In der ersten Klasse schon Internet nutzen müssen?
Mein Sohn besucht die erste Klasse der Grundschule. Im Großen und Ganzen passte eigentlich alles, bis er eines Tages ein Zettel nach Hause brachte, auf dem seine Log-in Daten standen, die er brauchen wird, um sich den Zutritt zur einer Seite Namens "Antolin" zu verschaffen. Es handelt sich da um eine Seite, an der man mit Lesen punkten kann. Es funktioniert so, dass die Kinder täglich Lese-Hausaufgaben bekommen und dann im Internet bei "Antolin.de" paar Fragen dazu im Online-Quiz beantworten.
Die Idee klingt zwar nicht schlecht, jedoch finde ich, dass ein Erstklässler noch genug Zeit hat, um mit Internet zu arbeiten. Aus diesem Grund habe ich es ausgeblendet und habe mit meinem Kind das Quiz nie gemacht. Es hat nicht lange gedauert, bis sich bei mir die Lehrerin gemeldet hat, um mich drauf aufmerksam zu machen, dass die Kinder das Quiz machen müssen. Ich finde es echt krank, wenn so kleine Kinder schon gezwungen werden, die Online-Welt zu benutzen.
Liege ich da falsch, wenn ich es schlimm finde? Was haltet ihr davon und wie würdet ihr an meiner Stelle reagieren? Hat jemand auch schon das gleiche oder ähnliche erlebt? Wie kann man das Kind vor dem Online-Zugang beschützen?
Antolin - gibt es das auch an der Schule eurer Kinder?
Ich hätte das nicht einfach ausgeblendet, sondern das Gespräch mit der Lehrerin gesucht. Denn man kann nicht einfach solche Aufgaben verteilen, wenn gar nicht geklärt wurde, ob alle Familien einen Internetzugang haben. Da finde ich das Vorgehen der Lehrerin hier recht ungewöhnlich. Selbst als vor kurzem bei uns die beiden vierten Klassen eine Hausaufgabe bekamen, wo das Internet eventuell gebraucht wurde, stand direkt dabei dass man sich beim Fachlehrer melden soll, wenn man die Recherche in der Schule machen muss.
Ich würde also bei einem solchen Vorgehen, scheinbar ohne Absprache, auch nicht einfach mein Kind an den Computer setzen. Wobei ich auch sagen muss, dass bei uns in der ersten Klasse die Kinder angehalten wurden entsprechende Bilder aus Zeitungen zu suchen und Ausdrucke aus dem Internet gar nicht erst zur Debatte standen. Zudem wurden die Kinder auch nur auf Internetseiten aufmerksam gemacht, die keinen persönlichen Zugang zur Nutzung brauchten.
Um ehrlich zu sein, verstehe ich das Drama nicht ganz, zumal ich die besagte Internetseite kenne und für recht gut befinde. Es geht auf dieser völlig kindgerechten Seite keineswegs darum, irgendwelche Spielchen zu gewinnen oder mit seinen Mitschülern zu chatten, das ist eine Seite, auf der man Fragen zu gelesenen Büchern beantworten und dadurch Punkte sammeln kann. Manchmal findet innerhalb der Klasse ein Wettbewerb statt und gerade bei lesefaulen Kindern kann so ein Erfolgserlebnis durchaus zu ein wenig mehr Lesefreude führen.
Ich verstehe einfach den Aufschrei nicht ganz. In der heutigen Zeit ist es fast schon üblich, dass das dreijährige Kind zumindest schon weiß, wie man Mamas Smartphone benutzen kann, aber ein Erstklässler soll keine hochwertige und für seine Altersgruppe konzipierte Software nutzen? Warum denn eigentlich nicht, wenn die Mama dem Internet scheinbar doch nicht ganz so kritisch gegenübersteht und ihre freie Zeit gerne in diesem Forum hier verbringt? Warum muss ich dann ein Kind unbedingt schützen? Nur, damit das klar ist, uneingeschränkten Zugang für einen Erstklässler halte ich auch für fahrlässig, aber warum nicht erste Erfahrungen anhand dieser hochwertigen Seite sammeln lassen?
Wie auch immer, ich verstehe schon, dass da die Meinungen auseinandergehen. Trotzdem verstehe ich nicht so ganz, warum du nicht einfach das Gespräch mit der Lehrerin gesucht und deine Bedenken geäußert hast. Klar ist das Vorgehen der Lehrkraft ungewöhnlich, zumal es scheinbar zuvor keine Informationsveranstaltung gab und auch nicht abgeklärt wurde, ob jede Familie über einen Internetzugang verfügt. Trotzdem wird es ja nicht besser, indem man Anweisungen aus der Schule einfach ignoriert und sich nur seinen Teil dazu denkt. Entweder, man hält den Online-Zugang für u früh, dann muss man das eben auch nach außen kommunizieren und die Lehrkraft damit konfrontieren, oder man macht es eben mit.
Ich kann dich so gesehen auch nicht verstehen. Wenn ein Kind in der ersten Klasse Aufgaben am Rechner zu erledigen bekommt, dann muss man sich als Mutter nicht sträuben. Wenn man Zugriff auf das Internet hat und es sich wie in diesem Fall um eine Lernseite handelt, dann sollte man das Kind doch die Aufgaben erledigen lassen können und danach den Rechner abschalten.
Ich kenne Kinder, die bereits in den ersten Klassen die ersten leichteren Programmiersprachen erlernen, was auch nicht verkehrt ist. Als Erstklässler bekam ich so einen Laptop mit Lernspielen, die ich mit Begeisterung gelöst habe und ich habe nicht den ganzen Tag an dem Gerät gesessen. Wenn es dich dermaßen stört, dann suche doch das Gespräch mit der Lehrerin, aber die wird dir wahrscheinlich nur sagen, dass das Hausaufgaben sind und sie gegebenenfalls in die Noten einfließen. Ich würde meinem Kind den Zugang nicht verwehren, ich wäre jedoch dabei, wenn es diese Aufgaben machen muss.
Ich finde das ehrlich gesagt viel zu früh. Die meisten Kinder lernen in der ersten Klasse doch erst einmal die Buchstaben und erste Wörter zu schreiben und dann sollen sie bereits im Internet hantieren und sich zurechtfinden? Das klappt vielleicht bei Überfliegern, die aus lauter Langeweile schon im Kindergarten lesen und schreiben lernen. Aber bei "normalen" Kinder mit entsprechenden Tempo finde ich das viel zu früh und würde mir da mit dem Internet noch Zeit lassen wollen, auch wenn Eltern leider keinen wirklichen Einfluss auf das haben, was die Lehrer da vorhaben.
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