Sich über ständig kranke Kollegen ärgern

Ich habe eine 28-jährige Kollegin, Typ "besonders witzig und schön", die ständig krank ist. Und wenn sie nicht krank ist, dann hat sie Urlaub. Warum meine Chefs das mitmachen, ist mir völlig unverständlich. Jetzt war ich Donnerstag und Freitag mit Magenkrämpfen Arbeiten, da ich meine Kollegen und Chefs nicht im Stich lassen wollte, und höre, das diese Kollegin, vermutlich wegen einem querliegenden Pups, mal wieder krank ist. Wenn man mich fragt, macht sie blau, denn wer ist bitte alle zwei Wochen krank? Aber als ich dort saß, und mir war wirklich nicht gut, da hat mich das schon sehr wütend gemacht.

Ich frage mich jetzt, ob ich diese Kollegin mal ansprechen soll, oder mit der Chefin reden soll, das wir uns wegen Personalmangel immer zur Arbeit schleppen, und gewisse Personen immer krank wären. Das Gehalt könnte man ja schließlich auch einer Person zahlen, die etwas zuverlässiger ist.

Die Kollegin wirst du ganz sicher nicht ändern können, von daher bringt es dir auch herzlich wenig, wenn du dich darüber aufregst. Nehme das einfach als Tatsache hin und damit hat sich die Sache eigentlich erledigt. Wenn du die Kollegin oder den Chef ansprichst, wirst die Situation eher eskalieren und das Betriebsklima verschlechtern als dass du etwas erreichst. Es ist auch gar nicht deine Sache, über Konsequenzen für die Kollegin nachzudenken, das ist Chefsache. Wenn die Chefs das Verhalten akzeptieren, wirst du das auch müssen.

Außerdem spekulierst du wild über die Krankheit der Kollegin. Du weißt doch gar nicht, was sie wirklich hat. Es ist offensichtlich, dass du sie überhaupt nicht ausstehen kannst und deshalb vermutest, dass sie blau macht, ohne überhaupt irgend etwas über den Zustand der Kollegin zu wissen. Damit bestätigst du nur deine schlechte Meinung über sie, aber dieser Prozess geht nur in deinem Kopf ab und hat gar nichts mit Tatsachen zu tun.

Ich glaube du bist eine typische "Retterperson" zu sein. Du scheinst zu glauben, dass ohne dich die Firma zu Grunde geht. Deshalb gehst du trotz Krankheit arbeiten. Und du bist natürlich sauer auf alle, die nicht den gleichen Eifer zeigen. Wenn du trotz Magenkrämpfen unbedingt arbeiten willst ist das deine Sache. Niemand kann dich dazu zwingen und du brauchst auch nicht von anderen erwarten, dass sie ihre Gesundheit für die Firma aufs Spiel setzen. Und der Firma tust du sicherlich auch keinen Gefallen, wenn du deine Kollegen ansteckst, krankheitsbedingt einen kritischen Fehler machst oder durch Spätfolgen irgendwann eine längere Zeit ausfällst.

Ich denke auch, dass du da nichts wirst machen können und an deiner Stelle würde ich es noch nicht einmal versuchen, mit der Kollegin oder auch der Chefin zu reden. Eine Chefin merkt doch in der Regel recht genau, was im Team abläuft und natürlich bekommt sie es auch mit, wenn eine Person ständig krank ist. Dass du dich noch krank zur Arbeit schleppst und damit eine Ansteckung anderer Kollegen riskierst, kann aber auch nicht die Lösung sein.

Dass man sich dann noch mehr ärgert, wenn man sich selber nicht gut fühlt und die Kollegin schon wieder krank ist, ist mir schon klar. Aber trotzdem denke ich, dass man einen Mittelweg finden sollte, dass man sich zwar nicht wegen jedem bisschen krankschreiben lassen sollte, aber eben auch nicht bei stärkeren Beschwerden zur Arbeit gehen sollte.

Vielleicht hat deine Kollegin eure Chefs ja nicht nur mit ihrem Charme umwickelt, sondern ihnen auch erzählt, warum sie im Vergleich zu anderen Kollegen relativ häufig krank ist? Vielleicht hat sie selbst eine Krankheit, die chronisch ist oder zumindest häufig auftritt, vielleicht gibt es ja auch ein kleines und bedauerlicherweise recht häufig krankes Kind. Die Möglichkeiten sind da vielfältig und egal, ob zwischen deinen Chefs und der Kollegin eine Aussprache stattgefunden hat, glaube ich nicht, dass du etwas ändern kannst. Deine Chefs sind bestimmt nicht auf den Kopf gefallen und sehen die Krankheitstage deiner Kollegin; da obliegt es ihnen, eine Entscheidung zu treffen oder ein Gespräch mit der Mitarbeiterin zu führen.

Du könntest höchstens mal bei der Kollegin nachfragen, warum sie denn gefehlt hat, vielleicht kommt ja dann eine Situation zutage, für die du mehr Verständnis hättest. Allerdings würde ich in einem Gespräch unter Kollegen dringend von Vorwürfen abraten. Wenn deine Kollegin einen triftigen Grund für ihr Fernbleiben hat, hilft ihr ein schlechtes Gewissen auch nicht weiter. Wenn sie hingegen nur die Kranke simuliert, wird sich das wohl auch nicht ändern lassen.

Dass du dich ärgerst, wenn Arbeit an dir hängen bleibt, kann ich aber auch irgendwie verstehen. Dennoch macht es keinen Sinn, sich krank zur Arbeit zu schleppen. Wenn man nur ein Wehwehchen hat, das sich mit einer Schmerztablette leicht bekämpfen lässt, kann man auch arbeiten gehen. Und wenn es so schlimm ist, dass man sich nur quälen würde, muss man dann eben doch einen Tag im Bett bleiben. Vielleicht wird deine Frustration bezüglich deiner Kollegin ja auch geringer, wenn du dich selbst von dem Zwang befreist, ihr Fehlverhalten ausbügeln und krank in die Arbeit gehen zu müssen.

Ich würde an deiner Stelle nicht deswegen zur Chefin gehen und es ihr sagen, dass die Kollegin ständig fehlt. Damit riskierst du dann unter Umständen selber Ärger ein. Denn deine Chefin merkt es schon selber, wenn einer deiner Kollegin ständig nicht zur Arbeit erscheint und so oft, wie deine Kollegin wohl fehlt, wird es sicher nicht lange dauern, bis die eine Abmahnung bekommt.

Was ich aber nicht nachvollziehen kann, ist, dass du trotz Krankheit zur Arbeit kommst. Denn wenn man krank ist, ist man krank und man kann getrost ohne schlechtes Gewissen zu Hause bleiben. Dann muss deine Chefin eben improvisieren und dafür, dass man krank ist, braucht man wirklich nicht zur Arbeit kommen. Da sollte man sich besser erholen und sich auf keinen Fall überanstrengen.

Ich kann das sehr gut nachvollziehen wie es dir ergehen muss. Ich an deiner Stelle würde auf jeden Fall mal mit der Kollegin reden und sie darauf aufmerksam machen das es langsam sehr auffällig wird das sie ständig krank ist und nicht zur Arbeit erscheint. Dein Chef sollte es eigentlich auch bemerken, wenn diese Person alle zwei Wochen krank ist, denn das ist definitiv nicht möglich, es sei den die Person hat irgendeine schlimme Krankheit. Ansonsten fällt mir keine andere Erklärung für das Fernbleiben deiner Kollegin ein.

Bei uns gab es auch so eine Kollegin. Wann immer wir zusammen Schicht hatte,. war sie auf dem Plan für den heutigen Tag entweder durchgestrichen, sprich krank oder hatte Urlaub. Und wenn sie dann da war, ging es ihr meistens nicht gut und eine Krankheit bahnte sich an oder aber sie erzählte das sie bald wieder Urlaub hat. Ich hab irgendwann nur noch mit dem Kopf geschüttelt, mich aber auch nicht direkt beschwert. Was ehrlich gesagt daran lag das ich nicht gerne mit ihr gearbeitet habe und froh war das sie nicht da war.

Aber mit der Zeit hatte ich auch einfach kein Verständnis mehr dafür das sie damit einfach so durchkommt. Und ich weiß es gab eine Menge Leute die sich beim Chef beschwert haben. Und am Ende hat sie dann ihre Kündigung bekommen. Auch weil man sie bei angeblicher Krankheit mit einem Kasten Bier in der Stadt gesehen hat. Und ich bin froh das es so gekommen ist. Sie hat sich einfach zu viel erlaubt, und das sollte nicht so hingenommen werden.

So eine Situation ist auf jeden Fall nicht sonderlich toll und da kann ich sehr gut nachvollziehen, dass du darüber verärgert bist. Ich habe selbst schon etliche Erfahrungen mit solchen Kollegen machen müssen. Am Ende musste ich dann für alles gerade stehen, wenn diese Kollegin nicht da war und das hat meiner Abteilung und auch mir öfters mal ordentlich zugesetzt. Heute ist es so, dass ich nicht mehr dort arbeite, sie aber schon. Ist das gerecht?

Ich bin mir sicher, dass dein Chef, oder zumindest der Abteilungsleiter, diese Verhalten im Blick hat. Jetzt kennen wir natürlich deine Vorgesetzten nicht, aber es gibt wirklich welche, die hier nichts groß machen. Genau genommen würde ich dir hier einfach empfehlen nichts zu machen, auch wenn das komisch klingt. Was bringt es dir, wenn du dich beim Chef über sie beschwerst? Sie wissen das alles doch schon längst. Ein Gespräch mit der Kollegin wird dir ebenso wenig bringen. Am Ende gibt es nur noch mehr Streit zwischen euch.

Wenn du jedoch von der Person abhängig bist oder sie sogar vertreten musst, dann würde ich mich auf jeden Fall mal beschweren, weil dies kein Dauerzustand ist. Krank ist jeder mal, deine mehr, der andere weniger, aber bei ihr scheint es schon so zu sein, dass sie das regelrecht ausnutzt. Wenn es dir mal nicht so gut geht, dann bleib doch auch zu Hause. Man sieht, dass es kein Problem zu sein scheint.

Dass du dich ärgerst ist klar, aber ich denke, dass es keinen Sinn macht nun zu deiner Chefin zu gehen und dort zu petzen. Sie wird das selber mitbekommen und wenn Personalentscheidungen anstehen wird sie diese Kollegin eben dann wahrscheinlich auch kündigen. Man weiß ja auch nicht, was sie hat und vielleicht hat sie wirklich etwas Schlimmeres, was sie euch nicht erzählen möchte. Ansonsten ist es nachvollziehbar, dass es dir damit schlecht geht, wenn du mehr arbeitest und sie scheinbar grundlos zu Hause sitzt und trotzdem Geld bekommt.