich so herüber, als wenn die Person extrem geizig wäre und am liebsten das Geld zurück fordern würde. Das finde ich jedoch schwachsinnig. Immerhin war man doch glücklich in der Beziehung und man hat dem Partner doch gerne geholfen. Und solange man sich zu dem Zeitpunkt sicher war, dass man das Richtige tut, gibt es auch nichts zu bereuen.
Ich würde niemals auf die Idee kommen, meinen Partner später vorzuwerfen, ich hätte so viel Geld für ihn ausgegeben, während ich nichts bekommen habe. Immerhin hätte mich doch niemand dazu gezwungen, das zu tun und von daher wäre das meine Entscheidung gewesen. Zudem hätte sich das Ganze auf jeden Fall auch gelohnt, da ich mir zu dem Zeitpunkt eben sicher war, dass die Beziehung halten würde. Und deshalb kein Geld für den Partner auszugeben, weil man sich nicht sicher sein kann, dass die Beziehung für immer halten wird, ist ja auch schwachsinnig.
Wie muss sich dieser Mensch erst ärgern, wenn er mal nachrechnet, wie viel Zeit er für seine Freundin verschwendet hat! Es war seine Entscheidung und sich hinterher darüber zu ärgern ist einfach nur lächerlich. Bevor er das nächste Mal eine Beziehung eingeht, sollte er die finanziellen Beteiligungen am Alltag vielleicht im Vorfeld klären.
Ich finde die Einstellung auch ganz seltsam. Eine Beziehung zu haben, heißt doch auch mit jemanden das Leben zu teilen. Mir ist Geld dabei überhaupt nicht wichtig und ich hatte noch keine Beziehung, in der das jemals zum Problem geworden ist. Dabei hatte ich schon eine, in der das Geld sehr ungleichmäßig verteilt war.
Wir haben uns unsere erste gemeinsame Wohnung gemietet, aber dann habe ich meinen Job verloren und konnte keine Miete mehr zahlen. Ich wäre ja zurück zu meiner Mutter gezogen, aber das wollte er nicht. Also hat er die volle Miete gezahlt. Als ich dann wieder einen Job hatte, habe ich mal knapp 2000 Euro investiert, damit wir uns ein Auto kaufen konnten. Das alles im ersten Jahr unserer Beziehung. Nach zwei Jahren habe ich Schluss gemacht. Er bekam das Auto, ich einen alten Computer und wir haben uns nicht eine Sekunde über Geld gestritten.
Meine Schwester hat mit ihrem Freund eine Tour gemacht und kam dann auch bei uns vorbei. Da habe ich mitbekommen, dass sie eine Liste führte. Wann sie für wie viel Geld einkaufen war, wann er wie viel ausgegeben hat. Am Ende kam raus, dass sie ihm 23 Euro und ein paar Zerquetschte schuldet. Ich würde meinen Urlaub mit meinem Freund ungern damit beenden, dass ich ihm so eine lächerliche Summe gebe. Warum auch? Ist er sonst sauer, weil ich es ihm nicht wert bin, weil es ihm der Urlaub mit mir nicht wert gewesen ist?
In einer Beziehung geht es um Nehmen und Geben. Nicht nur beim Einkaufen. Welcher Film wird geguckt, was wird gekocht, wer bekommt mehr Streicheleinheiten, wie oft zeigt man sich seine Liebe. Wo kämen wir denn da hin, wenn wir da überall mitzählen würden? Das wäre dann keine Liebesbeziehung mehr, sondern eine geschäftliche. Und eine solche will ich mit meinem Partner nicht haben. Und dann kann ich es auch nicht im Nachhinein bereuen, dass wir keine Geschäftsbeziehung hatten. Ich wollte eine Liebesbeziehung und habe eine bekommen.
Auch ich habe mal meine Ex-Freundin bei mir leben und wohnen lassen. Zunächst einmal waren wir beide arbeiten und haben somit gutes Geld verdient. Nach einiger Zeit wurde sie jedoch träge und ließ einiges schleifen. Nun gut ich ging davon aus, dass es eine Phase ist. Dann wurde sie arbeitslos und der Gang ging weiter. Ich habe sie knapp 12 Monate finanziell in allen Lebenslagen unterstützt. Das bedeutet in puncto Bekleidung, Lebensmittel, Miete, Strom, Handy usw. Auch teilweise die Spritkosten, weil ich jedoch auch mitgenommen wurde, empfand ich dies als fair. Bekleidung empfand ich auch wichtig, weil eine „Pennerin“ möchte, man ja als Partnerin nun auch nicht begrüßen müssen und so wird es mit dem neuen Job eben nichts.
Doch auf die Dauer bekam ich mehr und mehr das Gefühl, dass man das auch ausgenutzt hat. Irgendwie wollte der neue Job nicht kommen. Wenn ich von der Arbeit kam, war die Wohnung ein Chaos, gespült wurde nicht, Mittag- oder Abendessen gab es nicht usw. Wenigstens das habe ich erwartet, wenn man den ganzen Tag zu Hause ist. Auf die Dauer erfuhr ich noch, dass man mich die ganze Zeit fein betrogen hat. Auch wenn zwischenmenschlich immer weniger durch den Stress und die wenige Zeit lief, war ich jedoch erbost und sauer. Ich dachte mir halt, dass das wohl der Dank für meine Gutmüdigkeit sein muss. Also war die Trennung eine beschlossene Sache.
Mittlerweile muss ich sagen, auch wenn einiges aus freien Stücken damals geschah, bereue ich es meine Ex-Partnerin finanziell so unterstützt zu haben. Ich glaube jedoch, dass es bei mir eher an der gesamten Situation gelegen hat, um heute sagen zu können, dass ich es bereue. Im Grunde glaube ich auch, dass es mir kein zweites mal mehr passieren wird, weil ich das nicht noch mal zulassen werde. Doch wenn man jemanden wirklich aufrichtig liebt, so wie ich meine jetzige Partnerin, dann würde ich es wohl wieder tun. Mit dem Unterschied, dass ich jetzt merken würde, wenn man es ausnutzt oder nicht.
Die oben geschilderte Situation finde ich schon irgendwie extrem und ich käme selbst nie auf die Idee, mich über einen derart langen Zeitraum ausschließlich von meinem Partner sponsern zu lassen. Wenn man sich um die gemeinsamen Kinder kümmert und nur einen kurzfristigen Notstand überbrücken muss, mag das in Ordnung sein, aber bei einer Studentin hätte ich eigentlich schon erwartet, dass man nebenbei ein paar Stunden arbeiten geht oder dann eben doch auf den Unterhalt der Eltern zurückgreift; das ist in diesem Fall ja keine Schande, sondern schlichtweg deren Pflicht.
Ansonsten bin ich selbst gerade nicht in der Rolle, meinen Partner finanzieren zu können, vielmehr unterstützt er mich ein wenig im Studium. Natürlich beteilige ich mich an den Kosten für Miete und Lebensmittel, dennoch zahlt er einfach mehr, gerade was gemeinsame Freizeitaktivitäten und dergleichen betrifft. Ich weiß natürlich, dass da ein Ungleichgewicht herrscht, kann mir aber dennoch nicht vorstellen, dass es bei einer möglichen Trennung deswegen Krach geben wird.
Ich sehe es so, dass man mich ja freiwillig unterstützt hat, vermutlich aus dem Wunsch heraus, die geplanten Freizeitaktivitäten nicht alleine verbringen zu müssen und mit einem Partner durch das Leben gehen zu können. Solange die Beziehung andauerte, unterstützte man immer gerne. In diesen Situationen hat es für mich dann eher mit Frust und Trennungsschmerz zu tun, wenn man zumindest kurzzeitig die finanziellen Zuwendungen kritisiert. Besonders reif ist es jedoch nicht und ich hoffe, dass dein bekannter sich nach einer gewissen Zeit auch erinnert, dass er ein schönes Leben mit seiner Partnerin hatte, all diese Zuwendungen völlig freiwillig waren und diese Partnerin ihm das scheinbar wert war.
Nach dem Ende einer Beziehung ist man immer schnell beim Bereuen, aber ich finde, dass man zu seinen Entscheidungen stehen muss. Wenn man sie ausgehalten hat, dann ist es nun mal so und dann ist es wahrscheinlich auch aus Liebe geschehen und nicht weil man mal eben zu viel Geld übrig hatte. Deswegen finde ich es sinnlos, nach der Trennung dann eine große Rechnung zu machen um dann zu sagen, dass man es bereut.
Eine Partnerschaft sollte ein Geben und Nehmen sein. Ich finde es normal, dass man sich unterstützt und wenn man sich beispielsweise einig ist, dass der arbeitende Part dem Studenten das Leben, dann ist es doch auch in Ordnung. Man kann ja nicht bei jedem Studium nebenbei so gut arbeiten gehen und da ist es schon eine große Entlastung, wenn einer dann die Kosten tragen kann. Zudem kann der Student ja dann auch die Wohnung aufräumen und in Schuss halten und es eben anders wieder gut machen.
Ich finde, dass man nicht so auf seinem Geld sitzen muss. In einer Beziehung kann man die Finanzen doch teilen. Man muss sich eben vertrauen können und sich kennen und dann klappt das auch. Wenn man es aber mal gerne gemacht hat, sollte man so etwas nicht bereuen. Die Beziehung hatte ja sicherlich auch mal schöne Seiten und dem Geld sollte man am Ende nicht nachtrauern.
Als ich mit meinem Freund zusammenzog, war mir von Anfang an klar das ich ihn finanziell mit unterstütze, da er sich noch in der Ausbildung befindet. Das war für mich nie ein Problem, da er ja was tut. Würde er nur Zuhause rum hängen und nicht arbeiten gehen, wäre das was anderes gewesen. So aber erhält er nun mal einfach weniger Geld für seine Leistung. Er war mir halt wichtig, und unser Zusammenleben. Und nicht wer wie viel Geld beisteuert. Und selbst jetzt, wo es auseinander gegangen ist, bereue ich keine Sekunde wie ich mich entschieden habe. Schade das es nicht funktioniert hat, aber ich weiß ja weshalb ich das so gemacht habe.
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