Frisörtermin nicht eingehalten - 10 Euro Strafe bezahlt

Ich war bei diesem Topfriseur in Wien 1 und während ich geschnitten wurde, kam ein älterer Stammkunde herein. Dieser wurde nicht ganz höflich begrüßt und es wurde ihm streng mitgeteilt, dass er letzte Woche nicht zum ausgemachten Frisörtermin erschienen war und somit 10 Euro Strafe für den Ausfall bezahlen müsste, weil andere Kunden diesen Termin bei Absage auch bekommen hätten können. Das machte der Stammkunde auch mürrisch und setzte sich danach schweigend auf einen Stuhl, um seine Haare schneiden zu lassen.

Würdet Ihr bei einem Frisör für einen verpassten Termin ohne Abmeldung auch 10 Euro Strafe zahlen oder sofort das Geschäft verlassen? Hättet Ihr dabei ein schlechtes Gewissen oder denkt ihr immer noch, dass der Kunde König wäre? Wenn Ihr die Strafe bezahlen würdet, wärt Ihr bei diesem Frisör noch Stammkunde oder würdet Ihr nach dem Bezahlen den Frisör wechseln?

Ich würde so eine Strafe nicht akzeptieren. Aber von vorne herein gehe ich auch nicht zu Friseuren, wo man einen Termin braucht. Ich finde es angenehmer einfach spontan zum Friseur zu gehen, sich hinzusetzen und warten bis man an der Reihe ist. Natürlich gehört es aber auch zum guten Ton, dass wenn man irgendwo für irgendwas einen Termin hat, den auch absagt, wenn man ihn nicht wahrnehmen kann. Der Laden ist verständlicher Weise verärgert, weil durch nicht wahrgenommene Termine auch Umsatz ausbleibt.

Ich habe glücklicherweise noch nie einen Termin beim Friseur verbummelt und kam deshalb auch noch nicht in den Genuss, dafür eine Strafe zahlen zu müssen. Allerdings weiß ich durchaus, dass bei meinem Stammfriseur zumindest bei einem einmal vergessenen Termin keine Strafe anfällt und man lediglich darauf hingewiesen wird. In der Regel ist ja die Telefonnummer des Kunden hinterlegt und es wird dann eben angerufen und gehofft, dass der Kunde gerade in der Nähe ist und den zufällig vergessenen Termin vielleicht doch noch wahrnehmen kann.

Ehrlich gesagt finde ich das auch besser, als eine Strafe von 10 Euro. Verstehen kann ich diese Vorgehensweise schon, immerhin hätte beim Wahrnehmen des Termins oder einer rechtzeitigen Absage ein Verdienst erzielt werden können, der durch das Vergessen ausgeblieben ist, aber ich finde trotzdem nicht, dass man sich das im Zuge der Kundenfreundlichkeit bei einer einmaligen Angelegenheit schon erlauben kann. Wobei du ja geschrieben hast, dass es ein sehr angesagter und gefragter Laden ist, der kann es sich wahrscheinlich eher leisten, Kunden zu vergraulen, als mein kleiner Friseur um die Ecke.

Wäre mir dergleichen passiert, hätte ich die Strafe wohl gezahlt, weil ich mein "Vergehen" durchaus begreife und auch den Schaden nachvollziehen kann, der durch den Verdienstausfall zweifelsohne eingetreten ist. Gleichzeitig fände ich das Vorgehen aber einfach nicht kundenfreundlich, weil es nur menschlich ist, auch einmal etwas zu vergessen. Daher würde ich mir schon sehr genau überlegen, ob ich diesem Laden nach dem Vorfall einen weiteren Besuch abstatten will.

Wenn ich einen Termin verpasst hätte, hätte ich sicher ein schlechtes Gewissen. Ich würde mich dafür entschuldigen und das Trinkgeld würde dann sicher auch etwas üppiger ausfallen als sonst. Wenn mir der Friseur allerdings zehn Euro "Strafe" aufbrummen wollte würde ich das Geschäft verlassen und dieser Friseur hätte dann eine Kundin weniger. Bei mir in der Stadt gibt es nun wirklich genug Friseure.

Ich finde das eine absolute Unverschämtheit und gerichtlich könnte man so eine "Gebühr" eh nur durchsetzen, wenn man auch beweisen könnte, dass durch den verpassten Termin wirklich ein Schaden entstanden ist. Daran sind schon andere gescheitert, die gedacht haben, dass sie so schnell ein paar Euro machen können ohne dafür zu arbeiten.

Weißt du welcher Teil nicht zu deiner Geschichte passt? Die Tatsache, dass der Kunde das mit den zehn Euro erst im Geschäft gesagt bekommen hat. Er hat ja telefonisch einen neuen Termin abmachen müssen und dann hätte man ihm das sicher schon am Telefon gesagt.

Ob sich dieser Kunde schon vorher telefonisch nochmals angemeldet hatte oder erneut auf gut Glück gekommen war, weiß ich nicht. Ich melde mich nirgendwo bei einem Frisör an und komme so. Wenn ein Frisör keine Zeit hat, gehe ich zu einem anderen und zu diesem unfähigen VIP-Frisör sowieso nicht mehr. Die 10 Euro hätte ich aber niemals bezahlt, sondern hätte sofort auf Nimmerwiedersehen den Laden verlassen, denn wie Cloudy sagt, gibt es hierfür auch keine rechtliche Handhabe und das Bezahlen ist reine Kulanz seitens des Kunden. Wahrscheinlich hätte ich auch diese Forderung online irgendwo gepostet, wo es um Frisöre geht.

Ich verstehe den Friseur schon, dass er nicht begeistert darüber war, dass der Kunde sich nicht gemeldet und den Termin einfach verpasst hat. Sicher ist das dann nicht schön, wenn man im Geschäft einen Verdienstausfall hat und andere Kunden diese Lücke hätten stopfen können, wenn dieser eine Kunde sich nur gemeldet hätte. Deswegen verstehe ich es schon, das man so etwas einem Stammkunden auch mal sagen darf, damit dieser sich in Zukunft rechtzeitig meldet.

Als Kundin hätte ich ganz klar auch ein schlechtes Gewissen, wenn mir so etwas passieren würde. Aber eine Strafe von 10 Euro würde ich nicht akzeptieren. Sicher ist es manchmal nicht leicht, einen neuen Friseur zu finden, wenn man mal mit einem zufrieden ist. Aber in einer großen Stadt dürfte das doch kein Problem sein. Darum würde ich mich bei so einer Forderung auch umdrehen und gehen. So ein Verhalten des Friseurs mag irgendwo verständlich sein, aber förderlich für die Kundenbindung ist es sicher nicht.

Ich kann es gut verstehen, dass ein Frisur nicht gerade begeistert ist, wenn man einen Termin nicht einhält und dann auch nicht vorher telefonisch absagt. Wenn es ein Friseur ist, der nur Kunde mit Termin aufnimmt, dann kann er natürliches kurzfristig keinen anderen Kunden für diesen Termin bekommen. Aus diesem Grund geht dem Frisur natürlich auch einiges an Geld verloren, gerade dann, wenn die Preise normalerweise recht hoch sind und man länger auf einen freien Termin warten muss.

Auch wenn ich es gut verstehen kann, dass ein Friseur verärgert darüber ist, wenn man einen Termin nicht wahrnimmt, verstehe ich es gar nicht, wieso man da gleich so eine hohe Strafen bezahlen muss. Das finde ich nämlich absolut nicht gerechtfertigt und ich würde das Geld daher auch niemals bezahlen. Immerhin ist das wirklich sehr viel Geld und ich würde es auch nicht einsehen, so viel zahlen zu müssen, weil ich das auch von keinem anderen Friseur so kenne und mir auch nicht vorstellen kann, dass das egal ist.

Bei mir in der Umgebung ist glücklicherweise nicht so, dass man eine Strafen zahlen muss, wenn man einen Termin beim Friseur nicht wahrnehmen konnte. Wenn das aber so wäre, dann wäre ich in so einem Moment wohl enorm schockiert und würde den Laden gleich wieder verlassen, um mir einen anderen Friseur zu suchen. Davon gibt es immerhin mehr als genug.

Erlebt habe ich das bisher noch nicht. Aber wenn es sich wirklich um so einen Starfrisör handelt, wird er sicherlich auch sehr gefragt sein und die Termine schnell vergeben werden. Daher kann ich auch nachvollziehen, dass es dann ärgerlich ist, wenn jemand seinen Termin nicht einmal absagt. Ich finde dann eine Strafgebühr auch human und denke, dass wird dem Kunden dann auch eine Lehre sein, dass er eben nächstes Mal daran denkt, seinen Termin abzusagen oder zu verschieben.

Immerhin hätte der Frisör den Termin anders vergeben können, wenn abgesagt worden wäre. So hatte er dann Leerlauf und sie sicherlich über die vertane Zeit geärgert.